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Sperre von Huckenbeck und Busch: Was der DMSB sagt

Von Ivo Schützbach
Weil sie das Speedway-Paar-EM-Finale in Riga nicht bestreiten wollen, erhielten Kai Huckenbeck und Tobias Busch bis zum 16. August Startverbot. Martin Smolinski hat sich im Vorfeld abgesichert.

Am 12. Juni qualifizierten sich Martin Smolinski und Michael Härtel mit Rang 2 in der Vorrunde in Badia Calavena/Italien für das Finale der Speedway-Paar-EM in der lettischen Hauptstadt Riga am kommenden Samstag, 13. August.

Weil Smolinski im Vornherein klarstellte, dass er für Deutschland nur die Qualirunde fahren werde, und weil Michael Härtel nach einem Motocross-Unfall verletzt ist, nominierte der Deutsche Motor Sport Bund (DMSB) Kai Huckenbeck und Tobias Busch. Die beiden Norddeutschen sagten aber ab und wurden daraufhin bis inklusive 16. August gesperrt.

«In einer einstweiligen Anordnung erhielt Kai die Mitteilung, dass er mit sofortiger Wirkung durch das DMSB-Sportgericht bis zum 16. August 2016 national sowie international suspendiert wurde», teilte Huckenbeck vergangenen Mittwoch auf seiner Website mit. «Kai wurde für Riga nominiert. Nach Rücksprache und Prüfung im Team wurde festgestellt, dass durch den geplanten Doppel-Elite-League-Einsatz entweder sein Equipment oder er und sein Material nicht rechtzeitig am Veranstaltungsort sein können. Die Track Rules der FIM sehen für diese Art der Absage einer Nominierung eine Sperre des Fahrers vor, die der DMSB in einer einstweiligen Anordnung durchsetzte.»

Seit dies bekannt wurde diskutieren Fans, weshalb Huckenbeck und Busch gesperrt wurden, Martin Smolinski aber nicht.

Manfred Wirth aus der Motorrad-Abteilung des DMSB erklärte gegenüber SPEEDWEEK.com: «Vor Saisonbeginn werden die Fahrer gefragt, ob sie an Welt- und Europameisterschaften teilnehmen wollen. Damit verpflichten sie sich, aus den Qualifikationsrunden heraus auch die weiterführenden Termine wahrzunehmen und diesen Läufen Priorität einzuräumen.»

Problematisch für die Fahrer: Sie werden nicht nach ihrem Interesse an einzelnen Serien gefragt, sondern nach Welt- und Europameisterschaft allgemein. Theoretisch kann jeder, der beim DMSB seine Nennung abgegeben hat, jederzeit für jedes Prädikat nominiert werden. Internationale Prädikate sind nationalen stets vorzuziehen, offenen Rennen sowieso.

Martin Smolinski geht dieses Thema mit viel Weitblick an. «Ich habe auf meinem Anmeldezettel eigentlich für die Paar-EM abgesagt», bemerkte der Olchinger. «Bei Not am Mann, bat ich um Rücksprache. Der Qualilauf in Badia Calavena ist, obwohl er in Italien war, ein Draufzahlgeschäft. Wenn ich das wirtschaftlich rechne, bringe ich Geld mit. Ich bin dann trotzdem dort mitgefahren, habe bei der Abgabe meiner Nennung aber gleich dazu gesagt, dass ich keine Möglichkeit habe nach Riga zu fahren, weil am gleichen Wochenende die Langbahn-DM und das internationale Rennen in Hertingen sind. Das war meine Grundvoraussetzung. Ich habe dann später erfahren, dass es seit einiger Zeit Schwierigkeiten gab Fahrer für Riga zu finden, weil da keiner hin will.»

Der Deutsche Meister weiter: «Als Fahrer kann ich mir bei der Nennung nicht aussuchen, wo ich fahren möchte. Ich schaue mir deshalb immer den gesamten Kalender an und schreibe Bemerkungen dazu. Ich mache das immer alles schriftlich.»

Nach Absage unserer Topfahrer erklärten sich die Youngster Valentin Grobauer und Sandro Wassermann bereit, in Lettland anzutreten. Dort treffen sie am Samstag auf die Teams aus Polen, Italien, Tschechien, Lettland, Russland und Dänemark.

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