Valentino Rossi sucht das Glück

Herzlichen Glückwunsch: Manfred Schurti ist 80

Kolumne von Rainer Braun
Am 24. Dezember 2021 ist für den ehemaligen Porsche-Werksfahrer Manfred Schurti nicht nur Heilig Abend. SPEEDWEEK.com gratuliert zum 80. Geburtstag mit einem kleinen Rückblick.

In den wildesten Jahren der Formel V und Super V gehörte Manfred Schurti immer zu den Besten: Europameister 1972 im Werks-Royale, Weltpokal-Sieger in Daytona. Unvergessen sein Finish beim Europa-Finale 1970 in Salzburg: Mit verkeilten Vorderrädern sahen er und sein Kontrahent Erich Breinsberg die Zielflagge. Schurti landete als Laufsieger hinterm Zielstrich in der Leitschiene, Breinsberg als Titelgewinner nach Überschlag gegenüber in der Böschung.

Der Aufstieg des Liechtensteiner Staatsbeamten im Rennsport ging danach zügig weiter: Als fester Partner von Rolf Stommelen wurde er in die Porsche-Werksmannschaft berufen, fuhr zusätzlich für die Porsche-Teams von Loos und Max Moritz den 935 Turbo in der DRM.

Allein drei Mal gewann er zusammen mit seinen Porsche-Kollegen Rolf Stommelen, Jacky Ickx und Jochen Mass die Marken-WM. Seinen «persönlich wertvollsten Sieg» holte er sich allerdings 1980 auf der Berliner Avus im hochdramatischen BMW M1-Procar-Rennen, vor allen Formel-1-Stars.

«Nach 16 traumhaft schönen Jahren» beendete Schurti 1982 seine Rennsportkarriere. Dem Sport und der Competition ist Manfred dennoch bis weit über seine aktive Rennfahrerzeit hinaus treu geblieben. Motorradfahren, Fliegen, Tennis und Golfen waren oder sind noch immer seine Hobbys. Vor allem das Golfen mit seinem Kumpel Rudi Lins (77, ebenfalls früherer Porsche-Werksfahrer) macht ihm nach wie vor Riesenspaß.

Die beiden Alt-Racer sind immerhin noch mit den Golf-Handicaps 17 (Schurti) und 23 (Lins) unterwegs. Mehrmals sind sie gemeinsam nach Südafrika zum Golfen geflogen. Die vorerst letzte Golf-Tour führte das Duo nach Spanien. Obwohl geimpft, haben sich beide dort Corona eingefangen, aber glücklicherweise mit nur mildem Verlauf. Sicherheitshalber bleiben die unternehmungslustigen Herrschaften jetzt erst mal zu Hause – Schurti in Triesen/Liechtenstein und Lins im etwa 30 km entfernten Bludenz/Vorarlberg.

Manfred Schurti war übrigens in seinem Hauptberuf Staatsbeamter des TÜV in Liechtenstein, zuerst zuständig für die Kfz-Abnahme, ab 1980 Leiter. Über Jahre hinweg wurde die Dienststelle nur von zwei Beamten geführt – Schurti plus ein Mitarbeiter.

Wenn der schnellste Bürger des Fürstentums in den 1960er und 1970er-Jahren zu seinen Rennen ausgerückt ist, blieb der TÜV notfalls auch einfach mal geschlossen. Keine Fahrzeugabnahme, keine Führerscheinausgabe – denn der zweite Mann war zugleich Schurtis persönlicher Mechaniker.

Und das Allerschönste: Keiner im Fürstentum hat sich jemals darüber aufgeregt. Was für eine schöne, heile Welt.

Happy Birthday, Manfred Schurti.

Manfred Schurti: Die wichtigsten Siege

1976: 6 Stunden von Watkins Glen (USA)
1977: DRM in Zolder (B)
1977: 6 Stunden von Mugello (I)
1977: Norisring-Trophy (D)
1977: 6 Stunden von Hockenheim (D)
1978: DRM in Zolder (B)
1978: DRM am Norisring (D)
1979: 6 Stunden von Mugello (I)
1979: 1000 Kilometer Nürburgring (D)
1980: Procar-Lauf auf der Avus (D)

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