Formel 1: So heißen die neuen Autos

Erfolge für Fiedler und Barth beim SCC Auftakt

Von Patrick Holzer
Am Sonntag war Sven Barth im PRC-Audi nicht zu schlagen

Am Sonntag war Sven Barth im PRC-Audi nicht zu schlagen

Mieses Wetter kann Andreas Fiedler nicht stoppen.

Andreas Fiedler (PRC BMW) und Sven Barth (PRC Audi) siegten beim Saisonauftakt der Sports Car Challenge. Bei regelrechtem Gruselwetter bot Andreas Fiedler am Samstag eine starke Vorstellung auf dem GP-Kurs des Nürburgrings. Dahinter foppte Fabian Plentz im PRC Honda die grösseren Fahrzeuge und sicherte sich Rang zwei. Sonntags gab es indes kein Vorbeikommen an Sven Barth. Trotz Ausrutscher kurz vor Schluss war ihm der Sieg nicht zu nehmen.

«So etwas habe ich bisher auch noch nicht gehabt», meinte PRC-Chef Emanuel Pedrazza über das Wetter beim Auftakt der Rennsaison 2012. Bei Graden um den Gefrierpunkt schneite es in der Eifel immer wieder, was für schwierige Streckenverhältnisse sorgte. Vor dem Rennen lag vor allem eine Frage im Raum: Regenreifen oder Slicks? Andreas Fiedler scherte das wenig. Mit einer ganz starken Leistung ließ dieser der Konkurrenz keine Chance. Zwar musste sich Fiedler nach dem Start zunächst hinter dem schnellen Fabian Plentz im Division-2-PRC einreihen. Nach einigen Runden schnappte sich Fiedler jedoch die Führung, die bis zum Fallen des schwarz-weiß karierten Tuchs hielt. «Das hat schon alles gut gepasst. Besser kann es nicht losgehen. Ich habe es zwar gehofft, aber dass ich den Auftakt gewinnen würde, habe ich nicht unbedingt erwartet. Die Bedingungen waren schwierig und die Strecke sehr schlüpfrig», so der Sieger des Samstagsrennens.

Am Sonntag gelang als Dritter der erneute Sprung aufs Stockerl. Diesmal waren zwar Sven Barth und Mirco Schultis im Oreca FLM schneller. Das tat aber der Freude über ein rundum gelungenes Wochenende keinen Abbruch, zumal es Fiedler dem Oreca-Piloten nicht gerade leicht machte. Erst als gegen Rennende beim PRC die Warnleuchte für den Sprit aufblinkte, konnte sich Schultis sicher sein. «Mirkos Auto ist einfach auf längere Sicht schneller. Gegen Rennmitte sind die Reifen schon heiß geworden. Als Mirco dann vorbeikam, konnte ich auch zwei Runden dran bleiben. Am Ende habe ich dann aber Platz drei gesichert», erklärte Fiedler.

Sven Barth holt am Sonntag den Sieg
Gegen Gesamtsieger Sven Barth war am Sonntag jedenfalls kein Kraut gewachsen. Hatten sich am Vortag die Siegambitionen noch in Luft aufgelöst, nachdem sich der PRC-Audi auf Slicks gleich in der Einführungsrunde gedreht hatte, gab es diesmal kein Halten mehr. Souverän schoss der schwarze PRC-Audi in Front, wobei sogar ein kurzer Kiesbettaufenthalt wegen nachlassender Bremsen den Erfolg nicht gefährden konnte. «Im ersten Rennen habe ich verwachst. Nachdem ich zum Aufwärmen die Hinterreifen durchdrehen liess, kam der Turbo plötzlich zu stark und ich habe mich gedreht. Dazu habe ich unter Gelb überholt, was ich nicht gesehen habe und daraufhin eben zu Recht eine Zeitstrafe bekommen. Der Sonntag ist natürlich perfekt gelaufen. Zur Rennhälfte liess die Bremse nach und nach dem Ausrutscher ins Kiesbett versuchte ich den Sieg ins Ziel zu bringen», so Sven Barth.

Gefährlich hätte höchsten noch Mirco Schultis werden können, der nach nur drei gefahrenen Rennrunden beim ersten Rennen nun schnell unterwegs war. Von ganz hinten gestartet pflügte der Oreca FLM durchs gesamte Feld bis auf Rang zwei. Knapp 24 Sekunden hinter Barth überquerte Mirco Schultis schließlich den Zielstrich. Hinter Schultis und Fiedler wurde Alessandro Lativ (Wolf Honda) als Gesamtvierter Sieger der Division 2. Im ersten Rennen hatte Fabian Plentz mit einem starken zweiten Gesamtrang noch den Klassensieg bei den CN-Fahrzeugen geholt, während Lativ erst gar nicht angetreten war. Dabei hatte der 24jährige Plentz mit Tommy Tulpe (PRC WPR60 Ford) als Gesamtdritter, sowie Jay Boyd und Peter Kormann (PRC WPR60 BMW) einige leistungsstärkere Fahrzeuge hinter sich gelassen. «Nachdem sich Sven Barth vor mir quasi in Luft aufgelöst hatte, war ich auf Pole und konnte den Platz zunächst verteidigen. Die ersten Runden waren schon eng, aber es war ein fairer Fight. Gegen Rennende haben meine Regenreifen arg abgebaut, so dass ich jede Pfütze gesucht habe. Die Bedingungen sind uns natürlich entgegengekommen, aber wir sind schon hier um zu gewinnen», so Plentz.

Sandro Bickel im neuen CN-PRC zweimal auf Platz drei
Genau das möchte in naher Zukunft auch Sandro Bickel. Der schnelle Österreicher, der erst ganz knapp vor dem Wochenende seinen neuen PRC bekommen hatte, war trotz kleiner Schwierigkeiten mit zweimal Klassenrang drei zufrieden. «Wir sind mit dem Auto noch in der Anfangsphase, wo wir noch viel probieren müssen. Das Auto hat auf jeden Fall viel Potential», so Bickel. Auf Grund dieser Schwierigkeiten verpasste der 21jährige das erste Quali, wodurch das Rennen von ganz hinten aufgenommen werden musste. Dennoch reichte es wie auch im zweiten Heat zum dritten Platz in der Division 2. «Am Anfang kam ich gut durchs Feld, aber gegen Schluss wurde es immer rutschiger», schilderte der Youngster seinen Rennverlauf. Der Klassenzweite Gerhard Münch im Norma Honda war allerdings schon zu weit entwischt. Genau wie Barth hatte es der Norma-Pilot riskiert mit Slicks zu starten, was sich gerade gegen Rennende auszahlte. Der vierte Platz ging in der Division 2 an John Shepard bzw. Prinz Marcus von Anhalt (beide PRC Honda).

Probleme für den Meister
Als «chaotisch» empfand Henry Uhlig das erste Rennen, wobei sich der Berliner mit einer guten Leistung präsentierte und zu Rennbeginn weit vorne zu finden war. «Die kalten Temperaturen tun dem Kompressor gut. Auch mit dem zweiten Rennen bin ich zufrieden. Allerdings hatte ich Probleme mit der Batterie, die gegen Ende immer ausgesetzt hat», so Uhlig der nach Rang sieben im ersten Durchgang am Sonntag an der neunten Stelle ins Ziel kam. Ein Wochenende zum Vergessen erwischte dagegen der letztjährige Meister Thorsten Rüffer. Der neue Norma Nissan wollte einfach nicht recht. Wegen eines gebrochenen Kabels oder defekten Steuergeräts verpasste der Norma-Pilot zunächst den Start. Als Rüffer zur Aufholjagd ansetzte bekam das Auto Bremsprobleme, was in einem wilden Ritt durchs Kiesbett mündete. Im zweiten Rennen verweigerte das Auto erneut den Dienst.

Crosslé und PRC Sieg in der Division 3
«Das Wetter hätte heute gerne wieder schlecht sein dürfen», scherzte Andy Feigenwinter. Mit seinem Crosslé ärgerte er am Samstag die gesamte Sportwagenfraktion und wurde sogar Gesamtzehnter im großen Sportwagenfeld. Das bedeutete am Ende sogar den Sieg in der Division 3. «Bei dem ersten Rennen war es natürlich toll mit einem schwächeren Auto nach vorne zu fahren. Das hat Spaß gemacht. Aber das geht leider eben nur bei Regen. Da kann man mehr aus dem Auto herausholen oder einfach etwas mutiger fahren», war der Schweizer mit seiner starken Leistung zufrieden. Bei trockenen Bedingungen landete Feigenwinter im zweiten Durchgang auf Rang zwei in der Division 3. Davor platzierte sich Landsmann Markus Kläy im PRC Opel, der sich somit für den zweiten Platz im ersten Heat revanchierte. Zweimal auf Platz drei landete Beat Eggimann vor Heinz Grau in einem weiteren Crosslé.

Insgesamt präsentierte sich die Sports Car Challenge mit einem starken Teilnehmerfeld. Serienchef Walter Pedrazza zeigte sich hochzufrieden und blickt nun auf das erste große Highlight im Terminkalender. Vom 5.-6. Mai gastiert die SCC bei der DTM auf dem Lausitzring.

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