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Robin Mulhauser: «Im GP geht es nur um Politik»

Von Ivo Schützbach
In der Moto2-WM war Robin Mulhauser erfolglos, dieses Jahr versucht der Westschweizer mit dem Team CIA Landlords Insurance Honda in der Supersport-WM einen Karriere-Neustart.

Nach 52 Moto2-Rennen war für Robin Mulhauser Schluss, über Rang 13 auf dem Sachsenring 2016 kam er in drei Jahren nicht hinaus.

Letzten Oktober unterschrieb der 25-Jährige für das Team von Simon Buckmaster, während der Wintertests zeigte er ordentliche Leistungen, seine Zeiten mit der Honda CBR600RR waren ansehnlich.

Für Mulhauser ist klar: In der Supersport-WM will er nicht nur als Statist dabei sein, wie er SPEEDWEEK.com vor dem Saisonstart auf Phillip Island verriet.

Robin, wieso hast du dich zum Wechsel in die Supersport-WM entschieden?

Meine letzte Saison war sehr schwer. Im ersten Jahr machte ich Fortschritte, für das zweite und dritte hatte ich viel höhere Erwartungen. Weil das nicht aufging war es logisch für mich, zurück ins Superbike-Paddock zu kommen.

Ich habe gesehen, welchen Spaß Randy Krummenacher 2016 auf dem Motorrad hatte, auch seine Resultate waren gut. Das hat mich motiviert. Wir haben miteinander geredet, ich habe gesehen, dass er wieder lachen kann. Randy sagte mir, dass es in diesem Fahrerlager noch um den Rennsport geht und nicht nur um Politik wie im Grand Prix.

Nach drei Jahren in Moto2 war ich mental ausgelaugt, ich wollte wieder Spaß haben und mich auf dem Motorrad wohlfühlen. Das Team von Simon hat mich schon vor Jahren gefragt, ob ich für sie fahren will.

Deinen ersten Test hattest du Mitte Januar in Jerez. Kannst du abschätzten, auf welchem Level du fahren wirst?

Schwer zu sagen, wir hatten damals einige technische Probleme. Ich muss mich noch ans Limit des Motorrades herantasten. Auch an die Reifen, die Pirelli verhalten sich anders als die Dunlop. Angesichts meiner Rundenzeiten tue ich mir schwer zu beurteilen, wo ich stehe.

Sicher ist, ich kann mich verbessern: meinen Fahrstil, aber auch die Motorradabstimmung. Fürs Erste war das aber nicht so schlecht, ich werde konkurrenzfähig sein.

Mein erstes Ziel ist, dass ich mich in den Rennen direkt für Superpole 2 qualifiziere, das ist das Minimum.

Krummenacher war 2015 nur 21. in der Moto2-WM, die Supersport-WM 2016 beendete er als Dritter. Ist das der Beweis, dass sich jeder Moto2-Pilot in der Supersport-Klasse ordentlich schlagen kann?

Der Level in Moto2 ist die letzten drei Jahre massiv gestiegen. Deshalb hoffe ich, dass ich in der Supersport-WM wachsen und von meiner Erfahrung profitieren kann.

Wie haben deine Sponsoren reagiert, als du ihnen erklärt hast, dass du aus dem MotoGP- ins Superbike-Fahrerlager wechselst?

In der Schweiz ist das schwierig, dort ist der Grand-Prix-Sport viel bekannter. Kaum einer kennt die Superbike-WM, weil im Fernsehen nur die Grands Prix kommen.

Tom Lüthi wurde 125er-Weltmeister, er war Sportler des Jahres. Das hat dem Motorradrennsport in der Schweiz sehr geholfen, jeder kennt jetzt den GP-Sport.

Dass Randy Krummenacher ins Superbike-Paddock kam, hat geholfen, das haben wir schon letztes Jahr gemerkt. Für einen Sponsor ist es aber nach wie vor reizvoller, im GP-Paddock zu sein.

Letztes Jahr hatte die Schweiz Krummi in der Supersport-WM und Dominic Schmitter als ersten Fixstarter in der Superbike-WM – es geht aufwärts?

Die Schweiz ist ein so kleines Land, Motorrad-Rennsport ist so klein, sie zeigen nur den Grand Prix im Fernsehen.

Wenn aber Randy und ich gute Resultate abliefern, dann können wir die Situation vielleicht verbessern.

Ist dein mittelfristiges Ziel die Superbike-WM oder sind die 600er deine Klasse?

Eines Tages möchte ich 1000er fahren. Einmal habe ich es probiert, das macht Spaß.

In Jerez konnte ich Jonathan Rea und Chaz Davies zuschauen, das ist beeindruckend, wie sie die Leistung des Motorrades nützen.

Jeder Rennfahrer denkt, dass er der Beste sei. Wenn du ehrlich zu dir selbst bist, weshalb blieb der Erfolg in Moto2 aus?

Schwer zu sagen. Ich kam zusammen mit Morbidelli aus der Superstock-600-EM, dort haben wir gegeneinander gekämpft. Er kam ins Programm von VR46, sie haben ihn aufgebaut.

Ich kam in Moto2, Teamchef Fred Corminboeuf hat mir viele Sachen versprochen und nichts gehalten. Letztlich schlug ich mich selbst, damit musste ich erst mal klarkommen.

Mir fehlte es von Anfang an an allem. Hinzu kam, dass eine Moto2-Maschine so schwierig abzustimmen ist, auch damit sind wir gescheitert. In Valencia verlor ich 1,5 sec auf die Pole – und war 26. Jede Kurve hatte ich das Gefühl, dass mir das Vorderrad wegrutscht.

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