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Tiefschlag für Triumph: Stapleford setzt auf Yamaha

Von Ivo Schützbach
Ab 2019 ist Triumph alleiniger Motoren-Ausrüster in der Moto2-Weltmeisterschaft. In der seriennahen Supersport-Weltmeisterschaft konnte der britische Hersteller nie Fuß fassen – und will es auch nicht.

Der ehemals umtriebige Teameigentümer Giuliano Rovelli (ParkinGO) brachte 2009 Triumph in die Supersport-WM und konnte mit Chaz Davies 2010 einige Erfolge feiern. Der Waliser wurde viermal Dritter und beendete auch die Weltmeisterschaft auf diesem Rang.

Weil sich Triumph nicht mehr engagieren wollte, entschied Rovelli für 2011 den Umstieg auf Yamaha – Davies wurde mit sechs Siegen Weltmeister.

Triumph verschwand aus dem Paddock und tauchte erst 2016 wieder auf, mit dem Team Profile Racing von Luke Stapleford. Der Engländer sorgte immer wieder für Lichtblicke, wie etwa bei seiner Pole-Position in Katar 2016.

2018 startete er mit der Dreizylinder-Triumph Daytona 675 so gut in die Saison wie nie zuvor, die ersten fünf Rennen eroberte er die Ränge 5, 10, 6, 5 und 9.

«Mein Ziel zu Saisonbeginn war, der schnellste Nicht-Yamaha-Fahrer zu sein», schilderte Stapleford SPEEDWEEK.com. «Der Vorteil der Triumph liegt im Drehmoment, dafür hat sie im oberen Drehzahlbereich nicht so viel Leistung. Die Kawasaki hat wenig Drehmoment und gute Spitzenleistung. Die Yamaha hat viel Drehmoment und viel Spitzenleistung. Deshalb waren wir mit allen anderen Maschinen gleich auf, nur Yamaha lag vorne.

Wie schon früher bei ParkinGO nützte Triumph auch bei Profile Racing nie die guten Gegebenheiten, um zumindest mit geringem Werksengagement in die Supersport-WM einzusteigen. Laut Stapleford hat Triumph auch mit den Moto2-Motorenkaum etwas zu tun. «Dieselbe Firma, die bisher die Honda-Motoren vorbereitet, macht das zukünftig mit Triumph-Motoren», erklärte der 26-Jährige. «Triumph liefert nur die Kits, mit dem Rennsport selbst haben sie nichts zu schaffen. Ihre heutige Firmenstruktur ist nicht auf Rennsport ausgerichtet, das haben sie mir mehrfach gesagt. Wenn etwas nicht im Geschäftsplan auftaucht, dann existiert es nicht.»

Stapleford kam als WM-Siebter zu seinem Heimrennen in Donington Park – und fuhr dort erstmals eine Yamaha R6!

«Ich fuhr zu Saisonbeginn Triumph, weil wir die Motorräder hatten», hielt der Engländer fest. «Wir sind ein Familienteam, ein Markenwechsel ist sehr teuer. Wir haben über den Winter viel an den Triumph-Bikes gearbeitet und damit auch bessere Ergebnisse erzielt. Aber das war nicht genug, um die Yamaha schlagen zu können. Die Yamaha ist das einzige neue Motorrad in der Startaufstellung. Yamaha hat gegenüber allen anderen einen Vorteil. Über eine Runde war der Rückstand nicht massiv, über eine Renndistanz tust du dir mit der Yamaha aber leichter.»

Staplefords Team hatte vor Donington keine Zeit, die Yamaha rennfertig zu machen. Im Rennen strandete er mit 34,2 sec Rückstand auf Sieger Sandro Cortese (Kallio Yamaha) auf Platz 16. Den Umstieg bereut der Britische Supersport-Meister von 2015 trotzdem nicht: «Die Yamaha ist das Motorrad, das gewinnt. Wir bekamen sie erst am Donnerstag vor Donington. Die anderen arbeiten seit zwei Jahren an dieser Maschine, wir hatten einen Tag. Ich mache auf jeden Fall mit der Yamaha weiter.»

Teamkollege Stefan Hill wird die Saison auf Triumph zu Ende fahren. Die Motorräder für beide Piloten umzustellen, würde das Budget sprengen.

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