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Sensation: Christian Stange wechselt in Supersport-WM

Von Ivo Schützbach
WM-Debütant Christian Stange

WM-Debütant Christian Stange

Der 20-jährige Christian Stange bekommt im Team Go Eleven die Chance seines Lebens und darf die restlichen fünf Rennen der Supersport-WM 2018 fahren. Der Sachse gilt als großes Talent.

Mit WM-Leader Sandro Cortese, dem WM-Dritten Randy Krummenacher und dem Deutschen Meister Thomas Gradinger, aktuell WM-Neunter, sehen wir drei sehr schnelle deutschsprachige Fahrer in der Supersport-WM 2018. Ab kommendem Wochenende ist in Misano mit Christian Stange ein Vierter im Bunde.

Der Heidenauer fährt seit 2014 in der IDM Supersport und überzeugte auf Anhieb. Gesamtrang 10 im ersten Jahr ließ er die Plätze 3 und 2 folgen, von der Saison 2017 verpasste er nach einem Supermoto-Sturz wegen einer zertrümmerten Hand den größten Teil.

Die ersten beiden IDM-Rennen 2018 in Oschersleben beendete er als Achter und Dritter, anschließend trennte er sich vom Team MVR Yamaha.

Sonntagabend einigte er sich mit dem Team Go Eleven Kawasaki, die Italiener waren auf der Suche nach einem Nachfolger für Michael Canducci, von dem sie sich nach Donington Park trennten.

«Ich war mit meinem Team in der IDM unzufrieden und habe mich daraufhin nach Alternativen umgeschaut», schilderte Stange SPEEDWEEK.com, wie der Vertrag zustande kam. «Mein guter Freund Kevin Wahr hat mir mit Kontakten geholfen, so kam ich auf Go Eleven. Ich fragte an, wir kamen ins Gespräch und ich passe gut ins Konzept. Sie suchten einen jungen Fahrer, einen der das Motorrad kennt und frei ist. Das ist bei mir alles der Fall, Sonntagabend wurden wir uns einig.»

Der 20-Jährige pilotierte 2016 und 2017 in der IDM eine Kawasaki ZX-6R. «Die Yamaha bei MVR bin ich so wenig gefahren, dass ich den Kawasaki-Stil noch voll drin habe», meint der Youngster. «Ich freue mich, wieder Kawa zu fahren. Sie passt einen Tick besser zu meinem Fahrstil. Natürlich merkt man, dass die Yamaha neuer ist, aber mit der Kawasaki ist noch sehr viel möglich, das hat man bei Kenan Sofuoglu gesehen.»

Nach dem Rücktritt des Türken erlebt Kawasaki eine schwierige Zeit, Anthony West liegt als bester Kawasaki-Pilot auf Gesamtrang 8. «Sheridan Morais fährt gleich schnell wie letztes Jahr, der Speed dieses Jahr ist aber höher», hielt Stange fest. «Die Kawasaki ist ein gutes Motorrad. Sie braucht einen bestimmten Stil, ich habe schon von vielen gehört, dass sie nicht damit klarkommen. Das Motorrad kann man so hart rannehmen wie kein anderes. Das macht diesen Fahrstil so schwierig, man fühlt sich die ganze Zeit, als würde man stürzen, aber das Motorrad fährt immer weiter. Mit der Yamaha muss man sehr fein und sauber fahren, ohne Rutscher und Drifts, damit kommt man auf gute Rundenzeiten. Hinzu kommt, dass alle Yamaha-Teams von Yamaha unterstützt werden und sehr gute Leute die Motoren vorbereiten. Diese Unterstützung ist bei Kawasaki aktuell nicht so groß. Deshalb haben alle Guten auf Yamaha gewechselt.»

Kevin Wahr sagte mir, dass er dich auf dem Level von sich selbst und Thomas Gradinger sieht. Dürfen wir von dir auch Top-10-Plätze erwarten? «Das ist nett von ihm», schmunzelte der Sachse. «Ich lass das jetzt alles auf mich zukommen. Das ging alles so schnell, ich muss das erst verarbeiten. In Misano muss ich erst mal alle Leute kennenlernen, das Team hat mir auch gleich den Druck genommen. Sie haben mir geschrieben, dass ich nicht im ersten Rennen Weltmeister werden muss, sie geben mir Zeit. Ich soll mich Rennen für Rennen steigern und bin optimistisch, dass ich gute Ergebnisse einfahren kann. Vielleicht noch nicht im ersten Rennen, aber das kommt auf alle Fälle.»

Stange hat für die restlichen fünf Rennen des Jahres in Misano, Portimao, Magny-Cours, San Juan und Doha unterschrieben.

Sein WM-Abenteuer beginnt am morgigen Dienstag, dann geht es mit dem selbst ausgebauten Fiat Scudo von Heidenau bei Dresden auf die 1160 Kilometer lange Reise nach Süden an die italienische Adria-Küste nach Misano.

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