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20 Jahre nach Supersport-Titel: Jörg Teuchert wird 50

Kolumne von Esther Babel
Jörg Teuchert mit Vater Arnulf

Jörg Teuchert mit Vater Arnulf

Den meisten Fans dürfte sich wohl Jörg Teucherts Supersport-Weltmeistertitel aus dem Jahr 2000 ins Gedächtnis eingeprägt haben, der damals an Spannung kaum zu überbieten war. Heute feiert er seinen 50. Geburtstag.

Jörg Teuchert war über den Yamaha-Cup und die IDM Supersport im Jahr 1999 in die Supersport-Weltmeisterschaft gekommen. Vor dem Saisonfinale 2000 in Brands Hatch lag der Yamaha-Pilot mit 17 Punkten Rückstand auf Leader Stéphan Chambon nur an dritter Stelle. Doch nach einem extrem spannenden Rennen war es der Deutsche, der den Weltmeister-Pokal in die Höhe stemmte – weil der Franzose nicht ins Ziel kam, reichte Teuchert ein zweiter Platz.

Vater Arnulf, selbst hartgesottener Rennfahrer, fasste das entscheidende Rennen in Brands Hatch in kurzen Worten zusammen. «Ich hatte keinen Puls mehr.»
Zwölf Jahre nach dem Titelgewinn konnte Jörg Teuchert in der IDM Superbike seine erfolgreiche Karriere mit einem Podestplatz beenden.

Heute ist Teuchert, der im fränkischen Hersbruck einen Fahrradladen betreibt, regelmäßig als Instruktor auf der Strecke zu finden und beim Auftakt zur Deutschen Langstrecken Meisterschaft auf dem Hockenheimring. Ansonsten halten ihn seine zwei Töchter auf Trab. Sein Geschäft hat er in den letzten fünf Wochen zum Giant-Store umgebaut und ist auch da wie immer auf der Überholspur unterwegs. Es gibt wenige Menschen, die die Weisheit «Stillstand ist Rückschritt» so verinnerlicht haben wie Jörg Teuchert, der auch nach seiner aktiven Laufbahn lediglich den Modus Vollgas kennt.

Am heutigen Donnerstag den 27. Februar 2020 wird der Franke 50 Jahre alt. SPEEDWEEK.com wünscht alles Gute. Für zehn rasante Minuten fand er in all dem Trubel noch Zeit für ein paar schnelle Antworten.

Der schönste Pokal…

… der von Brands Hatch 2000, als ich Weltmeister geworden bin. Der Pokal war zwar nur für den zweiten Platz, aber trotzdem. Er steht hier bei mir im Laden, drei Meter von mir weg.

Die tollste Kurve…

…ganz klar Corkscrew in Laguna Seca. In Deutschland habe ich keine Favoriten. Woanders geht es halt links oder rechts rum. Die Corkscrew ist einmalig auf der Welt. So schnelle Strecken mochte ich ja nie so.

Das übelste Fahrerlager…

…bleibt für mich Salzburgring. Noch nicht mal wegen der sanitären Anlagen. Ich war ja mit dem Wohnmobil dort. Aber die ganze Infrastruktur mit dem oberen und unteren Fahrerlager. Ewig rauf und runter. Schleiz war auch nicht so toll damals auf der Wiese, aber es hatte einen gewissen Charme.

Das erste Rennen….

…habe ich nur noch wenig Erinnerungen. Da war ich 5 oder 6 Jahre alt und es war ein Cross-Rennen irgendwo hier in Nordbayern. Ich weiß nur noch, dass es da extrem steil den Berg raufging und das mein Moped mit der Automatik nicht gepackt hatte. Da brauchte ich immer Leute, die mich den Berg raufgeschoben haben. Ohne die hätte ich das nicht geschafft.

Das letzte Rennen….

….war letztes Jahr die 1000 Kilometer von Hockenheim. Und 2020 sind wie wieder dabei, die Nennung ist schon abgegeben. Wir müssen den Sieg verteidigen.

Der Titel…

…da fällt mir natürlich als erstes der WM-Titel ein. Im Oktober sind es 20 Jahre.

Ein Leben ohne Fahrrad…

…ist möglich aber total sinnlos.

50 werden…

…es gibt schlimmeres.

Die nächsten zehn Jahre…

…wer weiß das schon. Es bleibt auf jeden Fall spannend, da sorgen wir gerade mit dem neuen Laden für. Eines ist gewiss, es kommt keine Langeweile auf.

Das Gefühl kurz vor dem Start….

…zerreisst einen fast. Die Nervosität ist beinahe unerträglich. Aber mit dem Alter wurde es besser. Die Unruhe und das Kribbeln wurden zumindest kontrollierbarer.

Der nächste Urlaub….

… da steht ein Fragezeichen. An Ostern gibt es mit der Familie wieder die Kombi aus Moped und Ski. Erst die 1000 km Hockenheim und dann zwei Tage die Berge runterjagen. Urlaub wäre da zuviel gesagt.

Die nächste Rennstrecke…

Hockenheim am Karsamstag.

Das nächste Ziel…

…am kommenden Samstag die Eröffnung meines Giant Stores überleben und am Wochenende mal schauen, wann ich nachts bisschen was von der Superbike-WM in Australien schauen kann.

Jörg Teuchert bei Wikipedia

1997 – Deutscher Supersport-Meister auf Yamaha
1998 – Deutscher Supersport-Meister auf Yamaha
1999 – Platz 4 Supersport-WM
2000 – Supersport-Weltmeister auf Yamaha
2001 – Platz 3 Supersport-WM
2002 – Platz 8 Supersport-WM
2003 – Platz 10 Supersport-WM
2004 – Platz 7 IDM-Superbike
2005 – Platz 6 IDM-Superbike
2006 – Deutscher Superbike-Meister auf Yamaha
2007 – Platz 4 IDM-Superbike
2008 – Vizemeister IDM-Superbike
2009 – Deutscher Superbike-Meister auf Yamaha
2010 – Platz 7 IDM-Superbike
2011 – Platz 7 IDM-Superbike
2012 – Platz 3 IDM-Superbike

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