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Kein Bezahlfahrer: Im Road Racing verdiente Webb Geld

Von Ivo Schützbach
Danny Webb (li.) mit Teammanager James Toseland (re.)

Danny Webb (li.) mit Teammanager James Toseland (re.)

Seit 2014 war der frühere englische 125er- und Moto3-Grand-Prix-Pilot Danny Webb im Road Racing unterwegs. Sein Teammanager James Toseland erklärt, welche Hürden er in der Supersport-WM nehmen muss.

Jahrelang galt Danny Webb als große britische Hoffnung im Grand-Prix-Sport der Klassen 125 ccm und Moto3. In seiner sieben Jahre dauernden GP-Karriere erreichte der heute 29-Jährige als bestes Ergebnis einen fünften Rang beim GP von Portugal 2008. 2010 schloss er die 125er-WM mit 93 Punkten als Zehntplatzierter ab. Ein Highlight setzte Webb 2011 beim GP von Valencia, als er dem indischen Hersteller Mahindra die erste Pole-Position bescherte.

Webb, der einer Rennfahrer-Familie entstammt, verbarg nie sein Interesse an den Rennen zur Tourist Trophy. Immer wieder tauchte er auf der Insel Man als interessierter Zuseher auf und holte sich von den TT-Stars Ratschläge.

«Je öfter ich bei der TT dabei war, desto größer wurde mein Wunsch, eines Tages dort zu fahren», erinnerte sich Webb. «Dann hat sich die Möglichkeit ergeben, im Team von Ryan Farquhar mein Debüt beim wohl schwierigsten Rennen der Welt zu geben. Seine Motorräder zählten zu den schnellsten im Fahrerlager, da konnte ich sein Angebot nicht ablehnen. Ich sah das Ganze nicht als einmalige Angelegenheit, sondern als Beginn einer Karriere als Straßenrennfahrer.»

2016 kehrte Webb für zwei Moto3-Rennen (Assen, Sachsenring) in den Grand-Prix-Sport zurück, 2013 hatte er bereits für PTR Honda vier Rennen in der Supersport-WM absolviert. Bestes Ergebnis: Rang 11 in Jerez.

Diese Saison ist der Mann aus Tunbridge Wells in Südostengland Vollzeit in der Supersport-WM dabei. Er startet für das Team WRP Wepol Yamaha, Teammanager ist der zweifache Superbike-Weltmeister James Toseland. Beim Debüt in Australien am 1. März wurde Webb Zwölfter.

«Danny wollte immer Sprintrennen in der Weltmeisterschaft fahren», meinte Toseland zu Webbs Abkehr vom Road Racing. «Im Grand-Prix-Sport waren seine Resultate aber nicht gut genug, um gratis fahren zu dürfen. Er hätte Geld mitbringen müssen, hatte diese Unterstützung aber nicht. Also war es für ihn unmöglich, so weiterzumachen. Im Road Racing konnte er hingegen seinen Lebensunterhalt verdienen, auch weil man seinen Namen kannte.»

«Der größte Unterschied für ihn zurück in der Supersport-WM ist, wieder mit vollem Einsatz zu fahren», so Toseland gegenüber SPEEDWEEK.com. «Auf der Insel Man oder beim Northwest brauchst du eine gewisse Sicherheitsmarge, auf den WM-Rennstrecken ist das nicht so. Danny ist ein Weltklassefahrer, der jederzeit in die Top-10 fahren kann. Wir dürfen aber nicht vergessen, dass er auf vielen Rundkursen seit acht Jahren nicht mehr fuhr und damals nur auf den kleinen Maschinen, 125 ccm und Moto3. In Australien hat er seinen Rückstand über die Tage um 1,7 sec auf 1 sec reduziert und große Fortschritte erzielt. Ich als sein Teammanager muss lernen, was er genau braucht. Und er muss wieder lernen, am Limit zu fahren. Darauf kommt es auf der Rundstrecke an. Du musst permanent am Limit sein, um deine fahrerischen Fähigkeiten zu verbessern. Um an der Spitze zu fahren, kannst du nicht mit 90 Prozent fahren.»

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