MotoGP: Yamaha steigt um auf V4-Motor

Isaac Vinales: WM-Leader Locatelli kein Überflieger

Von Kay Hettich
Mit neun Siegen aus neun Rennen setzt Yamaha-Pilot Andrea Locatelli in der Supersport-WM 2020 neue Maßstäbe. Konkurrent Isaac Vinales sieht andere Gründe für die Überlegenheit des 23-Jährigen.

Die Dominanz von Andrea Locatelli in der Supersport-WM 2020 ist erdrückend. Der Yamaha-Pilot gewann jede Superpole, jedes Rennen und fuhr jede schnellste Rennrunde. Bereits beim Meeting in Barcelona könnte sich der Italiener zum neuen Weltmeister krönen.

Hinter dem Locatelli-Erfolg steht das Team Bardahl Evan Bros, mit dem auch Randy Krummenacher 2019 die 600er-Weltmeisterschaft gewann.

Auffällig ist die starke Performance ehemaliger Moto2-Piloten in der SSP-WM. Neben Locatelli wechselte auch Philipp Öttl (Kawasaki) in die seriennahe Weltmeisterschaft und ist mit Puccetti Kawasaki regelmäßiger Podiumsanwärter. Bereits 2019 vollzog Isaac Vinales mit Kallio Racing den Wechsel in die Supersport-WM. Am vergangenen Wochenende fuhr der Spanier im zweiten Lauf in Aragón als Dritter auf das Podium.

Locatelli und Vinales fuhren in der Moto2 nie in die Top-5. «Locatelli ist ein schneller Fahrer, aber er ist kein Fahrer, der hervorsticht», sagt Vinales bei todocircuito.com über den WM-Leader. «Er kommt aus der Moto2 und hatte dort ein Sieger-Bike. Ich kenne diese Kategorie und sage, er hat nichts besonderes mit diesem Motorrad angestellt.»

«Sein Team ist allen anderen zwei Schritten voraus. Jeder weiß, was es mit seinem Motorrad auf sich hat. Man braucht nur mit Cluzel, Mahias oder GMT sprechen – wir alle wissen, was dahinter steckt. Im Moment können wir gegen sie nicht ausrichten», sagte der Cousin von MotoGP-Star Maverick Vinales weiter. «Das Team hat den ganzen Winter mit dem Motorrad auf dem Prüfstand gearbeitet, um das zu erreichen, wozu es jetzt im Stande ist.»

Das Team der Evangelista-Brüder verfügt über jahrelange Erfahrung mit der Yamaha R6. Auch 2019 gewannen die Evan-Bros-Piloten sieben der zwölf Supersport-Rennen – nur stach weder Randy Krummenacher noch Federico Caricasulo derart heraus, wie es in diesem Jahr Locatelli tut.

Zur Info: Das Team von Fabio und Paolo Evangelista ist in dieser Kategorie so professionell wie kein zweites. Bei mehreren technischen Kontrollen der FIM wurden die R6 stets als regelkonform bestätigt.

Für Vinales steht auch das GMT94 besser da als sein eigenes Team.  «Um mit Cluzel Schritt zu halten, bräuchten wir eine gute Elektronik und eine Person, die damit umgehen kann. So jemand fehlt uns», meinte 26-Jährige. «Um Locatelli folgen zu können, brauchen wir ein Wunder.»

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