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Hannes Schafzahl: Vom Medical Center aufs Podium

Von Helmut Ohner
Balint Kovacs (27), Hannes Schafzahl (21), Geri Gesslbauer (verdeckt), Michal Prasek (6)

Balint Kovacs (27), Hannes Schafzahl (21), Geri Gesslbauer (verdeckt), Michal Prasek (6)

Nach einem Massensturz landete Hannes Schafzahl im Medical Center. Das sollte den Steirer nicht einbremsen. Beim Re-Start belegte er den zweiten Platz, das zweite Rennen entschied er überlegen für sich.

Schon im freien Training am Freitag stellte Hannes Schafzahl deutlich unter Beweis, dass ihm die Umstellung von der Kawasaki ZX10R auf die neue Yamaha YZF-R1 keinerlei Schwierigkeiten bereitet. Im Qualifikationstraining, das auf nasser Piste ausgetragen wurde, musste sich der Österreicher nur dem früheren polnischen Superbike-WM-Piloten Pawel Szkopek geschlagen geben.

Im ersten Rennen der Alpe Adria International Motorcycle Championship auf dem Pannonia Ring lag der Ratezi-Yamaha-Pilot nach der ersten Runde hinter Szkopek und dessen polnischen Landsmann Kamil Krzemien an der dritten Position. In der schnellen Rechts-Kurve nach Start/Ziel kam es dann zu einem verhängnisvollen Massensturz, in dem neben den drei Erstplatzierten auch der Ungar Balint Kovacs und der Tscheche Marek Cervený verwickelt wurden.

Für Krzemien und Schafzahl endete der Crash im Medical Center. «Vor mir ist Pawel das Vorderrad weggerutscht. Dabei hat er Kamil mitgerissen. Ich wollte zwar noch einen Unfall verhindern, aber die Motorbremse hat so stark eingegriffen, dass ich auch abgeflogen bin. Bei dieser Aktion muss ich mir meinen rechten Vorfuß und Knöchel angeschlagen haben. Momentan sind die Schmerzen erträglich, mal sehen, ob es so bleibt», schilderte der 41-jährige Steirer den Vorfall.

Das Rennen wurde nicht wie üblich nach einer Unterbrechung wieder aufgenommen, sondern auf den nächsten Tag verschoben. Die Rennleitung sah es als erwiesen an, dass der Fehler bei keinem der Fahrer liegt und aus Fairnessgründen jeder die Möglichkeit haben sollte, am Re-Start teilzunehmen. «In den Video-Aufzeichnungen haben wir gesehen, dass der Fahrer des Safety-Cars in besagter Kurve neben die Kerbs geraten ist und eine Pfütze verursacht hat, auf der Szkopek gestürzt ist.»

Obwohl die Gabel an seiner Yamaha nicht mehr wie vor dem Sturz funktioniert hatte, konnte sich Schafzahl im ersten Rennen in der Spitzengruppe behaupten. Nach einem beinharten Duell konnte er sich gegen seinen Ratezi-Team-Kollegen Geri Gesslbauer durchsetzen und hinter Lokalmatador Kovacs den zweiten Platz einfahren. «Die Gabel muss einen Schlag bekommen haben. Die Druckstufe hat offensichtlich etwas abbekommen.»

Der zweite Lauf sollte für den Betreiber einer Autowerkstätte noch besser laufen. Nicht einmal der WM-erprobte Szkopek vermochte gegen seine Gangart etwas auszurichten. Bis zum Überqueren des Zielstrichs hatte sich Schafzahl einen Vorsprung von über viereinhalb Sekunden erarbeitet. «Hannes ist nur wenige Tage nach Valentino Rossi auf die Welt gekommen, er ist wie Vale jetzt 41. Es muss wohl ein guter Jahrgang für Motorradrennfahrer sein», fand sein Sponsor Herbert Obermair eine Erklärung für die Überlegenheit seines Schützlings.

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