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60-Jahr-Jubiläum Hořice von schweren Stürzen getrübt

Von Helmut Ohner
Gary Johnson verletzte sich in Hořice schwer

Gary Johnson verletzte sich in Hořice schwer

Der Veranstalter des 300 Kurven von Gustav Havel in Hořice hatte alle Vorkehrungen getroffen, dass das 60-Jahr-Jubiläum ein Fest für die Road Racing Community wird. Schwere Unfälle trübten aber die gute Stimmung.

Das Straßenrennen in Hořice zählt zu den letzten Straßenrennen auf dem europäischen Festland. Für das 60-Jahr-Jubiläum hatte die Organisation weder Kosten noch Mühen gescheut, um allen Beteiligten eine tolle Veranstaltung zu ermöglichen. Auch viele Fahrer, die in der langen Geschichte dieser Naturrennstrecke erfolgreich waren, wurden eingeladen. Die Fans strömten auch in Massen in die im Norden Tschechiens gelegenen Stadt.

Bereits im Training sorgten zahlreiche Stürze für Verzögerungen. So musste das zweite Qualifying der Superbike-Klasse auf Sonntagmorgen verschoben werden.

Im Supersportrennen ging die unheilvolle Serie weiter. Nach nur wenigen Kurven kam es zu einem Massensturz, in dem neun Fahrer verwickelt waren. Nach Aussagen einiger beteiligter Piloten dürfte eine Ölspur oder ausgelaufenes Kühlmittel die Ursache gewesen sein. Mit dem Briten Gary Johnson forderte der Unfall ein prominentes Opfer. Der zweifache Tourist-Trophy-Sieger liegt nun mit einem komplizierten Oberschenkelbruch im Krankenhaus.

Auch der Höhepunkt des Tages, das abschließende Superbike-Rennen, dauerte nur wenige Sekunden. Einem Fahrer rutschte bei der Stadteinfahrt das Vorderrad weg. Seine Maschine schlitterte quer über die an dieser Stelle engen Strecke, nachdem es zuvor linkerhand die Hausmauer touchiert hatte. Einige Fahrer konnten dem Motorrad nicht ausweichen und gingen ebenfalls zu Boden. Auslaufendes Benzin sorgten blitzartig für ein Flammenmeer.

«Einige Fahrerkollegen und ich wurden gefragt, ob das Superbike-Rennen nochmals gestartet werden soll. Wir waren aber alle für die Absage», berichtete der Deutsche David Datzer, der zwischen dem North West 200 und der Tourist Trophy in Hořice einen Zwischenstopp eingelegt hatte, um als Rundenrekordhalter neben dem Superbike-Rennen auch erstmals als Krämer-Werkspilot am Lauf der Supermono-Klasse teilzunehmen.

«Das Supermono-Rennen habe ich mit über zehn Sekunden Vorsprung vor Petr Najman gewonnen und mir ist auch ein neuer Rundenrekord in dieser Klasse gelungen. Mein Teamkollege Ivo Ladde hat als Dritter zum großartigen Erfolg des Teams beigetragen. Im Nachhinein war es das einzig Positive für mich. Bei der Siegerehrung habe ich mich noch über den Sieg gefreut, die vielen Unfälle haben aber meine Stimmung nachhaltig getrübt.»

Obwohl es zu keinem Superbike-Rennen kam, gab es überraschenderweise eine Siegerehrung, der ersten Drei des Trainings. «Die Zeremonie war aus meiner Sicht unnötig», merkte Datzer an. Didier Grams, der im ersten Zeittraining Probleme mit dem Handling hatte, aber nach einer telefonischen Rückfrage bei seinem Fahrwerksspezialisten eine gute Abstimmung fand, hätte sich gewünscht, dass das Preisgeld auf die Verunglückten aufgeteilt worden wäre.

Ergebnisse, Hořice
125 GP: 1. Patrick Kolar. 2. Michal Savinkov. 3. Steffen Grämer.
250 Open: 1. Rico Vetter. 2. Pavel Navrátil. 3. Nico Kehrer.
Supermono: 1. David Datzer. 2. Petr Najman. 3. Ivo Ladde.
Supersport 400: 1. Petr Plichta. 2. Lukas Walter. 3. Patrik Horak.
Supertwin: 1. Marek Červený. 2. Michal Dokoupil. 3. Wayne Bourgeais.
Supersport: 1. Marek Červený. 2. Jorn Hamberg. 3. Wolfgang Schuster.

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