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Bikers Classics: Die Rückkehr der «Kleinen»

Von Andreas Gemeinhardt
Eugenio Lazzarini (Italien/Garelli 125ccm) - 1982 in Brünn

Eugenio Lazzarini (Italien/Garelli 125ccm) - 1982 in Brünn

Nach einer mehrjährigen Abwesenheit werden die «kleinen Schönheiten» und technischen Wunderwerke in das Programm der Bikers Classics in Spa-Francorchamps zurückkehren.

Vom 3. bis 5. Juli 2015 wird eine großartige Auswahl an 50ccm-, 80ccm- und 125-ccm-Maschinen die Bikers Classics auf dem malerischen Ardennen-Kurs bereichern. Unter denen, die diese Motorräder pilotieren, werden die niederländischen 50ccm-Weltmeister Jan de Vries und Henk van Kessel sowie Italiens 50ccm- und 125-ccm-Weltmeister Eugenio Lazzarini sein.

Mehr als 60 Zweitakter werden zweifellos eine eindrucksvolle Parade an diesem ersten Juli-Wochenende abliefern. In der Geschichte des Grand Prix von Belgien gelang es fünf Holländern, ein Rennen in Spa-Francorchamps zu gewinnen und vier von ihnen werden an den Bikers Classics teilnehmen. In der 50-ccm-Klasse gewann Kreidler-Van-Veen zahlreiche Grands Prix und auch WM-Titel, wobei die Weltmeister Jan de Vries (1971 und 1973) und Henk van Kessel (1974) holländische Rennsportgeschichte schrieben.

In den diesen Jahren war Jan de Vries auch in Spa-Francorchamps siegreich, während van Kessel sich 1974 dem Deutschen Gerhard Thurow um knapp zwei Sekunden geschlagen geben musste. Er holte dies aber in der Saison 1979 nach und gewann auch in den Ardennen, nun auf einer Sparta. Aalt Toersen gewann 1970 den Grand Prix von Belgien auf einer Jamathi, bei den Bikers Classics bringt er, wie auch seine Landsleute, eine Kreidler-Van-Veen an den Start. Mit Jos Schurgers wird ein weiterer in Spa-Francorchamps siegreicher Holländer teilnehmen.

Eugenio Lazzarini ist der Mann in der 50ccm-125-ccm-Parade, der die meisten WM-Titel gesammelt hat. Der kleine Italiener gewann zwei 50ccm-WM-Titel (1979 auf Kreidler und 1980 auf Iprem) und sicherte sich das 125ccm-Championat 1978 auf einer MBA. Allerdings wird Lazzarini seine Weltmeister-Bikes nicht mit in die Ardennen bringen, wo er 1977 auf einer Kreidler die 50ccm- und 1983 auf Garelli die 125ccm-Klasse gewann. Dafür aber seine beeindruckende Piovaticci, die damals auf Initiative eines italienischen Herstellers von Holzbearbeitungsmaschinen entstand. Besonders interessant an diesem Motorrad ist dessen Monocoque-Chassis.

Aber nicht nur die Fahrerlegenden, sondern auch eine Vielzahl hochinteressanter Maschinen, die im Fahrerlager und auf der Strecke zu sehen sein werden, lohnen den Besuch von Bikers Classics. Von Kreidler bis Casal, von Benelli bis Itom, von Suzuki bis Honda, all diese Marken werden zu sehen und zu hören sein. Auch Theo Timmer und seine Bultaco, ebenso wie Dick Toersen und seine niederländische Jamathi, Sammler Paul Rutten und seine exklusiven Suzuki RM64 und die Garelli von Jaap de Groot.

Die Teilnahme von acht MZ-RE sollte ebenfalls erwähnt werden, dazu eine Reihe von Maicos, MBAs und die Cobas von Marcus Lodge, die von dem leider schon verstorbenen spanischen Konstrukteur Antonio Cobas gebaut wurde. Hinter den Maschinen mit kleineren Hubräumen stehen meist großartige technische Leistungen. Allein diese sind es wert, dass man ihnen die gebührende Aufmerksamkeit und Achtung schenkt.

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