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KTM-Manager: «Wir mussten den Startschuss verpassen»

Von Ivo Schützbach
KTM mischte auf Anhieb vorne mit

KTM mischte auf Anhieb vorne mit

Für 2018 kommt KTM als vierter Hersteller in der Supersport-300-WM hinzu. Weshalb die Österreicher das Debütjahr verstreichen ließen, erklärt Thomas Kuttruf, der verantwortliche Manager für den Kundensport.

Erst beim Saisonfinale in Jerez tauchte zum ersten Mal eine KTM RC 390 im Startfeld der neuen Supersport-WM 300 auf. Das Bike war auf Anhieb konkurrenzfähig, Omar Bonoli und der Deutsche Meister Jan-Ole Jähnig mischten vorne mit und boten Yamaha, Kawasaki und Honda Paroli. Allerdings bekamen sie keine WM-Punkte, weil die KTM zu diesem Zeitpunkt nicht homologiert war.

Stellt sich die Frage, weshalb KTM nicht schon 2017 in die WM einstieg?

«Wir waren uns bei KTM immer einig, dass alle Programme mit Serienmaschinen keine Aufgabenstellung für die Abteilung Factory Racing von Pit Beirer sind», erklärte Thomas Kuttruf, Leiter der Abteilung Kundensport. «Das ist aber auch keine nationale oder marketinggetriebene Aktivität, sondern klassischer Kundensport. So kurios das klingt, wir hatten bis vor 13 Monaten in Mattighofen keinen Inhouse-Ansprechpartner, der sich diesem Thema hätte annehmen können. Seit mehreren Jahren waren die Kapazitäten bei der Produktentwicklung so gnadenlos ausgelastet, dass wir den Startschuss zur Supersport-300-WM verpasst haben. Das Thema ist bei uns zwischen den Stühlen Serienentwicklung und Werksrennsport durchgefallen. Wir haben das jetzt mit der Abteilung Kundensport aufgefangen. Diese wurde aber erst ins Leben gerufen, als die Ampel schon auf Grün stand. Es ist nicht so, dass wir den Start dieser Meisterschaft nicht mitbekommen haben. Aber aufgrund von Ressourcen und Prioritätensetzung mussten wir den Start verpassen.»

2018 sehen wir bis zu acht Fahrer auf einer KTM RC 390, in den Jahren darauf könnten es mehr werden. «Wir sind der Nachzügler in der Klasse und positiv gestimmt, dass es Nachfrage gibt», so Kuttruf gegenüber SPEEDWEEK.com. «Wir haben etwas zu beweisen, dass das Motorrad wettbewerbsfähig sein wird, davon gehen wir aus. Mit dem Team Freudenberg sind wir uns einig, Interesse von bestehenden und neuen Teams ist vorhanden. Aber erst müssen wir die Homologation erfüllen und Verfügbarkeit herstellen. Unser Ziel ist, zum Ende des Jahres ein konkurrenzfähiges Bike in dieser Klasse anzubieten.»

Der KTM-Manager weiter: «KTM hat den Kundensport im Jahr 1953 erfunden. Seit da haben wir Motorräder gebaut, mit denen man Rennen fahren kann. Kundensport ist bei uns gelebter Alltag. Jedes KTM-Offroad-Motorrad über 40 Jahre war immer gleichzeitig ein Rennmotorrad. Wir waren sozusagen die größte Kundensportabteilung der Welt. Nur, als es für uns in den Bereich Straße ging, mussten wir das Feld von hinten aufrollen. MotoGP hatte Priorität, für die Serienbikes war nichts vorhanden.»

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