Der nächste Alex Barros wurde in Japan geboren

Dass Meikon Kawakami kein typischer Brasilianer ist, kann man sich schon bei seinem Namen denken. Der 19-Jährige wurde in Fujinomiya geboren, eine Stadt in der japanischen Präfektur Shizuoka, gelegen am höchsten Berg Japans, dem 3776 Meter hohen Fuji.

Als neunjähriger bestritt er seine erste Saison auf einer Honda NSR50. 2012 gewann Meikon die NSF100-Meisterschaft. Ein Jahr später zog die Familie nach Brasilien und der Teenager setzte seine Motorsportkarriere nahtlos fort – im Team des früheren Top-Piloten Alex Barros!

Schnell setzte sich Meikon auch in Südamerika durch. Nachdem er 2014 die brasilianischen GPR250-Meisterschaft gewann, folgte der Wechsel nach Europa. Über den Moriwaki Cup (Champion 2016), den Red Bull Rookies, dem European Talent Cup und der spanischen Moto3-Serie fährt er seit 2019 in der Supersport-300-Weltmeisterschaft.

Meikon hat einen ein Jahr älteren Bruder, Eliton Gohara – genannt Ton - Kawakami, dessen Karriere parallel verlief. Die Brüder fahren im Team AD78 Brasil by MS Racing. Während der 20-Jährige seine Qualitäten im Qualifying hat – er holte in Donington 2019 und Aragón 2021 die Pole-Position, erreichte Meikon beim Meeting in Misano als Zweiter das Podium.

«Es ist unglaublich, mein erstes Podium in der Weltmeisterschaft», jubelte der Yamaha-Pilot. «Wir haben immer ein schnelles Motorrad, aber in Misano hat das Team auch beim Set-up großartig gearbeitet. Das Bike rutschte wegen der Hitze zwar etwas, aber wir haben einen guten Job gemacht. Mein Selbstvertrauen wird jetzt einen Schub bekommen.»

Es war das erste Podium eines Brasilianers in der Nachwuchsserie und das erste Top-3-Ergebnis im Rahmen der seriennahen Weltmeisterschaft seit Alex Barros beim Superbike-Meeting in Imola 2006, als der heute 50-Jährige im ersten Lauf seinen einzigen SBK-Sieg einfahren konnte.