Nachwuchs: Zu wenige Talente für zu viele Klassen

Von Ivo Schützbach
Die Supersport-300-WM ist auf 30 Stammfahrer begrenzt

Die Supersport-300-WM ist auf 30 Stammfahrer begrenzt

Yamaha und KTM bemühen sich mit verschiedenen Cups, junge Fahrer heranzuziehen. Supersport-300-Teamchef Carsten Freudenberg über die prekäre Nachwuchssituation.

Nach mehreren schweren Unfällen in den vergangenen Jahren ist das Startfeld der Supersport-300-WM seit 2022 auf 30 Fahrer begrenzt.

Wie bereits seit der Gründung der Einstiegskategorie 2017 fahren die Youngster nur die Europarennen, werden also beim SBK-Auftakt Ende Februar und Anfang März in Australien und Indonesien nicht dabei sein. Für sie beginnt die Weltmeisterschaft am Wochenende 21.–23. April auf dem TT-Circuit in Assen.

Die spektakulärste Neuigkeit ist der Einstieg des chinesischen Herstellers Kove, die Firma wird im eigenen China Racing Team Shengjunjie Zhou an den Start bringen. In der Startaufstellung 2023 sehen wir neben dem Motorrad von Kove und zwei KTM insgesamt 15 Kawasaki und 12 Yamaha.

KTM arbeitet mit dem sächsischen Freudenberg-Team zusammen und hat mit Lennox Lehmann und Dirk Geiger zwei Deutsche auf den neuen RC390R sitzen.

Schneller Nachwuchs ist in Deutschland rar gesät, trotz Nachwuchsprogrammen von Yamaha und KTM.

«Beim bLU cRU Cup von Yamaha waren in Most zwölf Fahrer am Start, davon ein 40-Jähriger und zwei über 30», ist Teamchef Carsten Freudenberg aufgefallen. «Ich habe letztes Jahr in dem Cup keine Entwicklung der Fahrer gesehen, weil mit Biegen und Brechen jeder genommen wird, egal wie alt. In Schleiz habe ich einen gesehen, der war fast 50. Der konnte sich nicht auf den Tank legen, ist aber mitgefahren und füllte das Feld. Es sollte ein Alterslimit von maximal 20 Jahren geben. bLU cRU macht etwas, von KTM gibt es den Northern Talent Cup und den Austrian Junior Cup. In Most ließen sie die Cups zusammen fahren, weil sie kein Zeitfenster für die beiden Klassen mit jeweils zwölf Fahrern generieren konnten.»

«Positiv hingegen war, dass die IDM 300 voll gefüllt war», fügte der Sachse hinzu. «Und wie man weiß, kommt über die Masse auch die Klasse. Das sieht man in Spanien, wo teilweise 40 und mehr gegeneinander fahren, so kommen Talente heraus. National wird die 300er-Klasse gut angenommen, diese Fahrer fehlen dann aber in den Cup-Klassen.»

Voraussichtlich 2024 wird in der Weltmeisterschaft ein neuer Weg eingeschlagen: Dann soll Supersport 300 als Einstiegskategorie durch eine Twin-Klasse mit 600 bis 700 ccm ersetzt werden.

Die 300er-Klasse soll es im SBK-Fahrerlager weiterhin geben: Vieles deutet daraufhin, dass Promoter Dorna den Vertrag mit Yamaha verlängert und der europäische R3-Cup der direkte Unterbau für die Weltmeisterschaft wird. Damit müssen die jungen Rennfahrer nicht gleich auf eine Maschine mit 600 ccm oder mehr steigen, sind aber bereits im richtigen Umfeld.


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