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Chemnitz-Dominator Tyler Bowers: «Reize nie den Bär»

Von Frank Quatember
Iker Laranga (Prinz) und Tyler Bowers (König) dominierten das SX Chemnitz (v.l.)

Iker Laranga (Prinz) und Tyler Bowers (König) dominierten das SX Chemnitz (v.l.)

Pfeil-Kawasaki-Ass Tyler Bowers war beim ADAC Supercross Chemnitz an beiden Abenden das Maß der Dinge. Der Gesamtsieg scheint greifbar nahe, doch kommt der US-Boy überhaupt nach Dortmund?

Der Frage ob er beim SX Dortmund antreten wird, wich der mehrfache Arenacross-Champion Tyler Bowers aus Kalifornien gegenüber SPEEDWEEK.com aus. «Es ist noch nichts sicher. Ich bin dieser Saison in den USA Privatfahrer, also habe die Option Dortmund zu fahren, wo ich noch nie gestartet bin. Aber am selben Wochenende ist die zweite Runde Supercross in Houston/Texas, wir werden also sehen, was passiert.»

Nicht ausgeschlossen, dass Tyler Bowers nur pokert, um seinen Preis in die Höhe zu treiben. Durch seinen überlegenen Triumph in Chemnitz stieg sein deutscher Marktwert erheblich. Bowers letzter Start in Chemnitz lag zwar schon länger zurück, war ihm aber noch in guter Erinnerung. «Als ich das letzte Mal 2013 hier war, hatten sie einen ganz anderen Boden. Damals war er extrem weich, dieses Jahr ist der Dirt viel härter. Es fahren sich trotzdem viele Spuren raus und der Track wird im Laufe des Abends sehr schwer befahrbar und gefährlich. Eigentlich geht es fast ums Überleben. In Stuttgart war die Strecke dagegen zu einfach, man hätte auf einem Minibike fahren können.»

Angesprochen auf das geänderte Abendprogramm der kurzen deutschen Serie, fiel das Urteil von Bowers positiv aus. «Ich finde die neue Regelung gut. Alle wollen doch, dass die besten Fahrer im Finale stehen. Wenn du, so wie ich am Freitag, in deinem ersten Lauf Probleme am Start hast, bleibt trotzdem noch genügend Zeit, um das Main Event zu erreichen. Außerdem setzten sich bei einer Distanz von 15 Runden im ersten Heat und 20 im Finale nur die fittesten Piloten durch.»

Der 26-Jährige hat eine kräftige Statur, wird aber nicht nur deshalb von den US-Fans 'The Bear' genannt. Beim Frankreich-Gastspiel in Lyon kam das Tier in Bowers zum Vorschein, der Kawasaki-Pilot schilderte lachend die Situation: «Ja, man nennt mich nicht umsonst den Bären. Und wie man sagt, reize nicht den Bär! Und das war in Lyon der Fall. Ich war auf Platz 5, mein Kontrahent war etwas schneller. Okay, damit hatte ich kein Problem, aber er machte ein paar Fehler und ich wollte ihn passieren. Plötzlich fing er mit Spielchen an, hat mich ausgebremst, sich immer umgeschaut ohne jeden Grund. Dafür hatte ich keine Zeit, also hab ich das Ganze beendet und ihn in die Ballen geschickt.»

Im Gegensatz zum gemeinen Bären hielt Tyler Bowers in den vergangenen Wochen keinen Winterschlaf, sondern kümmerte sich um den Nachwuchs. Bowers erklärte seinen Buttpatch 'Baby on board' wie folgt: »Seit dreieinhalb Monaten bin ich Vater einer Tochter und ich vermisse meine Familie natürlich sehr. Maxwell ist unser erstes Baby, meine Frau Bradi steht auf Jungsnamen und wir sind beide kräftig am Lernen als Eltern.»

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