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Ken Roczen (Honda): «Ich wollte diesen Sieg»

Von Thoralf Abgarjan
Erst in der letzten Runde flog WM-Leader Jason Anderson (Husqvarna) an den führenden Ken Roczen (Honda) heran und holte den Sieg zum 5. Lauf der Supercross-WM in Oakland, obwohl Anderson Probleme hatte.

Die Entscheidung im Finale zum 5. Lauf der Supercross-WM in Oakland fiel in einem Herzschlagfinale in der letzten Runde.

Lenker an Lenker kämpften Roczen und Anderson auf der engen und zerfurchten Strecke um den Tagessieg.

Das Finale von Oakland hätte Roczens erster Sieg nach seinem verheerenden Unfall im Januar 2017 werden können.

Für Roczen-Bezwinger und WM-Leader Jason Anderson (Husqvarna) begann der Tag in Oakland gar nicht gut: Im Training flog er heftig ab und wurde zu allem Übel bei der Landung von seinem eigenen Bike am Rücken getroffen: «Dabei ist der Hilfsrahmen der Husqvarna gebrochen», berichtete Anderson. «Das hätte böse enden können. Zum Glück blieb ich heil und nach und nach fand ich mein Selbstvertrauen zurück. Im Finale konnte ich dann wieder angreifen und zum Schluss die Spitze übernehmen.»

Offensichtlich ist Jason Anderson, der von Aldon Baker trainiert wird, in diesem Jahr topfit.

Dennoch sah Ken Roczen bis zum Schluss wie der Sieger aus. Er fuhr konstant, sauber und flüssig, wirkte souverän und behielt die Übersicht, nachdem er in Runde 11 die Führung von Cole Seely übernommen hatte.

«Es ist wirklich schade, dass ich den Sieg noch in der letzen halben Runde aus der Hand gegeben habe», grübelt Roczen. «Aber ich bin gesund und die Meisterschaft ist längst nicht entschieden. In der WM haben wir einen weiteren Schritt nach vorn getan.»

Roczen zog mit dem zweiten Platz von Oakland in der WM-Tabelle an Yamaha-Pilot Justin Barcia vorbei auf Rang 2, 15 Punkte hinter Anderson.

Vor dem Rennen in Oakland hatte sich Roczen vorgenommen, an seinen Starts zu arbeiten. Erfolgreich, denn im Finale tauchte er vom Start weg in der Spitzengruppe auf.

«Ich hatte einen guten Start und fuhr danach einige Runden hinter Cole Seely her. Er ist hier wirklich gut gefahren, bis er direkt vor mir einen Fehler beging und ich somit kampflos die Führung übernehmen konnte. Eimal an der Spitze, habe ich versucht, nicht zu sehr zu pushen, weil ich wusste, das die Strecke zum Schluss immer zerfahrener werden würde. In diesen engen Rhythmus-Sektionen konnte man sehr leicht Fehler machen. So habe ich mich in Geduld geübt. Als dann die Überrundeten anstanden, ging es teilweise wirklich eng zu. Trotzdem habe ich immer wieder gute Linien gefunden und kam sauber um den Kurs. In den letzten beiden Runden ist dann Jason Anderson plötzlich neben mir aufgetaucht. Ich kann noch nicht einmal sagen, wie er das angestellt hat, denn ich hatte einen totalen Tunnelblick. Danach hatten wir einen guten Zweikampf bis zum Schluss. Ich wollte natürlich diesen Sieg, aber es hat diesmal nicht gereicht. Es war immerhin gut, dass ich einige Führungsrunden hatte. Wir haben noch viele Rennen vor uns, die wir jetzt fokussiert angehen werden.»

Am kommenden Wochenende gastiert die WM zu ihrem 6. von 17 Läufen in San Diego.


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