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Bravo! Ken Roczen (Honda) siegt in St. Louis!

Von Thoralf Abgarjan
Ken Roczen musste fast drei Jahre auf diesen Sieg warten

Ken Roczen musste fast drei Jahre auf diesen Sieg warten

Nach fast genau drei Jahren holte Ken Roczen bei WM-Lauf 2 in St. Louis (Missouri) einen lupenreinen Sieg in der Königsklasse des Supercross vor WM-Leader Justin Barcia (Yamaha) und Jason Anderson (Husqvarna).

Es war ein Moment purer Emotionen! Fast auf den Tag genau vor 3 Jahren, am 14. Januar 2017, feierte Ken Roczen im Petco Park von San Diego seinen letzten Sieg in der Supercross-WM. Danach folgten schwerste Verletzungen, die beinahe sein Karriereende bedeutet hätten. Drei Jahre lang hofften und bangten er und seine Fans weltweit um seine Gesundheit.

Heute, nach drei langen Jahren, konnte Ken Roczen im 'Dome at America's Center' von St. Louis (Missouri) endlich den Bann brechen und holte einen überzeugenden und ungefährdeten Sieg in der Königsklasse des Supercross! Wie oft war er schon nahe dran, doch für einen Sieg hatte es seit seiner Rückkehr vom Krankenbett auf die Rennstrecke bisher noch nicht gereicht. Der 11. Januar 2020 ist ein geschichtsträchtiger Tag, nicht nur für Ken Roczen selbst, sondern für den gesamten deutschen Motocross-Sport!

Im Namen aller Leser von SPEEDWEEK.com gratulieren wir dem Deutschen zu diesem spektakulären Erfolg!

Der Thüringer startete gut in den Tag und gewann seinen Vorlauf vor Eli Tomac (Kawasaki) und Malcolm Stewart (Honda). Im Finale startete er auf Rang 2 hinter Zach Osborne, verlor keine Zeit und ging an der schwierigsten Stelle der Strecke an Osborne vorbei in Führung. Bei diesem Streckenabschnitt handelte es sich um eine Dreifach-Dreifach-Sprungkombination, die Roczen perfekt erwischte und sich sofort an die Spitze des Feldes setzen und absetzen konnte.

Von der Spitze aus kontrollierte Roczen das Rennen. Der Sieger des Auftaktrennens von Anaheim, Justin Barcia (Yamaha), erkämpfte in der dritten Runde Platz 2, konnte aber dem führenden Ken Roczen nicht folgen. Am Ende baute der Deutsche seinen Vorsprung auf mehr als 8 Sekunden aus, fuhr kontrolliert und locker sein Rennen nach Hause und zeigte sich im Ziel von Emotionen überwältigt.

Roczen zeigte keine Spur von Erschöpfung, keine Unsicherheiten auf der Strecke oder andere Schwächen wie z.B. letzte Woche, als er mit seinem zu straff abgestimmten Fahrwerk haderte. Es war ein makelloser, perfekter Sieg!

«Wir hatten einen guten Plan für heute», erklärte der überwältigte Roczen im Ziel. «Dieser Plan ist gut aufgegangen. Wir haben das Bike in die richtige Richtung entwickelt. Ich hatte einen guten Start und am Ende habe ich nur noch auf die Uhr geschaut, denn es war ein langes Rennen - besonders für mich, weil ich so lange auf diesen Sieg warten musste. Nun hat es endlich wieder geklappt. Ich danke meinem Team, meiner Frau und meinem Vater für all die harte Arbeit in dieser schweren Zeit.»

Der Bann ist also endlich gebrochen. Ken Roczen kann wieder siegen! In der WM hat er jetzt einen großen Schritt nach vorn getan und sich von P6 auf P2 verbessert. Justin Barcia, der in St. Louis solide auf Rang 2 fuhr, führt in der WM-Zwischenwertung mit 3 Punkten Vorsprung.

Adam Cianciarulo, der in Anaheim einen fulminanten Saisonauftakt hinlegte, haderte mit seinem Finallauf, kam diesmal nicht so gut vom Start weg, kämpfte sich zwischenzeitlich bis auf Rang 4 vor, fiel aber nach einem Sturz in der letzten Runde auf P7 zurück. Eli Tomac hatte ebenfalls keinen guten Start ins Finale, gewann am Ende den Zweikampf gegen Zach Osborne (Husqvarna), beendete das Rennen auf Rang 4 und rückte in der WM auf Rang 5 vor.

Alle Einzelheiten vom Finale der Supercross-WM in St. Louis erfahren Sie im nachfolgenden Renn-Stenogramm:

Start:
Zach Osborne gewinnt den Start vor Ken Roczen, Jason Anderson und Justin Barcia.

Noch 19 Min:
Führungswechsel! Roczen nimmt die schwierige Triple-Dreifachkombination perfekt und überrumpelt Osborne, der die Kombination mit Doppelsprüngen nehmen muss!

Noch 18 Min:
Auch Barcia geht an Osborne vorbei auf P2. Roczen führt vor Barcia, Osborne, Anderson, Brayton, Cianciarulo, Stewart und Tomac.

Noch 17 Min:
Roczen führt jetzt mit 2,6 Sekunden Vorsprung. Tomac rangiert nur im Mittelfeld.

Noch 16 Min:
Tomac geht an Stewart vorbei auf P7.

Noch 13 Min:
Roczen kann seinen Vorsprung vor Barcia auf 3,2 Sekunden ausbauen.

Noch 12 Min:
Cianciarulo tut sich schwer, Brayton auf P5 zu überholen.

Noch 11 Min:
Cianciarulo geht an Brayton vorbei auf P5. Roczen setzt sich weiter mit 3,7 Sekunden Vorsprung ab.

Noch 10 Min:
Cianciarulo geht an Osborne vorbei auf P4. Tomac geht an Brayton vorbei.

Noch 8 Min:
Roczen hat seinen Vorsprung an der Spitze auf 5,9 Sekunden ausgebaut.

Noch 7 Min:
Tomac greift Osborne auf P6 an und setzt sich durch.

Noch 5 Min:
Roczen baut seinen Vorsprung auf 8 Sekunden aus! Barcia und Anderson folgen auf Podiumskurs.

Noch 2 Min:
Roczen kann seinen Vorsprung auf 8,2 Sekunden ausbauen. Osborne geht wieder an Tomac vorbei auf P5.

Letzte Runde:
Adam Cianciarulo stürzt in der letzten Runde und fällt auf P7 zurück. Ken Roczen gewinnt vor Justin Barcia und Jason Anderson.

Ergebnis SX-WM in St- Louis:
1. Ken Roczen (GER), Honda
2. Justin Barcia (USA), Honda
3. Jason Anderson (USA), Husqvarna
4. Eli Tomac (USA), Kawasaki
5. Zach Osborne (USA), Husqvarna
6. Malcolm Stewart (USA), Honda
7. Adam Cianciarulo (USA), Kawasaki
8. Justin Brayton (USA), Honda
9. Blake Baggett (USA), KTM
10. Aaron Plessinger (USA), Yamaha
11. Justin Hill (USA), Honda
12. Cooper Webb (USA), KTM

WM-Stand nach 2 von 16 Rennen:
1. Justin Barcia, 49
2. Ken Roczen, 43, (-6)
3. Adam Cianciarulo, 39, (-10)
4. Jason Anderson, 39, (-10)
5. Eli Tomac, 35, (-14)
6. Blake Baggett, 33, (-16)
7. Cooper Webb, 32, (-17)
8. Malcolm Stewart (USA), 31, (-18)
9. Justin Brayton, 30, (-19)
10. Zach Osborne, 27, (-22)

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