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Peter Hickman gewinnt Superbike-TT, Drama um Dunlop

Von Helmut Ohner
Peter Hickman profitiert vom Pech von Michael Dunlop

Peter Hickman profitiert vom Pech von Michael Dunlop

Auf dem Weg zu einem sichern Sieg wurde Michael Dunlop durch eine lose Visierabdeckung eingebremst. Peter Hickman nahm das Geschenk dankend an. Mit seinem 14. TT-Sieg zog er mit Mike Hailwood gleich.

Es ist alles angerichtet für ein spannendes Superbike-Rennen. Allgemein wird erwartet, dass sich der Trainingsschnellste Davy Todd (Startnummer 8), der Rundenrekordhalter Peter Hickman (10), der 26-fache TT-Sieger Michael Dunlop (6) und der Honda-Werksfahrer Dean Harrison (3) einen Kampf auf Biegen und Brechen liefern werden. Aus deutschsprachiger Sicht ist lediglich der Österreicher Julian Trummer (22) mit dabei. Der Deutsche David Datzer hat seinen Start zurückgezogen, weil er sich nicht fit genug für die sechs Runden fühlt, und sein Landsmann Patrick Hoff konnte sich nach seinem Sturz nicht für dieses Rennen qualifizieren.

Die erste Zwischenzeit bei Glen Helen ist zwar nicht rennentscheidend, gibt allerdings einen ersten Vorgeschmack, worauf sich di Zuseher gefasst machen dürfen. Es ist Todd, der die Tabelle anführt, aber lediglich drei Hundertstelsekunden vor Hickman. Harrison ist Dritter vor Dunlop, Josh Brookes, James Hillier, Conor Cummins, Jamie Coward, John McGuinness und Shaun Anderson. Bei der Ramsey Hairpin ist immer noch Todd an der Spitze, Harrison hat die zweite Position vor Dunlop und Hickman übernommen. Für Brookes, der sich Hoffnungen auf eine Podiumsplatzierung gemacht hat, ist das Rennen zu Ende – Riss der Kette.

Die erste Runde auf dem Snaefell Mountain Course schließt Todd nach 16:50,495 Minuten (Schnitt 216,323 lm/h) ab und ist damit 2,2 Sekunden vor Dunlop, dem sein Sieg vom Vortag Flügel verliehen zu haben scheint, Harrison liegt eine weitere halbe Sekunde zurück. Hickman als Vierter hat bereits fünf Sekunden auf den Führenden verloren. Hillier, Coward, Cummins, McGuinness, David Johnson und Mike Browne komplettieren die Top-10. Trummer hat mit seiner Honda Fireblade ebenfalls gut ins Rennen gefunden. Er passiert Start/Ziel auf der Glencrutchery Road an der 21. Stelle. Sein Schnitt liegt 201,973 km/h.

Dunlop hat auf der zweiten Runde das Kommando übernommen. Bevor es auf die Mountain Mile geht hat er über vier Sekunden Vorsprung auf Todd herausgefahren. Die Zwischenzeiten liegen unter denen des Rundenrekords von Hickman aus dem Vorjahr. Allerdings geht es zum Tanken, dem Wechsel des Hinterreifens und des Helmvisiers an die Box. Hickman liegt auf dem dritten Platz, vor Harrison. Dunlop liegt etwas über neun Sekunden vor Hickman, der Todd um 0,4 Sekunden hinter sich gelassen hat. Harrison ist zwar immer noch Vierter, sein Rückstand ist angewachsen, ein Sieg scheint für ihn bereits außer Reichweite zu sein.

Bei Halbzeit des über 364,35 Kilometer führenden Rennens liegt Dunlop auch auf der Strecke an der ersten Stelle. Es sind bereits über 50 Minuten seit dem Start vergangen. Auf seinen Honda-Markenkollegen Harrison, der nach wie vor an der vierten Position liegt, hat er mehr als eine halbe Sekunde aufgeholt. Im Kampf um den Sieg scheint eine Vorentscheidung gefallen zu sein. Todd hat bereits über 17 Sekunden auf Dunlop verloren. Hickman hat über 21 Sekunden Rückstand und nur neun Sekunden Vorsprung auf Harrison. Trummer hat von einigen Ausfällen profitiert uns liegt bereits an der 17. Stelle.

Als es zum zweiten Mal an die Box geht lautet die Reihenfolge der Top-10: Dunlop, Todd +25,135 Sekunden, Harrison – er hat sich im Windschatten von Dunlop extrem gesteigert - +31,050, Hickman +33,110, Coward, McGuinness, Hillier, Johnson, Browne und Michael Rutter. Ein Flüchtigkeitsfehler kostet Dunlop die Führung, weil das Visier nicht richtig befestigt wird. Er muss anhalten und verliert eine Minute. Die Führung geht durch dieses Drama auf Harrison vor Hickman und Todd über. Nur neun Sekunden trennen die Top-3. Dunlop liegt mit 20 Sekunden Rückstand auf Todd, der auf der Straße direkt hinter ihm liegt, an der vierten Stelle.

In der fünften Runde wird das Klassement gehörig auf den Kopf gestellt. Im Bereich Ramsey Hairpin ist es Hickman, der führt, Harrison ist Zweiter vor Todd. Wenn keiner seiner Vorderleute in Problem bekommt, dann ist für Dunlop wohl eine Podiumsplatzierung außer Reichweite. Am Ende dieses Umlaufs führt Hickman 2,097 Sekunden vor Harrison, Todd mit 6,8 Sekunden Rückstand hat noch nicht aufgegeben. Das nächste Mal sollte Dunlop vielleicht den Helm und nicht das Visier wechseln, wie es Harrison vorgemacht hat. Trummer liegt komfortabel an der 14. Stelle. Es wäre seine beste Platzierung mit einer 1000ccm-Maschine.

Auf der letzten Runde lässt sich Hickman den Sieg nicht mehr nehmen. Mit der Chance sich seinen 14. TT-Sieg zu holen, fährt er sich in einen wahren Rausch. Hinter ihm hat sich Todd vor Harrison geschoben. Die letzten Kilometer müssen die Entscheidung um die Plätze 2 und 3 bringen und sie fällt zugunsten von Todd. Obwohl Dunlop seinen eigenen in der ersten Runde aufgestellten Superbike-Rundenrekord verbessert, muss er sich mit dem undankbaren vierten Platz abfinden. Für Hickman ist es der 14. TT-Sieg, gleich viel wie der unsterbliche Mike Hailwood. Mit dem Platz 11 sorgt Trummer für ein Highlight aus deutschsprachiger Sicht.

Ergebnis Superbike-TT

1. Peter Hickman (GB), BMW. 2. Davey Todd (GB), BMW, 5,840 sec zur. 3. Dean Harrison (GB), Honda, +11,041 sec. 4. Michael Dunlop (GB), Honda. 5. James Hillier (GB), Honda. 6. John McGuinness (GB), Honda. 7. Jamie Coward (GB), Honda. 8. Mike Browne (IRL), Aprilia. 9. Michael Rutter (GB), BMW. 10. Brian McCormick (GB), BMW. Ferner: 11. Julian Trummer (A), Honda. Schnellste Runde: Dunlop in 16:38,953 min.

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