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TT2024: Historisches, Premieren und Erfreuliches

Von Helmut Ohner
Auch dieses Jahr wurde bei der TT wieder Geschichte geschrieben. Die Crowe-Brüder und Davey Todd holten sich ihre ersten Siege und Michael Dunlop hat neue Maßstäbe gesetzt. Erfreulich: Es gab keine Opfer zu beklagen.

Die Tourist Trophy 2024 ist Geschichte und man zählt vielerorts bereits wieder die Wochen und Tage bis zur nächsten Veranstaltung im kommenden Jahr. Es waren zwei mehr als mühsame Wochen, die den Aktiven durch die immer wieder einsetzenden Regenfälle und den damit verbundenen Verschiebungen und Absagen alles abverlangt haben. Am Ende konnten bis auf den zweiten Lauf der Superstock-Kategorie aber alle Rennen durchgeführt werden.

Die diesjährige TT wird bei den meisten Motorsportfans wohl deshalb lange im Gedächtnis bleiben, weil es Michael Dunlop gelang, die Road-Racing-Legende Joey Dunlop als erfolgreichsten Fahrer abzulösen. Nur wenige Wochen vor seinem verhängnisvollen Unfall in Tallinn (Estland), bei dem er sich tödliche Verletzungen zuzog, gelangen Joey Dunlop im Alter von 48 Jahren die TT-Siege Nummer 24, 25 und 26. Lange schien es so, als ob kein anderer Fahrer diesen Rekord brechen könnte.

Bereits im ersten Rennen der diesjährigen TT egalisierte Michael Dunlop die Marke seines Onkels. Drei weitere Siege sollten im Lauf der Woche noch folgen. Vor allem in den Klassen Supersport und Supertwin scheint der 35-jährige Nordire nahezu unschlagbar, wenn ihm sein Material keinen Strich durch die Rechnung macht. Es bleibt abzuwarten, ob seine härtesten Gegner Peter Hickman, Dean Harrison oder nun auch Davey Todd die Siegesserie des Publikumslieblings stoppen können.

2024 war auch ein Jahr der Premieren. Das Brüderpaar Ryan und Callum Crowe gewann beide Seitenwagen-Rennen und trat somit in die Fußstapfen ihres berühmten Vaters Nick Crowe, der bei der Tourist Trophy fünfmal gewinnen konnte und lange Zeit den Rundenrekord der Gespanne gehalten hatte. Dieser Erfolg kommt nicht unerwartet, mit ihren Podiumsplätzen 2022 und 2023 hatten die Manxmen angedeutet, dass ihr erster TT-Sieg nur noch eine Frage der Zeit ist.

In den letzten Jahren drückten in den Klassen Superstock und Superbike drei Fahrer der TT ihren Stempel auf. In ihrem Windschatten schickte sich Davey Todd an, ihnen alsbald Konkurrenz zu machen. Nach seinem Markenwechsel von Honda zu BMW fühlte er sich bereit und es sollte ihm dieses Jahr tatsächlich gelingen, sich gleich zweimal in die Siegerliste einzuschreiben. Vor allem sein Triumph beim wichtigsten Rennen, der Senior-TT, ist der letzte Ritterschlag für ihn.

Auch, wenn Dunlop, Hickman, Todd und Harrison die Schlagzeilen dominiert haben, war zu sehen, dass man auch in einem gesetzten Alter noch zu Spitzenleistungen fähig ist. Der bereits über 52-jährige John McGuinness erreichte die Plätze 7 (Superstock), 6 (Superbike) und 5 (Senior-TT). Und Michael Rutter – er ist nur zwei Tage jünger als McGuinness – beendete das Superbike-Rennen und die Senior-TT als Neunter, in den Rennen der Superstock-Klasse gab es die Ränge 7 und 13.

Was bei vielen Fahrern nach traumwandlerischer Sicherheit aussieht, ist letztendlich doch ein Ritt auf der Rasierklinge. Das bewiesen die Unfälle der vielfachen TT-Sieger Peter Hickman und Ben Birchall/Kevin Rousseau. Die Deutschen Patrick Hoff und David Datzer wurden ebenfalls Sturzopfer wie auch das Seitenwagen-Weltmeisterpaar Todd Ellis/Emmanuelle Clément. Für sie hatten ihre Ausritte keine schwerwiegenden Folgen. Im Gegensatz zu David Johnson, Anthony Redmond und Jack Petrie. Aber auch sie werden bald wieder auf der Rennstrecke zu sehen sein. Und die erfreulichste Nachricht zum Schluss: Dieses Jahr gab es keine Todesopfer zu beklagen!

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