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GT-Highlight: GT-Werksteams kämpfen um Gesamtsieg

Von Oliver Runschke
Das Bild trügt: Dodge und Corvette laufen Porsche in den USA den Rang ab

Das Bild trügt: Dodge und Corvette laufen Porsche in den USA den Rang ab

Die Werks-GT-Autos von Porsche, Corvette, Dodge, Ferrari und BMW spielen im Regelfall nur die zweite Geige. Am Wochenende dürfen die GT in Virginia den Gesamtsieg ausfechten.

Ein Haufen hochkarätiger Werks-GT-Autos, die den Gesamtsieg untereinander ausfahren – seit den seligen Tagen der FIA-GT-Meisterschaft 1997/1998, als sich unter anderen Porsche, BMW und Mercedes gegenüberstanden, hat es das nicht mehr gegeben. Am Wochenende gibt es mal wieder so einen GT-Leckerbissen. Beim Lauf der United SportsCar Championship (USC) in Virginia macht die Prototype-Klasse Pause und in Abwesenheit der eigentlichen Topklasse sind die GT-Boliden die Stars.

In einem 2:45 Stunden langen Rennen am Sonntag, das der GTLM-Klasse für GTE-Autos und den GTD (GT3) vorbehalten ist, fahren die Werksteam von Corvette, Porsche, BMW und Dodge sowie der werksunterstützte Risi-Ferrari um den Gesamtsieg. Nirgendwo auf der Welt ist die GTLM/GTE-Klasse (Ex-GT2) noch so stark wie in den USA, mit den grossen Aufmarsch von Werksteams läuft die US-Serie selbst der Sportwagen-WM FIA WEC von der Qualität in der GT-Klasse deutlich den Rang ab.

Fisichella freut sich auf GT-Highlight

«Es wird ein ganz neues Gefühl sein, an diesem Wochenende in Virginia um den Sieg zu fahren», freut Ex-Formel-1-Pilot Giancarlo Fisichella, der im Risi-Ferrari 458 Italia zuletzt in Road America gemeinsam mit Pierre Kaffer den ersten Saisonsieg holte. «Wir freuen uns sehr darauf, denn diese Gelegenheit gibt es nicht besonders häufig. Ohne die Formula Le Mans auf der Strecke wird es für uns etwas einfacher, aber die Leistungsdichte in der GTLM-Klasse ist weiterhin hoch und es gibt insgesamt 19 Fahrzeuge aus der kleineren GTD-Klasse, die uns helfen können oder auch nicht.»

Aus deutschsprachiger Sicht ist die US-Saison bisher durchwachen. BMW wartet mit dem Z4 GTE noch immer auf den ersten Saisonsieg. Porsche gewann immerhin mit den «36h von Florida», den 24h von Daytona und den 12h von Sebring, beide Saisonhighlights. Doch danach lief für das US-Porsche-Werksteam Core Autosport im Kampf gegen das US-Heavy-Metal von Corvette und Dodge nicht fiel zusammen.

Die Saison in der USC ist schnell erzählt: Nach den Porsche-Erfolgen in Daytona und Sebring gewann vier Mal die neue Corvette C7 mit Antonio Garcia und Jan Magnussen, dann erfolgte die Einstufungsanpassung der Corvette und Dodge Viper und Ferrari 458 holten ihre beiden ersten Saisonsiege.

Meisterschaft ist spannend, Corvette führt

Durch das sehr eng abgestufte Punktesystem der USC ist es in der Meisterschaft drei Rennen vor dem Saisonende dennoch spannend. Im Titelkampf läuft alles auf ein Duell zwischen Corvette und Dodge hinaus. Garcia/Magnussen (Corvette) liegen sieben Punkte vor den Dodge Viper mit Kuno Wittmer/Jon Bomarito und Dominik Farnbacher/Marc Goossens. Dann folgen die beiden Rahal-Lettermann-Lanigan-BMW von Bill Auberlen/Andy Priaulx und Dirk Müller/John Edwards, noch dahinter liegen die nicht gerade vom Glück verfolgten Porsche-Piloten.

Porsche darf nachrüsten

Für die letzten drei Rennen in Virginia, dem Circuit of the Americas im Vorgramm der FIA WEC und beim 10-Stunden «Petit Le Mans» in Road Atlanta schöpft Porsche Hoffnung aus einem seit dem letzten Rennen in Road America erlaubten Aero-Paket. Mit dem vorher ungetesteten Paket lagen Richard Lietz und Nick Tandy auf dem ultra-schnellen Kurs in Wisconsin zumindest in Führung, bis eine Zeitstrafe ein gutes Ergebnis vereitelte. Zum Ende einer durchwachsenen Saison hofft Lietz auf ein gutes Ergebnis. «Wir müssen in Virginia schauen, dass es endlich mal wieder für ein Topresultat reicht», so der Porsche-Werksfahrer. «Die Voraussetzungen sind gut. Der Virginia International Raceway ist eine echte Fahrerstrecke, die schwierig ist und viel verlangt, aber auch sehr viel Spaß macht. Auf solchen Strecken fühlen Nick und ich uns sehr wohl. Dass unser 911 RSR mit den von den Reglementsmachern der IMSA erlaubten Modifikationen gut funktioniert, haben wir, obwohl wir vorher nicht testen konnten, auf der Road America gesehen. Mit dem Paket aus größerem Frontsplitter, neuem Heckflügel und größerem Restriktor waren wir deutlich schneller und entsprechend nahe dran an der Spitze. Aber jetzt muss halt mal wieder ein Erfolgserlebnis her.»

Audi-Pilot Haase mit guten Chancen in der GTD-Klasse

Bessere Chancen als in der GTLM-Klasse haben deutschsprachige Fahrer in der GTD-Klasse, in der abgerüstete GT3-Boliden und der Porsche 911 GT America gegeneinander antreten. Christopher Haase und sein Teamkollege Bryce Miller (Miller Racing) sind Tabellenvierte hinter dem Ferrari-Duo Bill Sweedler/Townsend Bell, Leh Keen/Cooper MacNeil im Alex Job-Porsche und Dane Cameron im BMW Z4. Auch für Mario Farnbacher sieht es nicht schlecht, der jüngere Bruder von Dodge-Werksfahrer Dominik liegt im Alex Job-Porsche auf Tabellenrang fünf, drei Punkte hinter Haase.

Das 2:45 h lange Rennen startet am Sonntag um 22:00 Uhr deutscher Zeit und wird im Internet-Livestream auf imsa.com übertragen.

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