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Petit Le Mans: Das kleine Le Mans in Amerika

Von Oliver Müller
Einer der schönsten Streckenabschnitte weltweit: Die Esses von Road Atlanta

Einer der schönsten Streckenabschnitte weltweit: Die Esses von Road Atlanta

Nach vielen Jahren im Mittelpunkt der Sportwagen-Welt ist das Petit Le Mans aktuell eher eine bessere Randerscheinung. 37 Fahrzeuge werden dieses Jahr am Start stehen. Mit dabei auch BMW-DTM-Pilot Augusto Farfus.

Am kommenden Wochenende (1.-3. Oktober) findet wieder das sogenannte 'Petit Le Mans' statt. Schauplatz ist die gut vier Kilometer lange Strecke von Road Atlanta im US-Bundesstaat Georgia. Und kaum zu glauben: Aber es wird bereits die 18. Auflage des Rennens sein. Alles begann Mitte der 1990er Jahre. Damals verliebte sich der amerikanische Sportwagen-Enthusiast Don Panoz in alles Französische. Er begann seinen eigenen Wein anzubauen und schickte seine Panoz Esperante GTR-1 zum 24-Stunden-Rennen nach Le Mans. Doch das genügte dem Rothaarigen, der sein Geld durch den Verkauf von Nikotin-Pflastern verdiente, nicht. Panoz wollte sein eigenes Le-Mans-Rennen auf die Beine zu stellen: Das Petit Le Mans.

Schon beim Auftakt im Jahr 1998 hatte das Rennen grossen Erfolg. Viele Teams aus Europa machten die Reise über den grossen Teich und nahmen teil. Porsche bot sogar zwei Werks-Prototypen auf. Das waren damals der offene Joest-Spyder (Le-Mans-Sieger 1996 und 1997, der im Jahr 1998 LMP1-98 genannt wurde) und der 911 GT1-98, der damals aktuelle Siegerwagen aus Le Mans. Gewonnen hatte das Rennen dann aber ein offener Ferrari 333 SP.

Doch das Petit Le Mans von 1998 war mehr als nur ein Rennen: Es war die Geburtsstunde einer neuen Ära. Denn im folgenden Jahr rief Panoz die 'American Le Mans Series' ins Leben, eine Serie für die in Le Mans am Start stehenden Rennwagen. Und so gaben die grossen Prototypen von Herstellern wie Audi, BMW oder Peugeot einmal im Jahr ein Stelldichein auf der Strecke von Road Atlanta. Mit neun Siegen ist Audi Rekordsieger des inzwischen selbst zum Klassiker gewordenen Rennens. Nach den Triumphen von Peugeot in den Jahren 2009 bis 2011 begann der Glanz etwas zu bröckeln. Grund: 2012 wurde die Sportwagen-WM (FIA WEC) ins Leben gerufenen. Das Petit Le Mans war jedoch nicht Teil des Kalenders und so machten die grossen LMP1-Teams einen Bogen um Road Atlanta. Nachdem 2013 die American Le Mans Series in die 'Tudor United SportsCar Championship' aufging, wurden die LMP1 dann schliesslich sogar ganz verboten.

So wird nächste Woche der Rennsieger aus der 'Prototype'-Klasse generiert werden. Darin tummeln sich eine Reihe von Daytona Prototypen, drei LMP2-Wagen und der aus dem Panoz-Lager kommende Delta Wing. Insgesamt werden 37 Autos antreten: Neun in der 'Prototype'-, jeweils acht in der PC- und der GTLM- sowie zwölf in der GT Daytona-Klasse.

Im Piloten-Feld sticht sicherlich das Erscheinen von zwei DTM-Piloten heraus. Audi-Fahrer Mike Rockenfeller steuert einen Daytona Prototypen mit Richard Westbrook und Michael Valiante. Augusto Farfus wird einen BMW Z4 GTE mit Dirk Werner und Bill Auberlen fahren. Auch die diesjährigen Le-Mans-Gesamtsieger Nick Tandy und Earl Bamber werden im Porsche 911 RSR in der GTLM-Klasse starten.

Hier gibt es die vorläufige Teilnehmerliste.

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