MotoGP: Für KTM hätte es anders kommen können

Ken Roczen (Honda): «Weiß nicht, wo ich stehe»

Von Thoralf Abgarjan
Ken Roczen bei der virtuellen Pressekonferenz vor dem Start der US Nationals

Ken Roczen bei der virtuellen Pressekonferenz vor dem Start der US Nationals

Vor dem Auftakt der US Nationals in Pala ist Ken Roczen über seinen eigenen Leistungsstand, das Motorrad und das Setup verunsichert. In Zukunft wünscht er sich einen besseren Austausch mit dem Grand-Prix-Team.

Letztes Jahr entschied sich Ken Roczen gegen eine Teilnahme an den US Nationals, um sich voll und ganz auf die Supercross-WM vorbereiten und konzentrieren zu können. Dieses Jahr ist der deutsche HRC-Werksfahrer wieder bei den Outdoors dabei. In der virtuellen Pressekonferenz vor dem Auftakt der Lucas Oil Pro Motocross Championship wagte er keine Prognose über seinen derzeitigen Leistungsstand in Sachen Motocross.

«Es ist ziemlich lange her, dass ich Motocross gefahren bin», erklärte der Deutsche. «Auf der anderen Seite habe ich genau das mein ganzes Leben lang getan. Ich bin mit Motocross aufgewachsen, aber im Moment habe ich den Eindruck, dass ich mich wieder etwas entwöhnt habe. Normalerweise kommt das höhere Tempo, das wir im Motocross fahren, ganz schnell zurück, aber im Moment würde ich nicht sagen, dass ich schon bei 100% stehe, so wie das früher der Fall war, z.B. im Jahre 2016.»

«Ich befand mich während der gesamten Supercross-Saison im Titelkampf. Früher habe ich schon während der Supercross-Saison mit dem Motocrosstraining begonnen, was ich vielleicht in diesem Jahr auch hätte tun sollen. Außerdem haben wir ein neues Motorrad. Beim Versuch, ein Basis-Setup zu finden, waren wir zu Anfang ziemlich weit weg und mussten an dieser Stelle auch viel Arbeit reinstecken und testen. Ich will mich jetzt von Woche zu Woche verbessern. Im Moment ist es wirklich schwierig einzuschätzen, wo wir gegenwärtig stehen.»

Während HRC in der WM mit Tim Gajser erfolgreich ist, läuft Honda in den USA den großen Meisterschaftserfolgen weiter hinterher. Tauschen sich die Werksteams auf beiden Seiten des Atlantiks mit Daten und Materialvarianten aus? «So weit ich das beurteilen kann, haben wir nicht wirklich viele Settings aus Europa bekommen, weil sie dort auch BFR (Showa)-Federbeine benutzen, die wir hier nicht verwenden. Wenn es um andere Fahrwerkseinstellungen geht, verfolgen wir hier unsere eigene Richtung. Aber um ehrlich zu sein, würde ich mir in der Zukunft etwas mehr Austausch mit dem europäischen Team wünschen, denn das ist ja schließlich auch deren Spezialgebiet. Sie fahren dort das ganze Jahr nur Motocross und haben viel Zeit zum Testen. Wir haben es da wesentlich schwerer, weil wir auch nicht alles ändern können. Ich bin nicht sicher, was sie dort im Moment alles machen können, aber ich weiß zum Beispiel, dass sie den Rahmen verändern können, wenn sie das wollen.»

An Motivation fehlt es dem Deutschen vor dem Beginn der US Nationals definitiv nicht. Doch seine Herangehensweise hat sich verändert: «Ich bin immer voll motiviert, daran gibt es keinen Zweifel. Ich denke inzwischen auch nicht mehr so viel an das Bike-Setup, sondern ich versuche, mich auf meine eigene Stärke zu besinnen. Es ist völlig unmöglich, für jede Strecke und für alle möglichen Bedingungen ein perfektes Bike zu haben, aber ich selbst kann mich an die Situation anpassen und das kann am Ende den Unterschied ausmachen.»

Die virtuelle Pressekonferenz mit Ken Roczen:


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