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Ken Roczen: Schwere Vorwürfe an Ex-Trainer Baker

Von Frank Quatember
Ken Roczen (Mitte) ist derzeit nur Zuschauer

Ken Roczen (Mitte) ist derzeit nur Zuschauer

Ken Roczen bereitet sich mit Volldampf auf die anstehende Motocross-Outdoor-Saison in den USA vor, die am 16. Mai in Hangtown beginnt. Ob der Suzuki-Pilot in Bestform antritt, muss bezweifelt werden.

Für SPEEDWEEK.com ließ Ken Roczen die Ereignisse der letzten Wochen Revue passieren und findet deutliche Worte für Ex-Trainer Aldon Baker.

«Ich arbeite derzeit mit einem Trainer von Red Bull zusammen und trainiere nach einem Plan, der für mich vom Red-Bull-Leistungszentrum erstellt wurde. Die Geschichte mit Aldon ist relativ einfach: Es war halt nichts für mich. Klar habe ich letztes Jahr eine Meisterschaft gewonnen, aber insgesamt war die Belastung zu hoch. Mir kann keiner erzählen, dass in der ersten Saisonhälfte alles einwandfrei läuft und in der zweiten Hälfte bin ich eine halbe Minute hinter dem Führenden. Aldon sagte, ich müsste durchziehen, aber das ging nicht. Zum Beispiel vor Anaheim hatte ich die Symptome, dass meine Beine extrem weich waren und Aldon erklärte mir, dass die Muskulatur zu wenig wäre. Ich meine, wir haben soviel trainiert und nach zwei Jahren hab ich immer noch schwache Beine! Da stimmt doch was nicht. Letztendlich war ich sicher irgendwo fit, aber ich hab mich bei den Rennen am Wochenende richtig schlecht gefühlt, das kann doch nicht sein.»

«Viele haben gesagt, es liegt am Wechsel zu Suzuki, aber im Endeffekt war es mein Fehler, dass ich in Oakland dort gesprungen bin, wo ich nicht springen sollte. Das hat sich ausgewirkt auf die weiteren Rennen. Dass ich das nicht wollte, ist schon klar, aber schon eine Woche später hab ich den Unterschied gemerkt. Ich konnte die Strecke nicht mal richtig sehen! Trotzdem bin ich in San Diego und auch in Dallas Zweiter geworden, das sollte man nicht vergessen. Ich bin dann nach Atlanta und dort unterlief mir der Fehler im Waschbrett. Aber ausschlaggebend für meine Misere war, dass ich in die Mauer gefahren bin. Gut war dabei, dass ich instinktiv meinen Fuß hochgenommen habe, sonst hätte ich mich wohl komplett zerstört. Ich hatte vorher noch nie was mit meinen Füßen, habe mir eine Spritze geben lassen und bin weitergefahren. Das war für den Abend okay. Unter der Woche wurde es dann schlimmer, trotzdem bin ich zum zweiten Atlanta-Rennen gefahren und im Training einfach nur weggerutscht. Trotzdem tat mein Fuß derartig weh, dass ich rausgefahren bin und dachte, der Fuß ist kaputt. Als ich im Wohnmobil war, ging es plötzlich wieder. Für zehn Minuten dachte ich aber, meine Bänder wären komplett gerissen. Es ging in der Folge hin und her, ich hab etwas trainiert, dann tat der Fuß schon im Stiefel weh. Getapet wurde es noch schlimmer, weil genau da die Stiefelfalte draufgedrückt hat. So bin ich nach Daytona und da war dann nach einem kleinen Umfaller im Training Schluss mit lustig. Okay, das war der Punkt, wo ich gesagt hab, ich will nicht um Platz 10 herumfahren, also muss ich jetzt pausieren.»

Was seine derzeitige Verfassung betrifft, ist sich der 20-Jährige unsicher: «Ich bin dann zwei bis drei Wochen gar nicht gefahren und dann wieder aufs Bike gestiegen. Es hat sich ganz gut gefühlt, aber nicht so gut, dass ich meinen Fuß herunternehmen wollte. Outdoor ist das okay, da kann ich im Training den Fuß auf der Raste lassen. Ich bin also bis jetzt viel gefahren, aber muss sagen, im Moment ist es wieder schlechter als noch vor zwei Wochen. Viele, die das Problem auch hatten, haben mir gesagt, es wird bis zu drei Monaten dauern, bis es richtig besser wird. Unter anderen auch mein Buddy Ryan Sheckler, bei dem hat das sogar ein Jahr gedauert, bei ihm war aber auch mehr an den Bändern kaputt. Derzeit habe ich nicht hundertprozentige Sicherheit, wenn ich den Fuß runternehmen will. Das Verrückte ist, ich kann normal laufen oder sogar joggen, aber in dem Moment, wo ich eine schnelle Bewegung mache, kommt der Schmerz.»

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