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Heiko Klepka brachte es auf den Punkt

Kolumne von Thoralf Abgarjan
Heiko Klepka (links): Immer an der Seite von Ken Roczen

Heiko Klepka (links): Immer an der Seite von Ken Roczen

Dass Ken Roczen (Suzuki) im Team RCH nicht gut aufgehoben ist, war lange offensichtlich. Roczens Vater Heiko Klepka hat nun die Probleme beim Namen genannt, Courage gezeigt und muss dafür Kritik einstecken.

Es ist gut, dass es noch Menschen gibt, die den Mut zur Wahrheit aufbringen!

Heiko Klepka ist so ein Typ. Ein wahrer Charakter, dem allein der Sport am Herzen liegt.

Er ist kein Diplomat, kein Politiker, kein Taktierer. ?Aber dafür ein couragierter Sportsmann!

Es ist schade, dass heutzutage Fahrern, Teammitgliedern und Offiziellen Maulkörbe verpasst werden und Informationen nur noch weichgespült, glattgebügelt und mit allen Seiten abgestimmt (als Pressemitteilung) an die Öffentlichkeit kommen, dass ja keine politische Inkorrektheit passiert.

Aber Sport ist nun einmal keine Politik, schon gar nicht Motocross.

Dabei war das, was Klepka in seinem Interview mit dem Crossmagazin (Ausgabe 9 2015) sagte, noch nicht einmal so neu: Natürlich kennt er die Einzelheiten der Teamstruktur und der technischen Probleme sehr genau, aber die Tatsache, dass Ken Roczen im RCH-Team nicht gut aufgehoben ist, pfiffen doch sprichwörtlich die Spatzen vom Dach.

Die Stellungnahme von Ken Roczen, er spreche für sich allein und er fühle sich eigentlich wohl, ist für mich nur ein weiteres Armutszeugnis dieses ?Teams, in dem allein Geld, Macht und andere Interessen regieren.

Und ?die '?Gegendarstellung' von Ken Roczen war natürlich so vorhersehbar? wie das 'Amen' in der Kirche.

Klepka wird jetzt viel Kritik einstecken müssen?. ?Wer weiß, ob ihm nicht sogar der Zugang zu seinem Sohn verwehrt wird. Aber eines sollte den RCH-Leuten klar sein: Heiko Klepka ist derjenige, der Ken Roczen aufgebaut und groß gemacht hat - nicht RCH, nicht Aldon Baker, nicht Ricky Carmichael oder sonstwer. Nicht einmal KTM, auch wenn Roczen mit Orange seine wichtigsten Erfolge feiern konnte.

Nun ist es also soweit gekommen, dass Ken Roczen seinem Dad öffentlich widersprechen muss. Schade. Ich gehe davon aus, dass sich die beiden bald wieder zusammenraufen werden, spätestens dann, wenn die leidliche Saga RCH endlich vorbei ist.

Seit ich das Supertalent als kleinen Jungen Ken Roczen kenne, war in der Szene davon die Rede, dass die Gefahr bestünde, er würde 'verheizt' werden. Wie wir heute wissen, war das nicht der Fall. Die Aufbauarbeit von Bert Poensgen war stringent und erfolgreich. Poensgen arbeitete aber immer auch mit der Familie zusammen, insbesondere mit Heiko Klepka.

Deshalb hat auch und besonders Heiko Klepka das Recht, die Wahrheit so offen zu sagen.

Aber die Gefahr des 'Verheiztwerdens' ist heute so groß wie nie zuvor! Die Verletzungen (gebrochener Lendenwirbel, Bänderverletzungen) sind noch immer nicht auskuriert. Wieviel Druck dabei im Spiel war, als ihm in Hangtown Spritzen in den Spinalkanal gesetzt wurden, wissen nur die engsten Vertrauten?. Auch deshalb ist es wichtig, dass Heiko Klepka endlich auf den Tisch haut?! Denn immerhin geht es um seinen eigenen Sohn.

Hat sich der Roczen-Clan zu sehr vom Geld locken lassen, als die Entscheidung fiel, KTM zu Gunsten von RCH zu verlassen?

In diesem Sport muss in kürzester Zeit das Lebens-Einkommen erarbeitet werden. Der wirtschaftliche Druck, dem insbesondere die Familie in dieser Situation ausgesetzt ist, ist immens. Auch das weiß Klepka besser als jeder andere.

Es bleibt zu hoffen, dass die Sache gut ausgeht. Die Saison 2015 ist entschieden. Ken Roczen braucht nun endlich die Zeit zur Erholung und zur Rehabilitation?. Auch wenn es schade ist, dass er nicht beim Motocross der Nationen in Ernée für Deutschland antreten kann?: Die Entscheidung ist richtig.

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