MotoGP: Große Veränderungen bei KTM

Petter Solberg: «Alle Erwartungen übertroffen»

Von Toni Hoffmann
Das Team PSRX Volkswagen Schweden mit Petter Solberg und Johan Kristoffersson hat in der Rallycross-Weltmeisterschaft mehr erreicht, als der Teamchef Solberg erwartet hatte.

Noch vor acht Monaten gab es das PSRX Volkswagen World RX Team Sweden noch gar nicht. Was es gab, war eine Gruppe von Menschen aus Torsby, die mit einer Gruppe von Menschen aus Hannover zusammenarbeitete, um eine gemeinsame Basis und ein Auto zu finden, das in der FIA Rallycross-Weltmeisterschaft (WRX) bestehen könnte.

Was danach passierte war nicht weniger als ein Märchen. Der Lack auf dem Volkswagen Polo GTI Supercar war gerade erst trocken und die Hospitality des Teams noch nicht fertiggestellt, als der zweifache Rallycross-Weltmeister Petter Solberg den Motor startete und beim ersten WRX-Event der Saison auf Rang vier fuhr. Sein Teamkollege Johan Kristoffersson belegte im Finale den sechsten Rang.

Das Rennen Anfang April war das letzte Mal, dass Johan nicht der Sprung auf das Podest gelang. Ob im Regen oder bei Sonnenschein – an den folgenden sechs Rennwochenenden machte der hochtalentierte Schwede Punkt um Punkt gut, bis er schließlich die Führung in der Meisterschaft übernahm und diese ausbaute. Dank der Siege in Belgien, Norwegen und dem emotionalen Erfolg beim Heimrennen in Schweden liegt Kristoffersson in der Meisterschaft mit 31 Punkten in Front – vor seinem Teamkollegen Petter Solberg, dessen Sieg in Lydden Hill entzückte nicht nur die britischen Zuschauer an der Strecke von Kent, sondern bescherte dem Team auch einen Vorsprung von 85 Punkten in der Team-Wertung vor ihren ärgsten Rivalen.

«Wir wären verrückt gewesen, wenn wir geglaubt hätten, das zu erreichen, was wir erreicht haben. Natürlich haben wir gehofft, erfolgreich zu sein und vielleicht das eine oder andere Rennen zu gewinnen, aber alles wirklich alles war neu. Wir haben unser Team behalten, aber arbeiteten sehr eng mit Volkswagen Motorsport zusammen. Niemand wusste, wie sich das entwickeln würde. Pernilla und ich hatten bis dato das komplette Management des Teams alleine übernommen. Von nun an mussten wir auch andere Personen in unsere Entscheidungen miteinbeziehen. Und wir hatten ein Auto, das in kürzester Zeit für einen so speziellen Sport wie Rallycross gebaut wurde. Wie würde sich das alles entwickeln?»

Und wie entwickelte sich das?

Solberg: «Fantastisch. Aber es hat sich nicht aus Zufall fantastisch entwickelt. Es hat sich fantastisch entwickelt, weil unsere Mitarbeiter lieber hart gearbeitet haben, anstatt nachts zu schlafen. Sie haben das alles erst ermöglicht. Wir haben nichts dem Zufall überlassen. Wir haben hart gearbeitet. Ich für meinen Teil sagte mir, dass das mein Leben ist. Und jedes unserer Teammitglieder hat es auch zu seinem Leben gemacht.

Solberg weiter: „In acht Monaten haben wir einen Traum wahrgemacht. Jetzt müssen «wir alles dafür geben, dass wir am Ende der Saison mit einem Lächeln im Gesicht aufwachen und sowohl die Fahrer- als auch die Team-Meisterschaft gewinnen.»

Und ein Schlüssel dafür wird das achte von insgesamt zwölf WRX-Events in Trois-Rivières (Quebec) am kommenden Wochenende.

«Ich freue mich sehr auf Kanada“, sagt Kristoffersson. „Über einen so langen Zeitraum nicht im Polo GTI sitzen zu können, ist hart. Ich würde am liebsten jeden Tag damit fahren, wenn ich könnte. Aber die lange Pause hatte auch ihre Vorteile. Vor dem Lauf in Schweden war der Kalender wirklich sehr voll und die Feierlichkeiten waren ausgiebig, nachdem ich gewonnen hatte.»

«Die Strecke in Kanada ist wirklich großartig und die Atmosphäre ist einfach nur unglaublich. Im Vergleich zu den Strecken in Schweden und Norwegen ist die Piste in Kanada nicht ganz so rau und die Menschen dort sind so nett und so interessiert daran, was wir machen. Zudem gibt es im Rahmen der Veranstaltung einige interessante Rennen, eines mit dem jüngsten Teammitglied: Petters und Pernillas Sohn Oliver. Nic Hamilton, der jüngere Bruder von Lewis, wird ebenfalls seinen Einstand im Rallycross geben. Es ist immer toll, ein bisschen von der Action der anderen Serien mitzuerleben.»

2014, als die WRX erstmals Station in Nordamerika machte, siegte Petter, im vergangenen Jahr war er nach dem Überqueren der Ziellinie im Finale in einen Unfall verwickelt.

«Wir verfügen über viele Kenntnisse über die Strecke“, sagt Petter und fügt an: „Was in der vergangenen Saison passiert ist, ist Geschichte. Daran lässt sich nichts mehr ändern. Aber auf das, was in der Zukunft passiert, haben wir hingegen schon Einfluss.»

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