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Rallycross-WM: Elektro-Klasse schon 2020?

Von Christian Schön
Volkswagen-Motorsportdirektor Sven Smeets

Volkswagen-Motorsportdirektor Sven Smeets

Reglement soll noch 2018 kommen. Eigenständige WM nur für Hersteller in der Diskussion. Kooperation mit Formel E unwahrscheinlich.

Das Interesse an einer Elektro-Klasse in der Rallycross-WM ist ähnlich hoch wie an der Formel E. «An den letzten Sitzungen zum Reglement waren acht Hersteller beteiligt», verriet Volkswagen-Motorsport-Direktor Sven Smeets am Rande des Rallycross-WM-Laufs in Deutschland.

Demnach diskutieren derzeit außer Volkswagen auch Audi, Peugeot und Ford - alle vier derzeit in der Rallycross-WM vertreten - sowie Nissan, Volvo, BMW und Land Rover/Jaguar mit der FIA über E-Rallycross (Projektname). Ohnehin soll die elektrische Rallycross-Klasse zumindest anfangs den Herstellern vorbehalten bleiben. Das Reglement soll spätestens im März 2018 verabschiedet werden, die erste Rennsaison ist für 2020 angedacht.

Ein zentraler Punkt der Diskussionen ist außerdem das zukünftige Rennformat. «Es ist möglich, dass die Elektro-Klasse im Rahmen der bestehenden Weltmeisterschaft antritt. Aber auch eine eigene Veranstaltungsserie ist denkbar», erklärte Smeets.

Gute Chancen hat offenbar eine Mischlösung: einige Rennen im Rahmen der konventionellen Rallycross-WM, einige Rennen auf eigens gebauten Kursen, bevorzugt natürlich in großen Städten.

Unwahrscheinlich ist dagegen eine Kooperation mit der Formel E. «Die haben überhaupt keinen Platz dafür, auch nicht im Zeitplan», begründete Smeets. Außerdem sei der Aufbau von Schotter-Passagen, eines der Kernelement des Rallycross, im Rahmen eines Formel-E-Rennens nahezu unmöglich.

Ähnlich wie die Formel E wird der angestrebte Zuschauerkreis abseits der eingefleischten Rallycross-Fans liegen. «Kernelement muss natürlich die Action auf der Strecke bleiben. Aber ich halte es zum Beispiel für kein großes Problem, dass die Autos für E-Rallycross keinen Motorsound haben werden», blickte Smeets voraus.

Auch die Erhebungen von IMG, dem Vermarkter der Rallycross-WM, zeigen, dass jugendliche Motorsportfans immer mehr auf Smartphones statt auf dem traditionellen Fernsehgerät Übertragungen anschauen. «Und auf dem Smartphone kommt Motorsound sowieso kaum rüber», weiß Smeets.

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