Andreas Mikkelsen: «Vargåsen wird cool»
Andreas Mikkelsen Co-Moderator bei RedbullTV
Das «Winter Thunderland» ruft! Mit 380 PS und 200 Sachen im wilden Drift durch verschneite Wälder – die FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) erlebt am kommenden Wochenende (09.–12. Februar 2017) einen ihrer absolut spektakulärsten Läufe der Saison. Die Tempo-Runde der Rallye Schweden wird auf Red Bull TV mit täglichen Highlight-Shows und der Live-Übertragung der legendären «Vargåsen»-Wertungsprüfung begleitet.
Star-Gast: Andreas Mikkelsen.
Der Norweger war anno 2016 einer der wenigen «Weltmeister-Besieger», gewann gegen den viermaligen Champion Sébastien Ogier unter anderem das direkte Duell bei der Rallye Australien und ging damit als letzter Sieger einer Ära in die Geschichte der Rallye-WM ein. In das neue Zeitalter des Sports mit leistungsstärkeren, schnelleren und spektakuläreren Autos startet Mikkelsen mit Verspätung – und steht Red Bull TV auf dem Weg zum Comeback als Co-Moderator zur Seite. Die Rallye Schweden ist sein Wohnzimmer, die neuen World Rally Cars kennt er aus unzähligen Test-Kilometern. Ein Gespräch über ungewohnte Rollen, neue Kräfteverhältnisse und eine spektakuläre Rallye-Show.
Mietwagen statt World Rally Car, wie fühlt sich das an?
Andreas Mikkelsen: «Andersherum wäre es mir lieber – soviel ist klar. Aber Fakt ist, dass wir für die Rallye Schweden kein Cockpit in einem der neuen World Rally Cars gefunden haben und wir mit dieser Situation umgehen müssen. Aber abgesehen davon, dass wir am liebsten selbst mitgefahren wären, ist diese neue, ungewohnte Rolle als Co-Moderator von Red Bull TV natürlich ebenfalls eine großartige Möglichkeit, ganz nah Teil der Show zu sein. Die Rallye Schweden ist meine Heim-Rallye und verpassen möchte man die auf keinen Fall.»
Sie nehmen am Recce vor der Rallye teil. Natürlich, um sich auf ein mögliches Comeback an gleicher Stelle im kommenden Jahr vorzubereiten. Aber auch vielleicht mit einem Auge, um als Co-Moderator von RedBullTV ine gute Figur abzugeben?
Andreas Mikkelsen: «Zumindest sehe ich bei der sogenannten Recce alle Wertungsprüfung so wie meine Fahrerkollegen auch. Einige Prüfungen kennen wir sehr gut aus vergangenen Jahren, manche Abschnitte sind aber völlig neu. Und tatsächlich: Die gute Sache ist, dass es auch eine perfekte Vorbereitung auf den Job als Co-Moderator ist.»
Sie waren anno 2016 einer der ganz wenigen verbrieften Ogier-Besieger. Was machte das Duell zwischen Ihnen und dem viermaligen Champion aus?
Andreas Mikkelsen: «ährend der vergangenen Saison war ich tatsächlich von Zeit zu Zeit schneller als er und das bei gleichen Streckenbedingungen. Darauf bin ich echt stolz, denn das können nicht allzu viele Rallye-Fahrer von sich behaupten. Zum Beispiel in Portugal und in Australien habe ich ihn bei identischen Bedingungen geschlagen. Ich kann aber sagen: Ihn zu übertreffen ist unfassbar schwierig. Man muss 100 Prozent abliefern, und am Ende entscheidet dann die Tagesform – wie so häufig im Spitzensport.»
Sie kennen die 2017er Autos der Rallye-WM aus vielen Testkilometern. Geben Sie uns doch bitte einen Einblick, was für ein Gefühl das ist.
Andreas Mikkelsen: «Erstmal nur ein Wort: Wow! Wenn man das erste Mal vom 2016er- ins 2017er-Auto wechselt, ist der größte Unterschied, wie schnell die Dinge auf einen zukommen, wie schnell man angesichts der größeren Motorleistung auf ein hohes Tempo gelangt. Und dann kommt noch die wesentlich effizientere Aerodynamik dazu – etwa mit mehr Anpressdruck bei hohem Tempo und damit höheren Kurvengeschwindigkeiten. Ein kleines bisschen gefährlicher ist Rallye-Fahren dadurch auch geworden, aber die Sicherheit wurde signifikant erhöht. Aber vor allem der Spaß ist größer.»
Schweden ist eine Highspeed-Rallye, hat einen eisigen Untergrund. Was braucht es, um hier erfolgreich zu sein?
Andreas Mikkelsen: «Das hängt immer von den Bedingungen ab. Vergangenes Jahr gab es zu wenig Schnee und wir mussten auf unsere Spike-Reifen sehr viel Acht geben. Dieses Jahr würde es mit mehr Motorleistung bei diesen Bedingungen also noch deutlich schwieriger. Liegt aber viel Schnee und es gibt Schneewälle an den Straßenrändern, kann man fast überall ‚flat-out‘ fahren und ans Limit gehen. Gibt es frischen Schnee, ist das gut für die später startenden Fahrer, gibt es eine homogene, harte Eisfläche, ist es besser für die, die früh starten. Dank der neuen Regeln hat aber in dieser Saison jeder Fahrer in dieser Hinsicht die gleichen Chancen.»
Welche Erkenntnisse erhoffen Sie sich von der Rallye Schweden?
Andreas Mikkelsen: «Natürlich kann man in Schweden ein bisschen besser beurteilen, wie die neuen Kräfteverhältnisse in der Rallye-WM sein könnten. Die Rallye Monte Carlo ist eher eine ‚Fahrer’-Rallye, wo es nicht so sehr auf die Performance des Autos ankommt. Das ist in Schweden schon anders. Deswegen freue ich mich schon auf den Rallye-Samstag. Die ‚Vargåsen’-Prüfung wird cool, denn die kennen alle Fahrer in- und auswendig. Dort kann man vielleicht ein bisschen mehr über die Stärken der einzelnen Autos herausfinden. Die neuen Prüfungen, wie es sie dieses Jahr gibt, geben ein bisschen mehr Einblick darüber, wie die Fahrer mit den neuen Autos umgehen können, wer Vertrauen hat, und wer nicht. Es wird auf jeden Fall spannend. Und wer die Rallye Schweden nicht verfolgt, beispielsweise bei Red Bull TV, wird definitiv etwas verpassen.»
Sendezeiten der Rallye-WM auf RedBullTV
Freitag, 10. Februar 2017
22:00 Uhr, Rallye Schweden, Zusammenfassung des ersten Tages
Samstag, 11. Februar 2017
14:50 Uhr, Rallye Schweden, Wertungsprüfung Live: “Vargåsen”
22:00 Uhr, Rallye Schweden, Zusammenfassung des zweiten Tages
Sonntag, 12. Februar 2017
22:00 Uhr, Rallye Schweden, Zusammenfassung des dritten Tages
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