Valentino Rossi sucht das Glück

Andreas Mikkelsen ersetzt Kris Meeke in Polen

Von Toni Hoffmann
Andreas Mikkelsen bei seiner Citroën-Premiere auf Sardinien

Andreas Mikkelsen bei seiner Citroën-Premiere auf Sardinien

Mit einem achten Rang für Andreas Mikkelsen blieb das Citroën Total Abu Dhabi WRT bei der Rallye Sardinien, dem siebten Lauf der FIA Rallye Weltmeisterschaft, hinter den Erwartungen zurück.

Bei der anstehenden Rallye Polen (29. Juni bis 2. Juli) wird Mikkelsen neben Craig Breen und Stéphane Lefebvre erneut für Citroën starten.

Zunächst begann der erste volle Veranstaltungstag für die Citroën-Piloten verheißungsvoll. Mit einer Bestzeit auf der zweiten Wertungsprüfung übernahmen Kris Meeke/Paul Nagle die Gesamtführung. Die Teamkollegen Craig Breen/Scott Martin reihten sich auf einem respektablen fünften Gesamtplatz ein. Auf der dritten Wertungsprüfung hatte Breen dann großes Pech: Bei der Landung nach einem Sprung beschädigte ein Fels das Getriebegehäuse an seinem Citroën C3 WRC. Trotz eines Öllecks schaffte es der Ire noch bis ins Ziel. Auf der anschließenden Verbindungsetappe musste er den Tag dann allerdings aufgeben.

Nachdem Kris Meeke die Gesamtführung auf der dritten Wertungsprüfung aus der Hand gegeben hatte, gelang ihm nach der vierten wieder der Sprung auf Platz eins. Bei der folgenden Prüfung überschlug sich der C3 WRC mit der Startnummer sieben. Mit einem Zeitverlust von beinahe sieben Minuten erreichten Meeke/Nagle den Service Park in Alghero. Die Untersuchung des Fahrzeugs durch die Stewards ergab, dass der Überrollkäfig zu stark beschädigt war. So musste auch Meeke den Tag vorzeitig beenden.

Neuzugang Andreas Mikkelsen war zusammen mit Co-Pilot Anders Jæger der einzige Citroën-Pilot, der den Freitag ohne Probleme überstand und auf Rang neun abschloss.

Der Samstag hielt für alle Teilnehmer unter anderem die beiden längsten Prüfungen Monti di Ala’ und Monte Lerno bereit, die jeweils zweimal absolviert werden mussten. Craig Breen/Scott Martin, die das Geschehen unter Rally2-Regeln in Angriff nahmen, bewiesen mit drei Top-Fünf-Zeiten, unter anderem einem zweiten Platz, das Potenzial des Citroën C3 WRC. Andreas Mikkelsen kam trotz eines kurzzeitigen Problems mit dem Differenzial immer besser mit dem C3 WRC zurecht und verbesserte sich auf Rang acht.

Am kurzen Schlusstag bestätigte Andreas Mikkelsen seine aufsteigende Form mit einigen guten Prüfungszeiten. Craig Breen gelang seinerseits eine drittbeste Prüfungszeit. Im Ziel schlug für Mikkelsen schlussendlich der achte Rang zu Buche. Breen trug einige Zähler für die Herstellerwertung bei.

Gemischte Gefühle

Bei einem Blick auf die Leistungen der drei Citroën-Teams fällt das Fazit unterschiedlich aus. «Vor dem Start des Events haben wir unseren Fahrern und Beifahrern nahegelegt, die Rallye zu beenden. Wäre dieses Ziel aufgegangen, hätten wir die Chance gehabt, mit zwei Fahrzeugen Plätze in den Top Fünf zu belegen» so Yves Matton, Teamchef Citroën Racing. «eider hat Kris seine Fahrweise für eine fehlerfreie Rallye nicht angepasst. Nach den ersten Prüfungen fühlte er sich wohl und meinte, dass sein Tempo angemessen sei, um das Ziel zu erreichen. Leider hat er sich vertan.»

«Craig ereilte ebenso recht früh ein Rückschlag, als er sich bei einer Landung das Auto beschädigte», so Matton weiter. «Sein Mangel an Kenntnis der Strecke hat sich negativ ausgezahlt, denn diese knifflige Stelle ist den erfahreneren Piloten durchaus bekannt. Sein Ausfall war jenem in Argentinien sehr ähnlich. Wir müssen jetzt mal schauen, ob wir auch am Auto arbeiten können, sodass diese Art von Aufschlägen nicht eine derart große Wirkung hinterlässt.»

Matton: «Der Auftritt von Andreas war konstruktiv und positiv. Nach seinem Testtag vor dem Event mussten wir den C3 WRC seinem Fahrstil anpassen. Natürlich nimmt das etwas Zeit in Anspruch. Diese Rallye glich daher einem ausgedehnten Test unter Wettbewerbsbedingungen. Der achte Platz ist ein gutes Resultat. Wir wissen jetzt, an welchen Stellen wir bis zur nächsten Rallye noch arbeiten müssen.»

Geänderter Fahrerkader für Polen

Der Blick des Citroën Total Abu Dhabi WRT richtet sich schon auf das nächste Event. Bei der Rallye Polen, dem achten Lauf der WM, sind vom 29. Juni bis zum 2. Juli erneut drei Citroën C3 WRC für die Duos Craig Breen/Scott Martin, Stéphane Lefebvre/Gabin Moreau und Andreas Mikkelsen/Anders Jæger am Start.

«Nach einer Serie von enttäuschenden Ergebnissen haben wir Kris gebeten, bei der kommenden Rallye einmal Luft zu holen“, erklärt Yves Matton. „Er hat akzeptiert, dass diese Entscheidung im besten Sinne des Teams ist. Wir danken ihm dafür. Diese Pause gibt ihm die Chance, seine Batterien neu aufzuladen und nimmt etwas Druck von seinen Schultern, auch um sich für die Rallye Finnland bestens vorzubereiten. Er hat dort im vergangenen Jahr nach einer perfekten Leistung gewonnen. Wir hoffen nun, dass er bis dahin wieder genauso stark sein wird. Diese personelle Änderung bedeutet gleichzeitig, dass wir mit Andreas auch in Polen zusammenarbeiten werden. Eine zweite Rallye in unseren Reihen gibt ihm die Chance, die Dinge, die er bisher mit uns gelernt hat, umzusetzen und so dichter an die besten Fahrer heranzurücken. Außerdem hat er in Polen im vergangenen Jahr gewonnen.»

«Ferner halten wir an unseren jungen Fahrern Craig Breen und Stéphane Lefebvre fest“, fährt Matton fort. „Sie waren auch schon 2016 in Polen am Start und haben ansprechende Leistungen gezeigt. Sie haben nun eine weitere Gelegenheit zu zeigen, was in ihnen steckt. In erster Linie wird es erneut darum gehen, die Rallye ohne Fehler zu beenden.»

In Vorbereitung auf die kommende Rallye wird das Team mit Andreas Mikkelsen, Craig Breen und Stéphane Lefebvre, jeweils am Steuer eines C3 WRC, vier Tage in Polen testen. Kris Meeke und Paul Nagle werden in Polen das offizielle Training bestreiten.

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