Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Die deutschen Speerspitzen beim WM-Heimspiel

Von Toni Hoffmann
Beim deutschen Gastspiel zur Rallye-Weltmeisterschaft wird es, wie es fast schon immer war, nicht der große Lokalfavorit geben, aber einen Mix aus großer Erfahrung und jungen Strebern.

Ein Mann steht ganz klar im deutschen Fokus beim zehnten Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft vom 17. bis 20. August in Südwestdeutschland. Das ist Armin Kremer, der quasi mit der ADAC Rallye Deutschland groß geworden ist. Er gibt bei seinem WM-Heimspiel ein Comeback in einem World Rally Car. Der Europameister von 2001 wird dann erstmals einen Ford Fiesta WRC der neuen Generation von M-Sport steuern, einen Ford Fiesta WRC wie ihn auch der viermalige Champion Sébastien Ogier pilotiert. Zuletzt hatte er in Deutschland ein World Rally Car 2004 bewegt. Doch dieser Auftritt des dreifachen deutschen Champions im Toyota Corolla endete mit einem Unfall. Jetzt will es der Asien-Pazifik-Meister von 2003 wieder wissen, nachdem er zu Beginn der Saison aus seinem WRC2-Projekt ausgestiegen ist, auch ohne großes Training.

«Meine Vorfreude ist riesig», sagte Kremer. «Das WRC-Auto 2017 ist die absolute Spitzenklasse. Mein Gefühl ist das gleiche wie ein GP2-Fahrer, der seinen Heim-Grand Prix in Lewis Hamiltons Formel-1-Auto fahren wird.»

Der amtierende Junior-Europameister Marijan Griebel, derzeit in der EM-Tabelle Dritter, wird sein WRC2-Debüt in Deutschland im privaten, vom Kremer unterstützen Skoda Fabia R5 geben. Der Deutsche Meister Fabian Kreim, im offiziellen Fabia R5 von Skoda Auto Deutschland wieder DRM-Leader, tritt zwar mit einem gleichen Modell wie Griebel an, ist aber nicht für die WRC2-Wertung nominiert.

Für Griebel, der bei der ADAC Rallye Deutschland schon dreimal seine Klasse gewonnen hat, ist der deutsche WM-Lauf ist echtes Heimspiel. Er lebt nur 15 km vom zentralen Servicepark am Bostalsee entfernt. Der 28-Jährige sagte: "Mit der WRC2-Premiere bei ADAC Rallye Deutschland wird für mich ein Traum wahr, denn es ist WRC2-Pflichtlauf. Das bedeutet, dass alle Top-Fahrer in dieser Disziplin und Titelanwärter hier antreten. Ich will mit meinem R5 beweisen, dass ich durchaus wettbewerbsfähig bin, auch wenn ich noch nicht so viel Erfahrung habe.»

Julius Tannert, der im Juni in der Junior WRC-Klasse bei der Rallye Sardinien den dritten Platz und in Finnland den vierten Gruppenrang belegte, tritt im Ford Fiesta R2 wieder in der Junior-Weltmeisterschaft an.

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