Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Citroën hofft auf zufrieden stellenden Abschluss

Von Toni Hoffmann
Beim 13. und letzten Lauf der FIA-Rallye-Weltmeisterschaft in Australien wollen die Fahrer und Co-Piloten des Citroën Total Abu Dhabi WRT die Saison mit einem weiteren Höhepunkt beenden.

Im australischen Regenwald werden die drei Citroën C3 WRC von Stéphane Lefebvre/Gabin Moreau (Startnummer 7), Craig Breen/Scott Martin (Nr. 8) und Kris Meeke/Paul Nagle (Nr. 9) gefahren. Obwohl die Rallye-Weltmeisterschaft größtenteils in Europa ausgetragen wird, finden drei Überseeläufen statt: Nach den Einsätzen in Mexiko und Argentinien reisen die Teams zum Saisonende an die Ostküste Australiens. Bereits seit 2011 startet die Rallye Australien in der Kleinstadt Coffs Harbour auf halbem Wege zwischen Sydney und Brisbane.

17.000 Kilometer von den Werkshallen in Versailles entfernt, besitzt diese Schotterrallye einen ganz eigenen Charakter mit einer Mischung aus breiten Strecken in den Feldern und engen, kurvigen Wegen im Regenwald. Der harte Untergrund ist an vielen Stellen mit kleinen runden Steinen bedeckt; diese sorgen dafür, dass die Strecke für die ersten Fahrer besonders rutschig ist. Sobald die Piste vom Schotter freigefegt ist, finden die folgenden Piloten eine gute Haftung vor ? außer wenn es regnet.

Für die 2017er-Auflage haben die Veranstalter eine noch kompaktere Route zusammengestellt, die vor allem bekannte Strecken beinhaltet. Entscheidend wird wahrscheinlich die 50 Kilometer lange Prüfung Nambucca, die am Samstagmorgen gefahren wird.

Die Citroën-Piloten können durch ihre späte Startposition zumindest teilweise ihre mangelnde Kenntnis der australischen Strecken kompensieren, da Kris Meeke, Stéphane Lefebvre und Craig Breen die Rallye 2016 ausgelassen haben.

Mit drei Einsätzen in Australien zwischen 2013 und 2015 besitzt Kris Meeke solide Erfahrungen bei diesem Event. Er errang 2014 den vierten Platz und ein Jahr später einen Podiumsplatz. Der Brite, der in der aktuellen Saison zwei Siege in Mexiko und Spanien feiern konnte, hofft in Australien erneut im Spitzenfeld zu fahren.

Stéphane Lefebvre startete bislang nur ein einziges Mal im Jahr 2015 in Australien. Damals sprang der Franzose kurz vor dem Start ein, als sich der Norweger Mads Østberg beim Abfahren der Prüfungen verletzt hatte. Bei seinem ersten Start mit einem World Rally Car auf Schotter erzielte der Junior damals gute Zeiten, vor allem auf der ersten Etappe.

Für Craig Breen ist es der erste Start auf der Südhalbkugel. Obwohl er Australien gut kennt, startet der Ire zum ersten Mal bei dieser Rallye. Dennoch hat er bereits in der Vergangenheit bewiesen, dass er sich schnell an neue Bedingungen anpassen kann.

Yves Matton, Teamchef Citroën Racing: «Wir wollen die Leistungen des C3 WRC auf Schotter bei dieser letzten Rallye des Jahres bestätigen. Die Prüfungen der Rallye Australien werden auf besonderen Straßen ausgetragen, auf denen Tests verboten sind. Vor diesem Hintergrund sind die Reaktionsfähigkeit und die Erfahrung des technischen Teams besonders wichtig, um zwischen der Recce und dem Rallyestart die beste Abstimmung zu definieren. Wenn man die Zeiten betrachtet, die Kris in Spanien gefahren ist, und die Arbeit, die in den vergangenen Monaten erledigt wurde, um das Betriebsfenster des Autos zu vergrößern, glaube ich, dass wir um ein gutes Ergebnis kämpfen können. Stéphane und Craig müssen auch das Maximale aus diesem Finale herausholen, um ihren Speed zu zeigen und ihren Fortschritt während dieser Saison zu bestätigen.»

Stéphane Lefebvre: «Man kann es leicht vergessen, aber dies ist die längste Reise des Jahres, und wir müssen vorausdenken und uns auf den Zeitunterschied vorbereiten. 2015 bin ich hingereist, um die Recce zu absolvieren. Dann hatte Mads Østberg einen Unfall, und das Team fragte mich, ob ich für ihn einspringen kann. Wir hatten unsere Rallye-Ausrüstung nicht dabei und mussten innerhalb weniger Stunden improvisieren. Trotz der mangelnden Vorbereitung konnte ich im Gesamtklassement einige gute Zeiten fahren, hatte aber auch Schwierigkeiten mit den Prüfungen im Regenwald, wie beispielsweise Nambucca. Jeder möchte die Saison mit einem Höhepunkt beenden. Ich will auf meinem Level in Spanien aufbauen, als meine Zeiten bis auf zwei Zehntelsekunden an die der Toppiloten heranreichten.»

Craig Breen: «Ich sage oft, dass Australien meine zweite Heimat ist. Meine Schwester lebt in Perth, und dort gibt es eine große irische Community, deshalb habe ich viele Freunde und Fans hier. Ich kann es kaum erwarten, meine zweite Rallye außerhalb Europas zu fahren. Ich weiß, dass es nicht einfach wird, denn ich muss die komplette Strecke lernen, was ein ziemlicher Nachteil bei einem Event ist, der sich von Jahr zu Jahr nicht viel verändert. Aber die Strecken sehen toll aus, und die Performance des C3 WRC bei den letzten Rallyes stimmt mich optimistisch. Ich hoffe, wir können die Saison 2017 positiv beenden.»

Kris Meeke: «Ich habe gute Erinnerungen an meine drei Starts in Australien. 2015 führte ich die Rallye zwei Tage lang an, bevor ich gegen die beiden Volkswagen verlor, aber der dritte Platz war trotzdem ein gutes Resultat. In diesem Jahr sind einige Prüfungen, die 2016 gefahren wurden, neu für mich. Aber das sollte kein großes Problem sein, denn ich fühle mich auf diesen Strecken wohl. Es gibt einige Besonderheiten, die man sonst nirgendwo findet. Beispielsweise sind die Bäume im Regenwald sehr hoch, sodass das Licht durch die Blätter strahlt und für einen Stroboskop-Effekt sorgt. Die wechselnden Lichtverhältnisse machen es sehr schwierig, die Straßen zu lesen. Ich freue mich wieder auf die Prüfung Nambucca, es ist sicherlich eine der tollsten Prüfungen der gesamten Saison. Wenn man unsere Leistungen bei den beiden letzten Schotterrallyes betrachtet, glaube ich, dass wir vorn dabei sein können.»

 

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