Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Argentinien: Tänak, der Rallye-Gaucho aus Estland

Von Toni Hoffmann
Die Gala-Vorstellung von Ott Tänak beim fünften Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft auf den Schotterpisten Argentiniens setzte sich auch auf der zweiten Etappe fort.

Der Tabellendritte Ott Tänak befindet sich beim südamerikanischen Gastspiel der Rallye-Weltmeisterschaft in seiner Jahresbestform. Er dominierte fast ohne größere Gefahr den argentinischen Schotterklassiker nach Belieben und demonstrierte sehr nachhaltig die Performance des Toyota Yaris WRC auf unbefestigten Pisten. Er stampfte auf den 15 absolvierten Prüfungen zehn Mal die Bestmarke in den argentinischen Boden. Am Ende der zweiten Etappe lag er 46,5 Sekunden vor dem Vorjahressieger Thierry Neuville im Hyundai i20 Coupé WRC.

«Auf der letzten Prüfung hatten wir einige Probleme. Sie war wirklich sehr hart. Vorne rechts war der Stossdämpfer kaputt. Dann fiel auch noch die Servolenkung aus. Ich musste hier hart arbeiten. Aber wir sind vorne. Das zählt», erklärte Tänak, der auf Kurs zu seinem dritten WM-Sieg ist.

«Ich habe am Ende ziemlich auf meine Reifen aufgepasst und wollte auf jeden Fall einen Reifenschaden vermeiden. Ansonsten ist alles okay», meinte Neuville.

Schicksalsprüfung für Citroën

Die mit knapp 41 Kilometern längste Prüfung wurde zweimal zur Schicksalsentscheidung von Citroën. Kris Meeke lag vor der letzten Samstag-Entscheidung und vor dieser Prüfung auf eigentlich sicheren dritten Rang. Doch in der Prüfung musste er anhalten und ein Rad wechseln. «Wir mussten anhalten und den Reifen wechseln. Wir haben mitten auf der Strecke einen Stein getroffen. Ich konnte nicht ausweichen und wir hatten dann einen Reifenschaden. Wir mussten wechseln», schilderte Meeke sein Pech, das ihn vom dritten auf den achten Platz (+ 3:20,4) zurückwarf.

Eine Rolle beim ersten Durchgang dieser Prüfung beendete vorzeitig den dritten Saisonauftritt seines Teamkollegen Craig Breen, der in Mexiko und auf Korsika seinen C3 WRC an Sébastien Loeb abtreten musste. Er überschlug sich und schleppte sich mit dem arg lädierten C3 über die zwölfte Prüfung in den Service. Dort wurde allerdings festgestellt, dass auch der Überrollkäfig beschädigt worden war, was zur endgültigen Aufgabe führte.

Den dritten Platz erbte mit einem Rückstand von 1:08,2 Minuten Dani Sordo im zweiten Hyundai i20 Coupé WRC.

Der fünffache Champion und dreimalige Saisonsieger Sébastien Ogier wird trotz seiner 43 Siege weiter von seinem ersten Triumph in Südamerika träumen müssen. Drei Mal stand er schon auf der zweiten Podeststufe, doch nach ganz oben hat es bisher nicht gereicht. Es schien, als sei in Argentinien im Ford Fiesta WRC mehr unter dem Gesichtspunkt «Sicherung der Tabellenführung» unterwegs denn mit Siegabsichten. Bislang schaffte er nur eine Bestzeit. Doch die reichte nicht zu einer Verbesserung über den vierten Platz hinaus. Und mit seinem Rückstand von 1:59,0 Minuten wird er wohl nicht mehr um den Sieg mitreden können oder auch wollen. Ogier zeigte sich etwas erstaunt, dass er nach der zweiten Etappe so weit hinter Dani Sordo lag: «Er ist wirklich fast eine Minute vor mir?» Er wird bei dieser Konstellation weiter die Tabelle anführen.

Für eine kleine Sensation sorgte der erst 17 Jahre alte Kalle Rovanperä. Der Sohn des einstigen Werkspiloten Harri Rovanperä übernahm auf dem zehnten Gesamtrang in der WRC2-Wertung im offiziellen Skoda Fabia R5 vor seinem Teamkollegen und WRC2-Titelverteidiger Pontus Tidemand und 2:27,7 vor Gus Greensmith (Ford Fiesta R5) die Führung.

Rallye Argentinien – Stand nach 15 von 18 Prüfungen:

Platz

Team/Auto

Zeit/Diff.

1.

Tänak/Järveoja (EE), Toyota

2:58:33,9

2.

Neuville/Gilsoul (B), Hyundai

+ 46,5

3.

Sordo/Del Barrios (E), Hyundai

+ 1:08,2

4.

Ogier/Ingrassia (F), Ford

+ 1:59,0

5.

Mikkelsen/Jaeger (N), Hyundai

+ 2:13,8

6.

Lappi/Ferm (FIN), Toyota

+ 2:42,9

7.

Evans/Mills (GB), Ford

+ 2:49,1

8.

Meeke/Nagle (GB/IRL), Citroen

+ 3.20,4

9.

Suninen/Markkula (FIN), Ford

+ 4:17,6

10.

Rovanperä/Hattunen (FIN), Skoda R5

+ 10:50,2

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