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Toyota verpasst ersten Yaris-Sieg in Monte Carlo

Von Toni Hoffmann
Toyota hat mit dem überraschend starken Elfyn Evans und mit Sébastien Ogier das Geschehen an der Spitze des Saisonauftaktes zur Weltmeisterschaft bei der Rallye Monte Carlo über Strecken entscheiden bestimmt.

Die 88. Rallye Monte Carlo lebte von dem Dreikampf um die Führung zwischen Elfyn Evans und dem Vorjahressieger Sébastien Ogier, beide im Toyota Yaris WRC, sowie dem Vizechampion Thierry Neuville im Hyundai i20 WRC. Während Neuville nach den beiden Nachtprüfungen in der Donnerstagnacht vorne lag, dominierten Evans und Ogier mit mehrmaligem Führungswechsel den Freitag, den Samstag und den Sonntag bis zur 14. Prüfung, wo Neuville das Kommando zu seinem ersten Sieg beim Rallye-Klassiker übernahm. Nach der elften Entscheidung lagen Evans und Ogier zeitgleich an der Spitze.

Evans und Toyota waren lange auf Kurs zum ersten Yaris-Sieg im noblen Fürstentum an der Côte d’Azur. Ogier hatte mit seiner mehrmaligen Führungsposition Chancen auf seinen siebten Sieg in Folge beim Saisonauftakt. Diesen Erfolg der Toyota-Neulinge aber machte Neuville auf der 14. von 16 Prüfungen zunichte, als er sich an die Spitze setzte und so seinen und Hyundais ersten Triumph bei der «Königin der Rallyes» holte. Ogier musste sich um 12,6 Sekunden und Evans um 14,3 Sekunden auf den Podiumsplätzen zwei und drei einordnen.

Der mit 19 Jahren jüngste Werkspilot und Toyota-Novize Kalle Rovanperä kann auf einen gelungenen WM-Einstand in der Königsklasse der World Rally Cars zurückblicken. Er wurde bei einer ersten WM-Rallye im Toyota Yaris WRC Fünfter (+ 4:17,2). Der Japaner Takamoto Katsuta erreichte im Kunden-Yaris den siebten Platz. Damit brachte Toyota alle vier Yaris WRC in die Top 7.

Tommi Mäkinen (Teamchef): «Es war ein exzellentes Wochenende für uns. Natürlich gibt es eine kleine Enttäuschung über den verpassten Sieg. Wir lernen immer und die Fahrer hatten am Sonntag nicht das perfekte Gefühl mit dem Auto. Wir haben später einige Änderungen am Setup vorgenommen und sie fanden am Ende wieder einen guten Speed. Wir konkurrieren auf höchstem Niveau und es ist so, so eng. Das Gesamtergebnis für unsere erste Rallye mit unseren neuen Fahrern ist immer noch unglaublich: Nicht nur, dass Sébastien und Elfyn auf dem Podium standen, sondern auch, dass Kalle bei seiner ersten Rallye auf höchstem Niveau Fünfter wurde. Es ist sehr vielversprechend für die Zukunft.»

Sébastien Ogier: «Ich fühle mich ehrlich gut, es ist ein positives Ergebnis. Natürlich hatte ich gehofft, noch mehr zu liefern und dem Team sofort einen Sieg zu bescheren. Aber es ist immer eine große Herausforderung, sich an ein neues Umfeld anzupassen, insbesondere bei einer so herausfordernden Rallye. Ich denke, wir können glücklich sein. Ich habe versucht, das ganze Wochenende es nicht zu übertreiben. Wir haben es ein wenig verpasst, aber 22 Punkte sind sehr gut für die Meisterschaft. Es gab einige gute Momente am Wochenende, in denen wir uns im Auto wohl gefühlt haben, einige, in denen ich nicht genug Selbstvertrauen hatte, um wirklich an die Grenzen zu gehen, aber ich spüre das Potenzial dieses Autos wirklich. Ich habe es wirklich genossen, damit zu fahren, und ich bin mir sicher, dass wir mit ein bisschen mehr Zeit großartige Dinge zusammen machen werden.»

Elfyn Evans: „Ich bin natürlich ein bisschen enttäuscht, weil ich denke, dass wir das Potenzial hatten, die Rallye zu gewinnen. Es ist jetzt schwierig, denn wenn man die Rallye anführt, werden die Erwartungen erhöht und der Gewinn wird natürlich zum Ziel. Aber es war im Allgemeinen ein positives Wochenende. Leider hatte ich nicht das Gefühl am Sonntag. Ich habe viel Druck gemacht, aber die Geschwindigkeit kam so natürlich nicht. Ich habe nicht jede Kurve richtig genommen und das hat uns letztendlich die Handvoll Sekunden gekostet, die wir verpasst haben. Wir haben noch ein bisschen zu lernen, aber insgesamt ist es kein schlechter Start und wir können darauf aufbauen.»

Kalle Rovanperä: «Es war ein schönes Wochenende. Es war wirklich schwierig, unter diesen Bedingungen ein neues Auto kennen zu lernen und ich denke, die Bedingungen waren in diesem Jahr wirklich schwierig, da sie sich sehr verändert haben. Es wurde immer besser und wenn es Bedingungen gab, mit denen ich besser vertraut war, konnte ich es ein bisschen besser machen. Es gab so viele Dinge, die ich am Wochenende gelernt habe. Es ist wirklich hilfreich, zu Beginn der Saison eine saubere Rallye zu haben und auch ein paar gute Punkte.»

Rallye Monte Carlo - Endstand nach 6 Prüfungen:

Platz

Team/Auto

Zeit/Diff.

1.

Neuville/Gilsoul (B), Hyundai

3:10:57,6

2.

Ogier/Ingrassia (F), Toyota

+ 12,6

3.

Evans/Martin (GB), Toyota

+ 14,3

4.

Lappi/Ferm (FIN), Ford

+ 3:09,0

5.

Rovanperä/Halttunen (FIN), Toyota

+ 4:17,2

6.

Loeb/Elena (F/MC), Hyundai

+ 5:05,7

7.

Katsuta/Barritt (J/GB), Toyota

+ 13:27,9

8.

Suninen/Lehtinen (FIN), Ford

+ 13:30,4

9.

Camilli/Buresi (F), Citroën R5

+ 13:42,2

10.

Östberg/Eriksen (N), Citroën R5

+ 14:21,8

 

WM-Fahrerwertung – Stand nach 1 von 13 Läufen:

Platz

Fahrer, Nation, Auto

Punkte

1.

Neuville/Gilsoul (B), Hyundai

30

2.

Ogier/Ingrassia (F), Toyota

 

3.

Evans/Barritt (GB), Toyota

22

4.

Lappi/Ferm (FIN), Ford

13

5.

Rovanperä/Halttunen (FIN), Toyota

10

6.

Loeb/Elena (F/MC), Hyundai

8

7.

Katsuta/Barritt (J/GB), Toyota

6

8.

Suninen/Lehtinen (FIN), Ford

4

9.

Camilli/Buresi (F), Citroën R5

2

10.

Östberg/Eriksen (N), Citroën R5

1

 

WM-Herstellerwertung – Stand nach 1 von 13 Läufen:

Platz

Hersteller, Auto

Punkte

1.

Hyundai Shell Mobis WRT/i20 WRC

35

2.

Toyota Gazoo Racing WRT/Yaris WRC

33

3.

M-Sport Ford WRT

20

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