Valentino Rossi sucht das Glück

Monte Carlo 2002: Mäkinen erbt Loeb-Erfolg

Von Toni Hoffmann
Überraschungsmann Sébastien Loeb ist beim Saisonauftakt zur Rallye-Weltmeisterschaft 2002 in Monte Carlo nach 15 Prüfungen zwar Schnellster, aber Tommi Mäkinen wird sein vierter Sieg zugesprochen.

Mit der überraschenden Führung durch den jungen Franzosen Sébastien Loeb endete die 70. Rallye Monte Carlo. Der Citroën-Youngster verwies nach 15 größtenteils schnee- und eisfreien Prüfungen (= 405,84 km) den dreifachen Monte-Sieger Tommi Mäkinen (Finnland) im Subaru Impreza um 45,9 Sekunden auf den zweiten Platz. Auf Rang drei mit einem Rückstand von 2:01,6 Minuten kam der Spanier Carlos Sainz im Ford Focus ins Ziel. Mit dem 15. Platz (Rückstand: 15:11,9 Minuten) schloss der amtierende Europameister Armin Kremer seine Premiere im Ford-Werksteams ab. Loeb war bis zu diesem Zeitpunkt mit zehn Punkten vor dem vierfachen Weltmeister Mäkinen (sechs Zähler) und Sainz (4) der erste Tabellenführer der WM-Saison 2002. Bei den Marken hatte Subaru mit zwölf Punkten vor Ford (10) und Peugeot (4) die erste Führung übernommen.

Das Ergebnis sowie die WM-Tabellen waren allerdings vorerst inoffiziell, weil über Loeb eine Strafe von zwei Minuten verhängt worden war. Das Citroën-Team hatte am späten Freitagabend in einer Verbotszone Reifen an Loebs Xsara gewechselt, was mit zwei Strafminuten geahndet worden war. Citroen hat gegen die Entscheidung der Sportkommission Berufung eingelegt, über die erst nach der Rallye beim Internationalen Automobilweltverband (FIA) in Genf am grünen Tisch entschieden wurde.

Citroën zieht Berufung zurück

Citroën hatte aber seine Berufung vor der FIA-Verhandlung zurückgezogen. Damit wurde Tommi Mäkinen mit 1.14,1" Minuten Vorsprung vor Sébastien Loeb zum Sieger erklärt. Mäkinen war damit der WM-Spitzenreiter (10 Punkte) vor Loeb (6). Damit ging zum vierten Mal in Folge der Monte-Sieg an Mäkinen, was zuvor noch keinem anderen Fahrer in der 91 Jahre alten Chronik der «Königin der Rallyes» gelungen war. Mäkinen lag nach diesem Triumph mit 24 Erfolgen in der ewigen Siegerliste alleine vor Kankkunen, Sainz, Colin McRae mit jeweils 23.

«Die Strafe akzeptieren wir, aber nicht die Höhe der Bestrafung, die wir bedeutend zu hart empfinden. Jetzt werde ich noch Wochen warten müssen, bis ich endlich Gewissheit habe», erklärte Loeb, der erst seine zweite Rallye Monte Carlo bestritten hatte und zum zweiten Mal am Steuer des Werks-Citroën gesessen hatte. Er ging nach der vierten Prüfung in Führung, die er bis ins Ziel nicht mehr abgab.

Mäkinen: «Lieber auf der Piste gewonnen»

«Wir haben zwar bis zum Schluss Sébastien Loeb attackiert, aber wegen der Strafe von Citroen war es am Ende kein echter Kampf mehr. Mir wäre eine Entscheidung auf der Piste viel lieber gewesen», äußerte sich Mäkinen. «Ich denke, dass wir aber gezeigt haben, dass mit uns in diesem Jahr zu rechnen ist.»

«Unser Ziel war es, hier anzukommen. Das haben wir erreicht. Ich war etwas zu vorsichtig und habe nichts riskiert», sagte Kremer zu seinem Einstand im Ford-Werksteam.

Der Marken-Weltmeister Peugeot feierte beim WM-Auftakt seine erste Zielankunft seit dem Rallye-Comeback. In den Jahren zuvor war kein Werks-206 ins Ziel gekommen. Doch es war für den Titelverteidiger und großen Favoriten nicht das Wunschergebnis. Bester Peugeot-Pilot wurde der Finne Marcus Grönholm auf Platz fünf mit einem Rückstand von 2:53,3 Minuten. Mehr enttäuschend als weltmeisterlich war die Peugeot-Premiere des englischen Champions Richard Burns. Der Millioneneinkauf kam mit einem Rückstand von Minuten von 5:02,3 Minuten nur als Achter ins Ziel.

Eine Enttäuschung musste auch Armin Schwarz bei seiner zwölften ‚Monte’ hinnehmen. Bei seinem Hyundai-Einstand fiel der Wahl-Monegasse bereits auf der vierten Prüfung wegen einer zu stark beschädigten Vorderradaufhängung aus. Bis dahin lagen Schwarz und sein Münchner Beifahrer Manfred Hiemer auf dem siebten Platz.

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