Valentino Rossi sucht das Glück

Korsika 1987: Einziger BMW-Sieg in der Fahrer-WM

Von Toni Hoffmann
Bernard Béguin im BMW M3 auf Korsika

Bernard Béguin im BMW M3 auf Korsika

Der 9. Mai 1987 hat in der Chronik der Rallye-Weltmeisterschaft eine Brandmarke hinterlassen, der Franzose Bernard Béguin sorgte auf Korsika für den einzigen BMW-Sieg in der Fahrer-WM und den ersten Prodrive-Triumph.

Prodrive hat sechs Weltmeistertitel gewonnen, drei Hersteller und drei Fahrer mit Colin McRae, Richard Burns und Petter Solberg, seit das Team von David Richards 1984 erstmals mit einem Porsche 911 SC RS in der Rallye-Weltmeisterschaft antrat.

Der erste Sieg für die britische Firma kam jedoch am 9. Mai 1987, als Bernard Béguin die Rallye Korsika im von Prodrive gebauten und eingesetzten BMW M3 E30 gewann. Prodrive hatte sich damals bereits mit einem Tourenwagenprogramm engagiert. Dann gärte der Gedanke, dass der leichte, flinke M3 mit Hinterradantrieb auf den Rallyepisten funktionieren könnte, insbesondere auf den Asphaltpisten, als der Sport nach Lösungen für Allradantriebe in der späteren Gruppe B suchte.

Mit nur zwei Monaten Entwicklung und einer Handvoll Ausfälle bei kleineren Rallyes war der Optimismus nicht gerade groß, als Béguin und Teamkollege Marc Duez die beiden M3 an den Start auf Korsika brachten. Ihnen gegenüber stand ein Trio von Martini Lancia Delta HF 4WD-Werksautos. Es gab Stig Blomqvist, Didier Auriol und Carlos Sainz in den Ford Sierra RS Cosworth und natürlich die Renault 11 Turbos, die von Jean Ragnotti, Francois Chatriot und Alain Oreille gefahren wurden.

Prodrive war erst im vierten WM-Jahr dabei, aber das Team verfügte über einen großen Erfahrungsschatz, angeführt von dem ehemaligen Weltmeister-Beifahrer David Richards. Und obwohl die BMW M3 nicht besonders als Rallyeautos geeignet waren, zeigten die Vorbereitungs- und Hardware-Hilfen aus München, dass sie nicht weit davon weg lagen. Aus 2,3 Litern Hubraum holte der extrem hochdrehende Motor ohne Turboaufladung etwas mehr als 300 PS auf den Heckantrieb und erreichte Drehzahlen von rund 9.000 Umdrehungen pro Minute.

Perfekter Start für BMW und Béguin

Béguin führte von Anfang an, knapp vor Ragnotti. Der zweifache Renault-Sieger Ragnotti fing sich einen Reifenschaden ein, als er auf der fünften Prüfung in Hagel und Schneesturm kurz von der Piste rutschte. Der Lancia-Mann Yves Loubet nutzte die feuchten Bedingungen, um am führenden M3 E30 von Béguin vorbeizukommen.

Als die Asphaltpisten abtrockneten, griff Béguin mit Erfolg an. Er passierte wieder Loubet zum Sieg. Nach 24 Prüfungen (= 618 km) auf der Mittelmeerinsel siegte er 2:08 Minuten vor Yves Loubet und 2:28 Minuten vor Miki Biasion, beide im allradgetriebenen Lancia HF 4WD. Ragnotti wurde mit einem Rückstand von 2:41 Minuten Vierter, 1:54 Minuten vor seinem Renault-Partner François Chatriot im zweiten R11 Turbo.

Den ersten internationalen BMW-Sieg erzielte der Deutsche Achim Warmbold in 2002 Tii 1973 bei der Österreichischen Alpenfahrt, die allerdings damals nur zum FIA-Weltcup für Marken zählte. Die WM-Fahrerwertung gibt es erst seit 1979.

Später schrieb Prodrive seine Erfolgsgeschichte mit Subaru und dem zuvor unbekannten Fahrer Colin McRae fort und sicherte sich sechs Titel im Rallye-Sport. Ab dem Jahr 2011 war die Firma von David Richards nun für den Einsatz des MINI Countryman WRC verantwortlich mit sehr mäßigem Erfolg verantwortlich. Bestes Ergebnis mit dem Mini John Cooper Works war der zweite Platz Dani Sordo bei der Rallye Monte-Carlo 2012.

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