Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Arctic: Hyundai-Duo mit Tänak und Breen vorne

Von Toni Hoffmann
Hyundai will beim zweiten Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft im hohen Norden Finnlands die Vorstellung bei der Rallye-Monte Carlo verdrängen und dominierte mit Ott Tänak und Craig Breen den ersten Lappland-Tag.

Nach nur zwei Prüfungen mit der zweifachen Passage der 31,05 km langen Prüfung Sarriojärvi kam der bislang punktlose Ott Tänak im Hyundai i20 WRC als Leader zurück in die Lappland-Metropole Rovaniemi. Er lag nach seinen zwei Bestzeiten 16,2 Sekunden vor seinem Teampartner Craig Breen, der am Polarkreis seinen Saisoneinstand gibt. Mit einem Rückstand von 20,4 Sekunden beendete der 20-jährige Lokalfavorit Kalle Rovanperä im Toyota Yaris WRC den ersten Tag seines ersten Heimspiels. Das zweite Heimspiel, der finnische Schotterklassiker wird Ende Juli/Anfang August ausgetragen.

Spitzenreiter Tänak, der in Monte Carlo wegen seines Reifenpechs auf die letzte Etappe verzichten musste, erklärte: «Ich habe am Anfang versucht, meine Reifen zu schonen, und nach 10 km der letzten Prüfung dachte ich, die Reifen wären fertig, und ich wusste, dass noch 20 km zu fahren waren. Am Ende nutzte ich nur noch die  Handbremse. Ich habe versucht, gut durchzukommen, aber es war schwierig, es ist einfach so eine harte Oberfläche.»

Breen meinte: «Schockierend. Die letzten 3 km waren eine große Überraschung für mich. Ich dachte nicht, dass ich so viele Spikes verlieren würde.»

Lokalfavorit Rovanperä war nicht ganz zufrieden und kritisierte den Zustand der Prüfung: «Nicht gut. Die Strecke ist in einem sehr schlechten Zustand mit schon viel Schotter, daher sind meine Vorderreifen komplett weg und ich habe am Ende viel Zeit verloren. Wenn jemand seine Reifen wirklich gut handhaben kann, wird sehr sehr schnell sein.»

Der siebenfache Champion Sébastien Ogier war auch am Polarkreis im tiefen Schnee als Tabellenführer in seiner bekannten Rolle als Schneepflug und büßte als erstes Fahrzeug im Toyota Yaris WRC auf den verschneiten Waldwegen dementsprechend Zeit ein. Den ersten Finnland-Tag beendete er auf neunten Rang (+ 49,8)  «Es ist immer die alte Geschichte. Ich habe getan, was ich konnte, aber es war ziemlich schwierig», berichtete der Titelverteidiger und achtfache Monte-Rekordsieger Ogier. «Wir werden sehen, was wir morgen tun können, aber es sieht so aus, als wären wir schon ziemlich weit weg.»

Teemu Suninen hofft auf Wiedergutmachung nach seinem Horror-Unfall beim Saisonauftakt und fuhr im Ford Fiesta WRC auf den sechsten Rang (+ 34,5). Hinter dem Japaner Takamoto Katsuata (+ 38,8) im Toyota beendete der erst 19 Jahre Teenie Oliver Solberg auf dem achten Platz (+ 45,9) sein WRC-Debüt im Hyundai i20 WRC-.

Alle Autos sind mit Spikes ausgerüstet. Jeder der schmalen Pirelli-Reifen ist mit 384 Nägeln von 7 mm Länge bestückt. Diese sorgen auf den verschneiten und gefrorenen Waldwegen für den erforderlichen Grip, wobei teils sogar Höchstgeschwindigkeiten bis 200 km/h erreicht werden können. Ott Tänak erreichte im Hyundai i20 WRC bei seiner Bestzeit im Shakedown einen Schnitt von 132 km/h. Die Temperaturen an der Rallye-Drehscheibe Rovaniemi lagen knapp unter dem Gefrierpunkt                                                              

 

Stand nach der 2. von 10 Prüfungen

 

Pos.

Team/Nat/Fahrzeug

Zeit/Differenz

1

Tänak/Järveoja (EE), Hyundai

31:50,7

2

Breen/Nagle (IRL), Hyundai

+ 16,2

3

Rovanperä/Halttunen (FIN), Toyota

+ 20,4

4

Neuville/Wydaeghe (B), Hyundai

+ 29,8

5

Evans/Martin (GB), Toyota

+ 32,0

6

Suninen/Markkula (FIN), Ford

+ 34,5

7

Katsuta/Barritt (JP/GB), Toyota

+ 38,8

8

O. Solberg/Marshall (S/GB), Hyundai

+ 45,9

9

Ogier/Ingrassia (F), Toyota

+ 49,8

10

Greensmith/Edmondson (GB), Ford

+ 1:05,8

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