Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Portugal: Drama um Tänak, Führung für Evans

Von Toni Hoffmann
Auf der vorletzten Samstag-Entscheidung platzte bei Ott Tänak der Traum von der Wiederholung seines Sieges von 2019, er blieb dort mit einer zerstörten Hinterradaufhängung liegen und übergab die Führung an Elfyn Evans.

Der Hyundai-Teamchef Andreas Adamo dürfte die erste Schotterrallye des Jahres in Portugal schwer auf den Magen und aufs Gemüt geschlagen haben. Am Freitag verlor er kurz vor dem Tagesziel nach einer Rolle und einem abgescherten Hinterrad am Hyundai i20 WRC den Gesamtdritten Thierry Neuville. Am Samstag traf es ebenfalls auf der vorletzten Tagesentscheidung den lange Zeit führenden Ott Tänak, der auch ein abgeschertes rechtes Hinterrad als Ausfallgrund melden musste. Tänak war eigentlich auf einem sicheren Kurs zum zweiten Saisonsieg nach Lappland.

Das Tänak-Drama spielte die Führung in die Hände des Vizechampions Elfyn Evans im Toyota Yaris WRC, wobei der neue Motor bislang keine erkennbare Leistungssteigerung gezeigt hat. Vor dem abschließenden Stadtkurs in Porto führte nun Evans 16,4 Sekunden vor Dani Sordo im letzten verbliebenen Hyundai i20 WRC und 1:04,5 Minuten vor seinem Teamkollegen Sébastien Ogier.

Thierry Neuville, um 18:22 Minuten weit abgeschlagen, ließ seinen Hyundai i20 WRC im Mittagsservice stehen. «Das Auto war einfach nicht mehr fahrbar», begründete der fünffache Vizechampion seinen Verzicht auf eine weitere Teilnahme. Nach Aussage seines Chefs Andrea Adamo soll das Chassis zu sehr verbogen sein.

«Es tut mir für Ott leid. Die Rallye ist wirklich hart», war der kurze Kommentar des neuen Spitzenreiters Evans.

«Ich habe richtig gepusht, aber Elfyn ist hier wirklich schnell. Ich habe es versucht, aber ich kam nicht an ihn heran», gab Sordo zu Protokoll.

Im Kampf um Platz den letzten Podestplatz stellte der siebenfache Champion und Tabellenführer Sébastien Ogier im Toyota-Team die Hierarchie wieder her und zog an seinem erstarkten japanischen Yaris-Partner Takamoto Katsuta um 2,5 Sekunden vorbei.

«Wir haben entschieden, unsere weichen Reifen für die lange Prüfung zu schonen. Takamoto tat es offensichtlich nicht», sagte nach der mit 37,92 km längsten Portugal-Entscheidung der fünffache Portugal-Sieger Ogier, der angesichts des Rückstands von 1:04,6 Minuten auf die Einstellung des Portugal-Rekords von Markku Alen mit sechs Volltreffern verzichten muss. «Morgen ist noch ein langer Tag.»

Doch auch Toyota-Teamchef Jari-Matti Latvala hatte trotz des Tagessieges von Evans Grund zum Nachdenken. Kalle Rovanperä, zuvor auf dem sechsten Platz, zog sich vor der letzten Samstag-Prüfung wegen technischer Probleme am Toyota Yaris WRC aus dem Wettbewerb zurück und schleppte sich in den Service.

Im Team von M-Sport Ford blieb der Vollzeitpilot Gus Greensmith auf Rang sechs (+ ) der beste Fiesta-Pilot, aber nach Problemen mit den Gaspedal nur 7,7 Sekunden vor seinem Partner Adrien Fourxmaux bei dessen zweiten WRC-Start.

In der WRC2-Wertung behauptete Esapekka Lappi im VW Polo GTi R5 seine Führung um 35,6 Sekunden vor seinem finnischen Landsmann und letztjährigen M-Sport-Kollegen Teemu Suninen in Ford Fiesta MKII.                                 

 

Zwischenstand nach 14 von 21 Prüfungen

 

Pos.

Team/Nat/Fahrzeug

Zeit/Differenz

1

Evans/Martin (GB), Toyota

3:02:59,3

2

Sordo/Rozada (E), Hyundai

+ 16,4

3

Ogier/Ingrassia (F), Toyota

+ 1:04,6

4

Katsuta/Barritt (JP/GB), Toyota

+ 1:07,1

5

Greensmith/Patterson (GB/IRL), Ford

+ 4:14,5

6

Fourmaux/Jamoul (F/B), Ford

+ 4:22,2

7

Lappi/Perm (FIN), VW R5

+ 8:22,4

8

Suninen/Markkula (FIN), Ford MKII

+ 8:58,0

9

Östberg/Erisken (N), Citroën R5

+ 10:48,6

10

Gryazin/Aleksandrov (RUS), VW R5

+ 11:02,1

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