Kalle Rovanperä gewinnt erste Akropolis-Etappe
Während Rovanperä den Etappensieg bei der «Rallye der Götter», wie der Veranstalter seine «Akropolis» auch bezeichnet, auf seinem Erfolgskonto verbuchte, tobte hinter ihm ein verbittert geführtes Duell um den Ehrenrang. Nach wechselnden Positionen konnte sich Ott Tänak im Hyundai i20 WRC mit einem Rückstand von nur 3,7 Sekunden auf Rovanperä gerade einmal zwei Zehntelsekunden gegen den Tabellenführer und Titelverteidiger Sébastien Ogier im Toyota Yaris WRC durchsetzen.
«Ich hatte heute ein gutes Gefühl. Nun wollen wir sehen, was wir morgen machen können», erklärte der Tabellenvierte Rovanperä, der in Estland als der mit 20 Jahren jüngster Sieger WM-Geschichte schrieb. »Ich denke, wir werden noch etwas am Set-up feilen müssen.»
«Heute habe ich den ganzen Tag gekämpft, aber ich hatte nicht den richtigen Rhythmus gefunden», meinte der Lappland-Gewinner und WM-Fünfte Tänak. «Ich glaube nicht, dass ich diesen Druck die ganze Rallye aufrechthalten kann, aber wir müssen pushen.»
«Ich denke, wir können wirklich mit dem heutigen Tag zufrieden sein», merkte Ogier an, der 2011 die Rallye Akropolis im VW Polo gewonnen hatte. «Wir machten alles richtig und kamen ohne Probleme durch. Es war ein guter Tag.»
Ogier musste gemäß seiner Tabellenführung als erstes Fahrzeug auf die Schotterpisten. Es erstaunte ihn am Ende selbst, dass er diesmal auf den Schotterpisten, auf denen normalerweise viel Zeit eingebüßt wird, fast keine Zeit verlor und zeitweise sogar auf dem Ehrenrang lag. Auch dass die ersten Drei innerhalb von nur vier Sekunden bei der Rallye, die einst als die europäische «Safari» bezeichnet wurde, die erste Etappe beendeten, überrascht.
Dani Sordo mit Candito Carrera, seinem dritten Beifahrer in diesem Jahr, erreichte im zweiten Hyundai i20 WRC mit einem Rückstand von 23,9 Sekunden den vierten Platz vor den M-Sport-Piloten Ardien Fourmaux (+ 54,2) und Gus Greensmith (+ 1:23,3) in den beiden Ford Fiesta WRC.
Griechische Härte
Die bekannte Härte der rauen griechischen Pisten traf den Belgien-Sieger Thierry Neuville besonders. In der vierten Prüfung wurde die Servolenkung seines Hyundai i20 WRC beschädigt und fiel aus. Neuville musste auf den harten Schotterpisten alle Kraft einsetzen, um sich durchzuschlagen. Er verlor dadurch nicht nur 4:30 Minuten, sondern er stürzte vom sechsten Platz auf den 26. Rang ab. «Den Tag können wir vergessen», meinte ein frustrierter Neuville, der sich mit Elfyn Evans in der Fahrerwertung hinter Ogier den zweiten Platz teilt. «Wir kämpfen weiter und geben nicht auf.» Nach der selbst durchgeführten Reparatur und wieder mit intakter Servolenkung kämpfte sich der fünffache Vizechampion auf den 20. Platz (+6:55,9) zurück.
Evans war den ganzen Tag durch ein Getriebeproblem an seinem Toyota Yaris WRC gehandikapt und verlor dadurch mehr als vier Minuten. Am Ende der ersten Etappe rangierte der Portugal-Sieger auf dem 16. Platz (+ 4:46.7). «Man konnten nicht viel machen. Wir haben alles versucht, aber es war leider heute so. Wir kommen jetzt endlich in den Service und können alles wieder richten», äußerte sich Evans.
| Stand nach 6 von 15 Prüfungen |
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Pos. | Team/Nat/Fahrzeug | Zeit |
1 | Rovanperä/Halttunen (FIN), Toyota | 1:01:57,1 |
2 | Tänak/Järveoja (EE), Hyundai | + 3,7 |
3 | Ogier/Ingrassia (F), Toyota | + 3,9 |
4 | Sordo/Carrera (E), Hyundai | + 23,9 |
5 | Fourmaux/Jamoul (F/B), Ford | + 54,2 |
6 | Greensmith/Patterson (GB/IRL), Ford | + 1:23,3 |
7 | Bulacia/Der Ohannesan (BUL/RA), Skoda Rally2 | + 2:40,0 |
8 | Mikkelsen/Edmondson (N(GB), Skoda Rally2 | + 2:46,3 |
9 | Imgram/Wittock (GB), Skoda Rally2 | + 2:52,7 |
10 | Kajetanwicz/ Szczepaniak (PL), Skoda Rally2 | + 3:03,1 |