Formel 1: Glock nennt Stroll eine Lachnummer

Ogier überlässt Latvala den Tagessieg

Von Toni Hoffmann
Tagessieg für Jari-Matti Latvala

Tagessieg für Jari-Matti Latvala

Taktik bestimmte die Schlussphase der ersten Etappe der Rallye Portugal und machte Jari-Matti Latvala zum Tagessieger.

Vor der letzten Tagesentscheidung lag ein Quartett innerhalb von nur sieben Sekunden an der Spitze. Dann aber griffen wie fast immer bei Schotter-Rallyes taktische Spielchen. Diese Strategie hievte nun Jari-Matti Latvala im Ford Fiesta RS WRC auf die oberste Stufe des provisorischen Tagespodiums. WM-Tabellenführer Mikko Hirvonen, der im zweiten offiziellen Ford Fiesta bis zur vierten Prüfung führte, hielt sich zwar kurz vor dem Ziel etwas zurück, aber es war letztlich doch zu wenig. Er wurde mit einem Rückstand von 11,5 Sekunden vom vierten Platz auf den Ehrenrang geschoben.

Titelverteidiger Sébastien Loeb verlor im Citroën DS3 WRC bewusst 12,1 Sekunden auf die dritte Bestmarke von Latvala und startet nun als Dritter (Rückstand: 13,7 Sekunden) in die zweite Etappe, die schon oft eine starke Domäne des 63-fachen Laufsiegers war. Vorjahressieger Sébastien Ogier, bis zur 6. Prüfung vorne, drosselte seinen Citroën DS3 WRC noch stärker und liess sich 18,5 Sekunden von Latvala einschenken. Damit war er die Rolle als Kehrmaschine für Samstag los und hat nun als viertes Fahrzeug bei einem Rückstand von 16,7 Sekunden eine gute Position für die sechs Schotterprüfungen der zweiten Etappe.

Petter Solberg gehörte in Portugal zu denen, die das Pech im Auto mitschleppten. Erst fing er sich mit einem Zeitverlust von mehr als eine Minute auf der dritten Prüfung einen Plattfuss ein, der ihn von Platz zwei und Rang sechs abstürzen liess. Auf der fünften Entscheidung gab es an seinem privat eingesetzten Citroën DS3 WRC den nächsten Reifenschaden. Als er sich auf der letzten Tagesprüfung den dritten Plattfuss holte und er deswegen viel Zeit verlor, beschloss er aufzugeben und so «nur» die fünf Strafminuten nach dem SupeRally-Reglement zu nehmen. Der Schweden-Zweite Mads Östberg hatte am Freitagmorgen schon sehr früh Feierabend. Er musste seinen Stobart-Ford Fiesta RS WRC wegen eines streikenden Getriebes vor der ersten Tagesprüfung stehen lassen.

Für einen ersten Achtungserfolg sorgte WM-Debütant Mini in der Super 2000-Version unter dem Einheimischen Armindo Araujo. Der zweifache Produktionswagen-Weltmeister schaffte als bester Portugiese beim ersten WM-Auftritt des Mini John Cooper Works S2000 den siebten Platz (Rückstand: 3:43,7 Minuten) vor seinem Landsmann Bernardo Sousa im Ford Fiesta RS WRC. Kimi Räikkönen machte etwas unliebsame Bekanntschaft mit dem rauen portugiesischen Untergrund. Der Formel 1-Weltmeister von 2007 erreichte im privaten Citroën DS3 WRC nach einem Reifenschaden den neunten Tagesplatz.

Stand nach der 1. von 3 Etappen, 7 von 17 Prüfungen (= 132,41 von 385,37 km) und 515 von 1.363 Gesamtkilometern:

1. Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN), Ford Fiesta RS WRC, 1:23.31,4
2. Mikko Hirvonen/Jarmo Lehtinen (FIN), Ford Fiesta RS WRC, + 11,5 sec.
3. Sébastien Loeb/Daniel Elena (F/MC), Citroën DS3 WRC, + 13,7
4. Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F), Citroën DS3 WRC, + 16,7
5. Henning Solberg/Ilka Minor(N/A), Ford Fiesta RS WRC, + 2:06,5 min.
6. Matthew Wilson/Scott Martin (GB), Ford Fiesta RS WRC, + 2:11,2
7. Armindo Araujo/Miguel Ramalho (P), Mini John Cooper Works S2000, + 3:43,7
8. Federico Villagra/José Diaz (RA), Ford Fiesta RS WRC, + 4:32,9
9. Kimi Räikkönen/Kaj Lindström (FIN), Citroën DS3 WRC, + 4:33,1
10. Khalid Al Qassimi/Michael Orr (UAE/GB), Ford Fiesta RS WRC, + 4:35,2

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