Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Europa gewinnt mit Niki Schelle Rally of Nations

Von Toni Hoffmann
Bei der Neuauflage der Rally of Nations im mexikanischen Guanajuato gab es eine Überraschung: Die Deutschen Niki Schelle und Lina Meter gewannen für das Team Europa vor Norwegen.

Auf den letzten zwei der 16 Prüfungen der Veranstaltung überholte Team Europa das zuvor vom Start weg führende Team Norwegen und beendete die Rallye auf der obersten Stufe des Podiums. Die Probleme für Norwegen begannen, als sich der Mitsubishi von Eyvind Brynildsen am Sonntagmorgen weigerte, den Parc Fermé zu verlassen. Ein Reifenschaden für den klar in der Einzelwertung führenden Mads Østberg auf der letzten Etappe besiegelte den Deal zugunsten des Teams Europa mit Nikki Schelle und seiner jungen Beifahrerin Lina Meter (Ford Fiesta Rally5) und dem Rumänen Sebastian Barbu (Renault Clio). Doch auch das Team Europa musste einiges einstecken, als Barbu auf der vorletzten Prüfung mit einem technischen Defekt ausschied. Glücklicherweise absolvierte Schelle problemlos die Powerstage von El Brinco, um einen 110-Punkte-Sieg zu festigen.

«Ich fühle mich wieder wie ein Youngster!» sagte der 55-jährige Deutsche. «Ich glaube, ich habe wieder den Virus. Das Auto ist wirklich gut gelaufen und es war so schön, hierher zu kommen und sich mit diesen Jungs zu messen. Die Prüfungen waren fantastisch und die Atmosphäre einfach toll. Einen Sieg bei der Rally of Nations Guanajuato einzufahren, ist schon etwas Besonderes.»

Auch wenn der Nationensieg nicht möglich war, bahnte sich der Norweger Mads Østberg weiterhin einen Weg durch die frühen Sonntag-Prüfungen. Sein Siegeslauf wurde gestoppt, als ihn Adrien Fourmaux vom Team France durch die atemberaubende, aber kurze Prüfung Los Tepetates am Rande von León um 0,1 Sekunden überholte. Die andere Prüfung, die er nicht gewinnen konnte, war SS16, als ihn ein Reifenschaden fast zwei Minuten kostete.

«Es hat viel Spaß gemacht», meinte Østberg. «Natürlich wäre es schön gewesen, für Norwegen zu gewinnen, aber nach Eyvinds Problem war es schwierig. Aber für mich war es gut, hierher zu kommen und so viele Prüfungen zu gewinnen – und zwar mit so großem Vorsprung. Es war besonders schön, dies gegen Adrien Fourmaux zu tun, der in der Weltmeisterschaft startet.»

Das Team Frankreich sicherte sich einen dritten Platz auf dem Podium, wobei Adrien Fourmaux sowohl Tempo als auch Geduld demonstrierte. „Die Strecken waren wirklich interessant», erklärte Fourmaux, «und ich habe bei diesem Event sicher viel gelernt. Ich war zufrieden mit der Art und Weise, wie die Geschwindigkeit kam, und ich fühle mich wirklich besser vorbereitet, wenn diese Rallye nächste Saison in die WRC zurückkehrt.»

Felipe Suberville vom Team France, der für Didier Auriol einsprang, freute sich, neben Fourmaux auf dem Podium zu stehen, und sagte: «Das ist wie ein Traum! Die Chance zu haben, mit einem Fahrer wie Adrien zu konkurrieren, ist unglaublich. Ich werde meinen Enkelkindern von diesem Moment erzählen!»

Harri Rovanperä, Sieger der Rally México vor 20 Jahren und Vater des aktuellen Führenden in der Rallye-Weltmeisterschaft, Kalle Rovanperä, war Partner von Roope Korhonen im Team Finland, verpasste aber mit Platz 11 nur knapp eine Top-10-Platzierung. Rovanperä sagte: «Ich habe definitiv vergessen, wie hart es ist, bei diesen Temperaturen ein Rallyeauto zu fahren! Es hat ein bisschen gedauert, bis ich mich daran gewöhnt hatte, einige Aufschriebe auf Englisch und einige auf Finnisch zu haben, aber es hat viel Spaß gemacht!»

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