Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Achtfacher Champion Ogier vor erstem Saisonsieg

Von Toni Hoffmann
Die Zeichen stehen für den ersten Saisonsieg des achtfachen Champions Sébastien Ogier beim vorletzten Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft im Spanien gut, mit der Führung nach der zweiten Etappe hat er eine gesunde Basis.

Fünfmal war Sébastien Ogier im Toyota GR Yaris Rally bei seinem diesjährigen Kurzprogramm in der Weltmeisterschaft bisher am Start, doch einen Sieg in einem Hybridfahrzeug konnte er bislang noch nicht feiern. Dies möchte er mit seinem nahen 55. Triumph und dem vierten Katalonien-Volltreffer am Sonntag nachholen. Seine Chance hierfür stehen nach der zweiten Etappe und vor dem Finale am Sonntag mit nur noch vier Entscheidungen (= 56,10 km) gut.

Er beendete den Samstag als Führender, 20,7 Sekunden vor dem Vorjahressieger Thierry Neuville im Hyundai i20 Rally1 und 22,1 Sekunden vor seinem Titelnachfolger und Teamkollegen Kalle Rovanperä, der sich in Neuseeland selbst mit 22 Jahren zum jüngsten Weltmeister aller Zeiten krönte.

Ogier weiß seine Situation zu schätzen: «Es ist ein guter Vorsprung. Es war ein wirklich guter Tag, Wir sind sehr zufrieden. Morgen kämpfen wir weiter.» Rekordhalter in Spanien ist nach wie vor Sébastien Loeb mit neun Siegen.

Der sechsfache Saisonsieger und neue Champion Rovanperä machte den Kampf mit Thierry Neuville (Hyundai i20) um den Ehrenrang auf der vorletzten Prüfung noch einmal richtig spannend. «Ich kann nicht viel mehr tun, wenn ich keine verrückten Risiken eingehen will. Dort hat es nicht richtig gepasst. Ich habe einige Fehler gemacht. Ich kann froh sein, dass wir im Kampf bleiben können.» Sein Vorsprung zum Vorjahressieger Neuville schmolz von 5,7 Sekunden plötzlich auf nur noch vier Zehntelsekunden.

Doch der Routinier Neuville war auf der nur 2,15 km kurzen Zuschauerprüfung am Hafen von Salou stärker. Der zweifache Spaniensieger ließ sich seine dritte Bestmarke, zeitgleich mit Kollege Tänak notieren, acht Zehntelsekunden vor Ogier, aber 1,8 Sekunden vor Rovanperä, der damit den Ehrenrang um 1,4 Sekunden abtreten musste.

Der Akropolis-Sieger Neuville meinte: «Es war ein harter Tag. Wir hatten morgens etwas Speed und ein bisschen weniger am Nachmittag. Wir hofften, im Kampf zu bleiben, aber Ogier war mehr oder weniger in der Lage, seinen Vorteil von heute Morgen zu verdoppeln, und es gab nicht viel, was wir hätten machen können.»

 

Hinter ihm platzierte sich mit einem Abstand von 14,5 Sekunden zu Neuville sein in diesem Jahr dreimal siegreicher Teamkollege Ott Tänak, der mit Neuville noch um die Vizemeisterschaft kämpft. Der Lokalmatador Dani Sordo komplettierte auf Rang fünf (+ 1:13,2) das Hyundai-Trio. Der Spanier hatte seinen Freunden die Bestzeit auf dem bekannten Klassiker El Montmeil versprochen. Er hielt sein Versprechen mit seiner bisher einzigen Bestzeit fünf Sekunden vor Neuville. «Ich habe dort höllisch gepusht. Ich mag diese Prüfung wirklich, also bin ich einfach gefahren. Hier ist es sauberer und ich habe meinen Freunden versprochen, dass ich heute eine schnellste Zeit setzen muss!» Gesagt, getan.

 

M-Sport Ford war auch in Spanien wieder ein Thema, wieder einmal etwas negativ. Gus Greensmith katapultierte sich auf P10 selbst aus der Rallye, als er auf der elften Entscheidung mit dem Ford Puma verunfallte. Er zerstörte dabei unter Anderem erheblich das linke Hinterrad und einiges mehr. Diesmal war die irische Speerspitze Craig Breen auf Rang sieben (+ 1:39,7) der beste Fordpilot. Sein langjähriger Beifahrer Paul Nagle bestreitet in Spanien seine WM-Rallye.

 

Der dreifache Deutsche Champion und Ex-Europameister Armin Kremer und seine Tochter Ella erreichten im Skoda Fabia Rally2 von Raimund Baumschlager den 25. Rang (+ 13:11,8), lagen aber wieder im WRC Master (Fahrer über 50) wieder vorne.

 

In der noch offenen WRC2-Wertung lag Teemu Suninen im Hyundai i20 Rally2, 26,6 vor Yohan Rossel (Citroën C3 Rally2) und 49,4 Sekunden vor Nikolay Gryazin (Skoda Fabia Rally2). Im Titelduell hatte vorerst Emil Lindholm (Skoda Fabia) auf Rang vier die besseren Karten vor seinem Rivalen und Markenkollege Kajetan Kajetanowicz auf Platz sechs. Nach dem Stand vor Spanien liegt Kajetanowicz sieben Punkte vor Lindholm, während Andreas Mikkelsen zwar weiter noch führt, aber in den Kampf wegen seiner bereits absolvierten Rallyes nicht mehr eingreifen kann.

 

Rallye Spanien auf Red Bull TV

 

Die Rallye Spanien, vorletzter Lauf zur Weltmeisterschaft, steht am Freitag (21. Oktober), Samstag (22. Oktober) und Sonntag (23. Oktober) jeweils um 22:00 Uhr MESZ mit den täglichen Highlights auf dem Programm von Red Bull TV. Zudem ist Red Bull TV rund um die Uhr im Internet erreichbar.

Die Rallye Spanien auf Servus TV:

Samstag, 22. Oktober 2022:
10:30 Uhr: WP 11 (24,40 km)
16:00 Uhr: WP 14 (24,40 km)

Sonntag, 23. Oktober 2022:
08:00 Uhr: WP 16 (16,35 km)
12:00 Uhr: WP 18 (16,35 km / Power Stage)

 

Stand nach 15 von 19 Prüfungen

 

Pos.

Team/Nat/Fahrzeug

Zeit

1

Ogier/Veillas (F), Toyota

2:10:18,4

2

Neuville/Wydaeghe (B), Hyundai

+ 20,7

3

Rovanperä/Halttunen (FIN), Toyota

+ 22,1

4

Tänak/Järveoja (EE), Hyundai

+ 36,6

5

Sordo/Carrera (E), Hyundai

+ 1:13,2

6

Evans/Martin (GB), Toyota

+ 1:27,6

7

Breen/Nagle (IRL), Ford

+ 1:39,7

8

Katsuta/Johnston (J/IRL), Toyota

+ 1:58,6

9

Fourmaux/Coria (F), Ford

+ 2:13,7

10

Loubet/Landais (F), Ford

+ 2:59,2

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