Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Japan: Neuville gewinnt Spitzenduell gegen Evans

Von Toni Hoffmann
Thierry Neuville und Hyundai steuern beim Finale der Rallye-Weltmeisterschaft in Japan auf einen versöhnlichen Abschluss einer eher durchwachsenen Saison zu.

Thierry Neuville, der im Hyundai i20 Rally1 in dieser Saison in Griechenland bislang seinen einzigen Volltreffer erzielt hatte, ist nach der zweiten Etappe der Rallye Japan, nach zwölf Jahren wieder im Rallye-Oberhaus, auf Kurs zu seinem zweiten Saisonsieg und dem fünften Jahres-Triumph von Hyundai. Auf der drittletzten der sieben Samstag-Prüfungen kassierte der Ostbelgier den zuvor führenden Elfyn Evans (Toyota GR Yaris Rally1) und verwies den Waliser um 4,0 Sekunden auf den Ehrenrang. Der dreifache Saisonsieger Ott Tänak ist auf Kurs, sich mit einem Podiumsplatz (+ 39,9) von Hyundai nach drei Jahren zu verabschieden, ohne weitere Informationen zu seiner Zukunft.

Neuville war froh, im Ziel zu sein: «Es war eigentlich kein sehr guter Lauf heute, aber ich hatte echte Probleme mit dem Differenzial. Zum Glück kamen wir durch.»

Evans blies schon fast ins gleiche Horn: «Es war nicht viel übrig, aber es war auch kein guter Lauf. Ich habe heute Nachmittag ein bisschen das Gefühl für die Vorderseite des Autos verloren. Warten wir ab.»

«Unser Speed war nicht so gut, aber es hat gereicht», war der kurze Kommentar von Tänak, der sich wahrscheinlich als Vizechampion von Hyundai verabschieden kann. 24,6 Sekunden hinter ihm notierte der Japaner Takamoto Katsuta im Toyota GR Yaris Rally1 den vierten Platz bei seinem ersten WM-Heimspiel.

Zwei Reifenschäden vereitelten beim japanischen Heimspiel von Toyota einen glanzvollen Jahresabschluss der 50. WM-Saison für die Meistertruppe aus Finnland. Schon am Freitag fing sich der achtfache Champion Sébastien Ogier wegen eines Reifenschadens am GR Yaris Rally1 mehr als 2:40 Minuten ein und fiel auf den zehnten Rang ab. Mit vier Bestzeiten am Samstag kämpfte sich der Spanien-Sieger mit seinem neuen Beifahrer Vincent Landais auf den fünften Platz (+ 2:46,7) zurück.

Ogier, 2010 Sieger des letzten japanischen Gastspiels im Citroën C4 WRC, nahm sein Ergebnis eher gelassen: «Wir haben einige Änderungen am Fahrwerk vorgenommen und es ist nicht alles positiv, aber wir lernen immer noch. Es ist jetzt ein bisschen ein Test, da wir nicht um den Sieg kämpfen.»

Mehr büsste sein bereits als jüngster Weltmeister aller Zeiten feststehender Teamkollege Kalle Rovanperä ein. Auf der achten Prüfung zerlegte er an einem Felsen den rechten Vorderreifen und musste wechseln, was zu einem Abstieg vom dritten auf den elften Rang (+ 6:41,7) führte. Der sechsfache Saisonsieger steckte seine bisherige Niederlage in Japan etwas cool weg: «Am Ende konnte ich nicht viel mehr mit dem Auto machen und ich bin nicht an einem verrückten Ort, also sind wir natürlich nicht so schnell gewesen.»

14,1 Sekunden hinter ihm erreichte der sein Landsmann, der frühere Mercedes Formel 1-Pilot Heikki Kovalainen bei seinem WM-Debüt im Skoda Fabia Rally2 den zwölften Rang (+ 6:55,8).

In der WRC2 ist der Finne Emil Lindholm im Skoda Fabia Rally2 mit der Gruppenführung auf Kurs zum Titelgewinn. Nach 14 Prüfungen führte Lindholm, der sich in dieser Kategorie schon den Titel als bester Junior vorzeitig gesichert hatte, 47,6 Sekunden vor seinem Landsmann und Markenkollegen Sami Pajari und 1:06,2 Minuten vor dem Belgier Grégoire Munster (Hyundai i20 Rally2).

Das Finale, auf das Japan wegen der Pandemie zwei Jahre warten musste, verlief bislang ohne großen organisatorischen Glanz. Auf der ersten Etappe, in die ein sehr überschaubares Feld mit 31 Teams gestartet war, mussten zwei Prüfungen, teils auch wegen organisatorischer Mängel abgesagt werden. Die letzten Entscheidungen, die beiden Durchgänge der nur 1,40 km langen Okazaki City, am Samstag wurden von den sonst auf äußerste Pünktlichkeit bedachten Japanern mit 45 Minuten Verspätung gestartet, die vorletzte Prüfung wurde ersatzlos gestrichen.

Die Rallye Japan auf Servus TV:

Sonntag, 13. November 2022:
00:00 Uhr MEZ: WP 15 (= 7,52 km)
06:00 Uhr MEZ: WP 19 (= 7,52 km / Power Stage)

Die Rallye Japan auf Red Bull TV

Die Rallye Japan, letzter Lauf zur Weltmeisterschaft, steht am Freitag (11. November), Samstag (12. November) und Sonntag (13. November) jeweils um 14:00 Uhr MEZ mit den täglichen Highlights auf dem Programm von Red Bull TV. Zudem ist Red Bull TV rund um die Uhr im Internet erreichbar.

 

Stand nach der 14. von 19 Prüfungen

 

Pos.

Team/Nat/Fahrzeug

Zeit

1

Neuville/Wydaeghe (B), Hyundai

1:51:28,3

2

Evans/Martin (GB), Toyota

+ 4,0

3

Tänak/Järveoja (EE), Hyundai

+ 39,9

4

Katsuta/Johnston (J/IRL), Toyota

+ 1:04,5

5

Ogier/Landais (F), Toyota

+ 2:46,7

6

Greensmith/Andersson (GB/S), Ford

+ 3:25,4

7

Lindholm/Hämäläinen (FIN), Skoda

+ 4:54,1

8

Pajari/Mälkönen (FIN), Skoda

+ 5:41,7

9

Munster/Louka (L/B), Hyundai

+ 5:54,3

10

Suninen/Markkula (FIN), Hyundai

+ 5:56,5

Siehe auch

Kommentare

Dr. Helmut Marko: «Wir wissen, was zu tun ist»

Von Dr. Helmut Marko
Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko blickt in seiner SPEEDWEEK.com-Kolumne auf die Saison zurück und erklärt, wie sich Max Verstappen weiter verbessern konnte. Und er sagt, warum wir uns auf 2025 freuen dürfen.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Mo. 23.12., 16:15, Motorvision TV
    Tourenwagen: Supercars Championship
  • Mo. 23.12., 17:10, Motorvision TV
    IMSA Sportscar Championship
  • Mo. 23.12., 19:15, ServusTV
    Servus Sport aktuell
  • Di. 24.12., 01:45, Hamburg 1
    car port
  • Di. 24.12., 03:45, Hamburg 1
    car port
  • Di. 24.12., 03:55, Motorvision TV
    On Tour
  • Di. 24.12., 05:10, Motorvision TV
    US Pro Pulling
  • Di. 24.12., 05:15, SPORT1+
    NASCAR Cup Series
  • Di. 24.12., 05:15, Hamburg 1
    car port
  • Di. 24.12., 05:35, Motorvision TV
    Top Speed Classic
» zum TV-Programm
6.762 20111003 C2312054515 | 9