Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Akropolis: Rovanperä dem zweiten Titel näher

Von Toni Hoffmann
«Mission erfüllt», meldete Kalle Rovanperä im Ziel der 70. Rallye Akropolis, Runde zehn zur Weltmeisterschaft (WRC). Mit seinem dritten Saisonsieg und zweiten Hellas-Triumph ist er seinem zweiten Titel sehr nahe gekommen

Konstanz und Coolness zahlen sich im harten Rallyesport sehr oft aus, besonders bei einer Rallye Akropolis mit dem höchsten Härtegrad in diesem Jahr. Der erst 22 Jahre alte Kalle Rovanperä, seines Zeichens Titelverteidiger und Tabellenführer, bewies in Griechenland beide Eigenschaften. Mit einer fast fehlerfreien Fahrt erzielte er im Toyota GR Yaris Rally1 seinen elften Volltreffer in seiner noch jungen WRC-Karriere, während einige Rivalen patzten. Mit seinem dritten Triumph 2023, deutlich 1:31,7 Minuten vor seinem Teamkollegen Elfyn Evans, zementierte er seinen gestiegenen Anspruch auf seinen zweiten WRC-Titel im Folge. Drei Runden vor Saisonende stieg sein Konto auf 200 Punkte, 33 Zähler vor dem Kollegen Evans.

Rovanperä jubelte über seinen dritten Volltreffer bei der sechsten von sieben aufeinanderfolgenden Schotterrallyes: «Natürlich freue ich mich sehr über diesen Sieg. Nach der schwierigen Rallye in Finnland ist das eine große Erleichterung. Es war für uns wichtig, wieder zurückzukommen. Wir haben nie daran gezweifelt. Das ist schon eine starke Leistung, bei einer Schotterrallye als Erster zu starten und dann auch noch Erster zu werden.» Rovanperä setzte in Griechenland acht Bestzeiten, in der bisherigen Saison schon 63.

Evans meinte: «Am Ende war es gar nicht so schlecht. Dani hat mich bei der ersten Passage dieser Prüfung etwas verwirrt, aber diesmal hat alles gepasst. Ich wollte unbedingt meine Position halten.»

Hyundai-Teilzeitpilot Dani Sordo, der streckenweise auf dem Ehrenrang lag, den er um 4,2 Sekunden verpasste, steuerte den besten i20 aus dem unterfränkischen Alzenau auf den letzten Podiumsplatz (+ 1:35,9).  «Ich habe wirklich alles versucht. Ich bin mit meiner Leistung an diesem Wochenende zufrieden.» Noch ist nicht bekannt, wie es mit Sordo weitergeht, falls überhaupt.

Der Aufstieg von Ott Tänak

 

M-Sport darf im englischen Cumbria bald eine eigene Klagemauer errichten. Auch beim zehnten Lauf in Griechenland war das Team von M-Sport Ford die erste Adresse für Schicksalsschläge. Pierre-Louis Loubet schaffte es am Freitagmorgen im Ford Puma Rally1 nicht einmal zur ersten Tagesprüfung. Er blieb auf dem Weg dahin mit einem Wasserpumpenschaden liegen und wurde für den Rest zum Zuschauen verdammt. Ott Tänak verließ wegen einer selbst durchführten Reparatur an der Wasserpumpe zu spät den Reifenservice und startete mit 3:40 Strafminuten belastet in die vierte Prüfung, nach der er auf der 32. Gesamtposition geführt wurde. Mit viel Selbstvertrauen kämpfte sich der Schweden-Sieger aus Estland auf den vierten Endplatz (+ 4:28,4) zurück.

«Ich kam von ganz hinten, dennoch fühle ich mich nicht so gut. Ich gab alles, was ich konnte. Am Freitag waren wir alle down, aber wir kamen zurück. Wir mussten für die Strafe viel bezahlen», führte Tänak an.

Nach dem streckenweisen Ausfall seines Frontantriebs an seinem Hyundai i20 Rally1 war für Esapekka Lappi Rang fünf (+ 6:23,3) die Endnotierung, 58,6 Sekunden vor Takamoto Katsuta, der in einer Prüfung gleich zwei Reifenwechsel erledigen musste.

Der Leader-Fluch

Auf der zweiten Etappe muss ein Fluch bei der Rallye der Götter die Spitzenreiter getroffen haben. Der Vorjahressieger Thierry Neuville lag bis zur zehnten Prüfung am Samstagmittag vorne, als er seinen Hyundai i20 Rally1 mit beschädigter Lenkung abstellen musste, nachdem er hart ein tiefes Loch getroffen hatte. Damit wechselte die Führung zurück zu Sébastien Ogier, doch nur bis zur zwölften und letzten Prüfung am Samstag. Er schlug bei seinem sechsten Saisoneinsatz im Toyota GR Yaris Rally1 an und schied mit beschädigter Aufhängung hinten rechts aus. Am Ende rettete der achtfache Champion und dreimalige Saisonsieger einen Punkt für den zehnten Gesamtrang. Nach seiner Aussage im Ziel der letzten Prüfung wird er wohl bei der neuen Zentral Europa Rallye Ende Oktober wieder antreten.

Bei den Herstellern baute der Titelverteidiger Toyota mit dem achten Volltreffer 2023 seine Tabellenführung auf 430 Punkte und 91 Zähler vor Hyundai aus.

Mit seinem dritten Saisonsieg in der WRC2 wahrte Andreas Mikkelsen im Škoda Fabia als Tabellenführer seine Chancen auf den zweiten Titelgewinn nach 2021. Nach 15 Prüfungen lag er 10,3 Sekunden vor seinem Markenkollegen Gus Greensmith und 1:26,0 Minuten vor dem Interim-Leader Yohan Rossel im Citroën C3.

Auch die 70. Auflage der Rallye Akropolis wurde angesichts der teils sehr harten Schotterprüfungen ihrem Ruf als eine der schwersten Rallyes in der Weltmeisterschaft gerecht. Obwohl halb Griechenland nach der Brandkatastrophe wegen der extrem starken Regenfälle «Land unter» meldete, hatte «Gottvater» Zeus bei der Rallye der Götter ein Einsehen mit dem Veranstalter. Das starke Unwetter hörte am Freitag auf, die stark aufweichten Schotterpisten wandelten sich nach und nach in befahrbare Strecken, mit der Folge, dass beim Finale am Sonntag wieder alles im Lot schien, als die Fahrzeuge die gewohnten dichten Staubwolken hinter sich herzogen.

 

Endstand nach 15 Prüfungen

 

Pos.

Team/Nat/Fahrzeug

Zeit

1

Rovanperä/Halttunen (FIN), Toyota

3:00:16,7

2

Evans/Martin (GB), Toyota

+ 1:31,7

3

Sordo/Carrera (E), Hyundai

+ 1:35,9

4

Tänak/Järveoja (EE), Ford

+ 4:28,4

5

Lappi/Ferm (FIN), Hyundai

+ 6:22,3

6

Katsuta/Johnston (J/IRL), Toyota

+ 7:20,9

7

Mikkelsen/Eriksen (N), Skoda

+ 9:41,0

8

Greensmith/Andersson (GB/S), Skoda

+ 9:51,3

9

Rossel/Dunand (F), Citroën

+ 11:07,0

10

Ogier/Landais (F), Toyota

+ 11:43,4

 

 

Fahrer-WM Stand nach 10 von 13 Läufen

 

Pos.

Team/Nat/Fahrzeug

Punkte

1

Kalle Rovanperä (FIN), Toyota

200

2

Elfyn Evans (GB), Toyota

167

3

Thierry Neuville (B), Hyundai

134

4

Ott Tänak (EE), Ford

119

5

Sébastien Ogier (F), Toyota

98

6

Esapekka Lappi (FIN), Hyundai

98

7

Takamoto Katsuta (J), Toyota

66

8

Dani Sordo (E), Hyundai

63

9

Teemu Suninen (FIN), Hyundai

34

10

Pierre-Louis Loubet (F), Ford

28

 

Hersteller-WM Stand nach 10 von 13 Läufen

 

Pos.

Team/Nat/Fahrzeug

Punkte

1

Toyota Gazoo Racing WRT

439

2

Hyundai Shell Mobis WRT

339

3

M-Sport Ford WRT

220

Die Rallye Akropolis auf ServusTV:

Video-Aufzeichnungen  

Rallye Akropolis bei Red Bull TV:

Red Bull TV wird auch den Rallye-Klassiker in Griechenland (08. – 10. Septmeber 2023) mit Live-Streams verfolgen. Jeweils um 21 Uhr MESZ sind zudem bei Red Bull TV am Freitag (08. September), am Samstag (09. September) und am Sonntag (10. September) die Highlights des jeweiligen Tages zu sehen.

Siehe auch

Kommentare

Dr. Helmut Marko: «Wir wissen, was zu tun ist»

Von Dr. Helmut Marko
Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko blickt in seiner SPEEDWEEK.com-Kolumne auf die Saison zurück und erklärt, wie sich Max Verstappen weiter verbessern konnte. Und er sagt, warum wir uns auf 2025 freuen dürfen.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Mo. 23.12., 11:35, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Mo. 23.12., 12:35, Motorvision TV
    US Pro Pulling
  • Mo. 23.12., 15:20, Motorvision TV
    Tourenwagen: Supercars Championship
  • Mo. 23.12., 16:15, Motorvision TV
    Tourenwagen: Supercars Championship
  • Mo. 23.12., 17:10, Motorvision TV
    IMSA Sportscar Championship
  • Mo. 23.12., 19:15, ServusTV
    Servus Sport aktuell
  • Di. 24.12., 01:45, Hamburg 1
    car port
  • Di. 24.12., 03:45, Hamburg 1
    car port
  • Di. 24.12., 03:55, Motorvision TV
    On Tour
  • Di. 24.12., 05:10, Motorvision TV
    US Pro Pulling
» zum TV-Programm
6.762 20111003 C2312054515 | 6