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Sébastien Ogier: «Ich freue mich auf die neue Rallye»

Von Toni Hoffmann
Dr. Gerd Ennser, Sébastien Ogier und Jona Siebel (vlnr)

Dr. Gerd Ennser, Sébastien Ogier und Jona Siebel (vlnr)

Stimmen von der Pressekonferenz der Zentral Europa Rallye, vorletzter Lauf der Weltmeisterschaft (WRC), der achtfache Rallyeweltmeister Ogier startet bei seiner «neuen Heimrallye»

Noch eine Woche, dann ist die Anreise zur Zentral Europa Rallye schon in vollem Gange: Vom 26. bis 29. Oktober absolviert die Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) im Dreiländereck von Deutschland, Österreich und Tschechien ihren vorletzten Saisonlauf. Zehn Tage bevor nach dem glanzvollen Zermonienstart auf der Hradchin in Prag die besten Rallye-Piloten der Welt über die Wertungsprüfungen hetzen, warfen wichtige Protagonisten noch einmal einen Blick voraus: Der achtfache Rallye-Weltmeister Sébastien Ogier (Toyota), ADAC Sportpräsident Dr. Gerd Ennser als Vertreter der Veranstalter sowie WRC-Director Jona Siebel standen bei der Pressekonferenz in der Motorworld München Rede und Antwort.  Auszüge aus der Pressekonferenz.

 

 

ADAC Sportpräsident Dr. Gerd Ennser: «Die schnellen, selektiven Strecken hätte ich nicht erwartet»

 

Ennser: «Die Zentral Europa Rallye ist eine absolute Premiere: Zum ersten Mal findet ein WRC-Lauf nicht nur in drei Ländern statt, sondern wird auch von drei Verbänden organisiert. Die wollten das Beste aus drei Ländern vereinen: Der ADAC hat eine hohe organisatorische Kompetenz, die Tschechen bringen Riesenbegeisterung für Rallyesport mit, Österreich trägt wunderschöne Strecken zu diesem Lauf bei. Ich war selbst überrascht, dass man in Mitteleuropa noch so schnelle und selektive Strecken findet. Zudem wollen wir hervorragenden Zuschauerservice bieten. An vielen Zuschauerpunkten gibt es gut gelegene Parkplätze, LED-Screens, Catering, Sanitäreinrichtungen und alles was dazugehört. Was man als Besucher nicht verpassen sollte ist Passau. Dort gibt es natürlich den Servicepark, der an allen Tagen geöffnet ist und am Sonntag die große Siegerehrung mit politischer Prominenz wie Ministerpräsident Markus Söder direkt vor dem Rathaus. Wir waren selbst überrascht, wie viel positive Unterstützung wir von Anfang an mit dem Projekt erfahren haben – auf allen Ebenen von Politik und Verwaltung und in allen drei Ländern. Alle freuen sich auf den WRC-Lauf.»

 

Und weiter: «Für mich ist bei der Veranstaltung ein großer Schwerpunkt auf dem Stichwort Nachhaltigkeit. Besonders wichtig: Die WRC-Fahrzeuge mit ihrem Hybridantrieb passen dazu perfekt. Aber auch etwa der ADAC Opel Electric Rally Cup im Rahmenprogramm beweist, dass Elektrofahrzeuge an Rallyes teilnehmen können. Viele Auswirkungen auf die Umwelt entstehen bei solchen großen Sportevents durch die hohe Anzahl der Fans. Deswegen animieren wir die Zuschauer vor Ort, Fahrgemeinschaften zu bilden. Da gibt es unter anderem tolle Reisegutscheine zu gewinnen»

 

 

Sébastien Ogier (Toyota Gazoo Racing World Rally Team): «Auch wenn ich meine Karriere als Vollzeitfahrer in der WM nach meinem Titel 2021 eigentlich beendet habe, nutze ich die Möglichkeit ein paar ausgesuchte Rennen in einem Topteam wie Toyota zu bestreiten. Nur zu Hause zu sein wäre ja langweilig und da ich Neu-Münchner bin, ist die Zentral Europa Rallye meine neue Heimrallye. Ehrlich gesagt, war ich aber noch nie zuvor in der Rallye-Region und jetzt, nachdem alles offiziell vorgestellt wurde, darf man als Fahrer laut dem Reglement vor der offiziellen Besichtigung auch nicht auf die Strecken. Aber ich freue mich, dass es wieder eine komplett neue Rallye gibt, von der noch keine Videos und Daten vorhanden sind. So kann man sehen, welche Crew wirklich am besten arbeitet.»

 

Ogier ergänzte: «In den kommenden beiden Wochen können sich Besucher der Motorworld in München noch drei meiner Weltmeister-Fahrzeuge anschauen: Meine Meister-Autos aus den Jahren 2013, 2018 und 2021. Die Technik der aktuellen WRC-Fahrzeuge ist faszinierend und hat sich in den vergangenen Jahren verändert. Wir pilotieren jetzt Hybridautos. In den Städten und im Servicepark fahren wir nur elektrisch. Es ist wichtig, dass unser Sport grüner wird. Aber grundsätzlich sind es einfach spektakuläre Fahrzeuge, die zum Beispiel auch über einen Extraboost verfügen. Von dem war ich am Anfang nicht so begeistert, aber jetzt macht er Spaß. Der Fahrer muss mehr denken, wann er den Boost einsetzt.»

 

 

Jona Siebel (Managing Direktor WRC): «50 Sender berichten alleine am Sonntag live. Die WRC-Verantwortlichen gehen mit viel Vorfreude in dieses neue Event. Wir sehen eine maximal professionelle Vorbereitung und ein mutiges Konzept: Drei Ländern und dementsprechenden Partnern und Organisatoren. Wir können den Start kaum erwarten. Wir sind dankbar, nach 2019 wieder in Deutschland vertreten zu sein. Deutschland ist ein riesiger Automobilmarkt, aber auch Tschechien und Österreich sind wichtig. Wir haben 50 Anstalten, die live berichten und die Highlights in 150 Sender übertragen. Nachhaltigkeit ist ein unglaublich breites Thema. Seit 2022 sind wir die erste Weltmeisterschaft, die mit 100 Prozent fossilfreiem Kraftstoff unterwegs ist. Im November wird eine Nachhaltigkeitsstrategie veröffentlicht. Vergangenen Woche haben wir von der FIA die 3-Sterne Akkreditierung bekommen – die höchste Auszeichnung im Bereich Nachhaltigkeit.»

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