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Japan: Elfyn Evans führt Toyota zum Dreifach-Triumph

Von Toni Hoffmann
Elfyn Evans ist nach dem dritten Saisonsieg beim Finale der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) in Japan zum dritten Mal in Folge Vizechampion und führt Toyota mit Sébastien Ogier und Kalle Rovanperä zum Dreifach-Triumph.

Toyota hat die Schmach vom letzten Jahr, als beim Doppelsieg von Hyundai mit Thierry Neuville und Ott Tänak beim Heimspiel kein offizieller Toyota-Pilot auf dem Podest stand, getilgt. 2022 war der Einheimische Takamoto Katsuta im von der Toyota-Förderung eingesetzten Yaris Rally1 auf P3 vor Sébastien Ogier und Elfyn Evans bester Toyota-Pilot. In diesem Jahr aber feierte Toyota in Toyota-City mit Evans, Ogier und Kalle Rovanperä beim wichtigen Heimspiel einen Dreifach-Triumph.

Der 34-jährige Waliser Evans kürte sich mit seinem dritten Saisonsieg und seinem insgesamt achten WRC-Triumph zum dritten Mal in Folge zum Vizechampion. Nach 22 teil sehr nassen Asphaltprüfungen kam Evans mit einem klaren Vorsprung von 1:17,7 Minuten auf den achtfachen Titelgewinner Sébastien Ogier bei dessen siebten Saisonstart im Toyota GR Yaris Rally1 und 1:46,5 Minuten auf Kalle Rovanperä, dem jüngsten Doppelchampion aller Zeiten, ins Ziel.

Der Sieger Evans erklärte: «Es war nicht einfach mit den Bedingungen, die wir diese Woche hatten, auch wenn wir nach Freitagabend bereits eine große Lücke hatten. Ein großes Dankeschön an das Team, das Auto war ausgezeichnet und ein 1-2-3 für Toyota ist ein fantastisches Ergebnis.»

Ogier freute sich über seinen einen guten Abschluss seines Teilzeitprogramms: «Ich habe diese Saison wirklich genossen und bin froh, diese Gelegenheit gehabt zu haben. Der Plan war, nur sieben Rallyes zu fahren, aber ich habe das Team ein wenig dazu gebracht, hier zu sein.»

Der alte und neue Rallye-Weltmeister Kalle Rovanperä meinte: «Dies sollte ein sehr gutes Ergebnis bei unserer Heimat -Rallye sein. Ich bin auch sehr stolz auf Takamoto Katsuta. Nach Freitagmorgen fuhr er so gut, dass ich so froh war, seine Zeit zu sehen und er hart angriff.»

Toyota und die Zahl 3: Die drei offiziellen Piloten Rovanperä, Evans und Ogier gewannen von 13 Läufen jeweils drei Rallyes, Hyundai und Ford je zwei. Evans feierte in Japan seine dritte Vize-Weltmeisterschaft. Toyota gewann zum dritten Mal in Folge die Hersteller-Wertung und mit Ogier sowie Rovanperä zum dritten Mal hintereinander auch Fahrer- und Beifahrertitel.

Nach dem Stand der Dinge, inoffiziell, wird Toyota 2024 mit der gleichen Vierer-Formation mit Rovanperä und Evans sowie mit Ogier, der sich wie in diesem Jahr den dritten offiziellen Yaris wieder mit Takamoto Katsuta teilen soll, antreten. Katsuta soll beim Start von Ogier dann den vierten Yaris ohne Nennung zur Hersteller-Wertung steuern. Katsuta, 2022 auf P3 noch bester Toyota-Pilot schloss sein Heimspiel nach dem frühren Unfall auf der zweiten Prüfung diesmal auf dem fünften Platz (+ 3:10,3) ab. Er gewann aber zehn der 22 Prüfungen vor dem am Freitag ausgeschiedenen Thierry Neuville, der im Hyundai i20 Rally1 fünf Bestzeiten vor Evans mit vier Bestmarken holte. Teamchef Jari-Matti Latvala wird sich zudem um die Markteinführung des brandneuen Toyota Yaris Rally2, der gefragt ist, kümmern müssen.

Diesmal hatte die Konkurrenz im Toyota-Land das Nachsehen. Bester Nicht-Toyota-Pilot wurde Esapekka Lappi im Hyundai i20 Rally1 auf Rang vier (+ 2:50,3). Der Vorjahressieger Thierry Neuville musste auf der sechsten Prüfung, wo er den Hyundai an einen Baum setzte, aussteigen und seine Chance auf die noch mögliche sechste Vizemeisterschaft im japanischen Wald begraben. Er notierte den 13. Endrang (+ 28:04,7), gewann er die Power Stage und fünf Bonuspunkte. Der Teamkollege Dani Sordo hatte auch 2023 kein Glück. Nach dem Brand im Vorjahr parkte er seinen Hyundai auf der zweiten Entscheidung im Wald. Hyundai setzt nach der Umstrukturierung des Managements mit Cyril Abiteboul als neuer Teamchef und F-X Demaison als neuer Technik-Chef auf Thierry Neuville und dem zurückkehrten Ott Tänak sowie auf den Teilzeitarbeiter Esapekka Lappi. Wer den dritten i20 mit Lappi teilen wird, ist noch nicht bekannt.

Problemfall M-Sport

M-Sport Ford gewann auch 2023 wieder einmal mehr Mitleid als Erfolge. Die zwei Siege des teuer eingekauften Ott Tänak in Schweden und Chile sind mehr oder weniger die Highlights 2023. Für Tänak war seine letzte Dienstfahrt im Ford Puma Rally1 mit nicht wenigen technischen Problemen eher ein Spiegelbild der Saison, die sich der Este zu Jahresbeginn mit seinem Wechsel von Hyundai zu M-Sport anders vorgestellt hatte. M-Sport wird 2024 wohl Pierre-Louis Loubet einsetzen. Adrien Fourmaux erwies sich bei seinem ersten Saisonstart im Puma Rally1 mit seinem frühen Ausfall wieder als Bruchpilot, was seine Chancen bei M-Sport bestimmt geschmälert hat. Er wird sich für 2024 mit Grégoire Munster, der schon zwei Starts im privaten Puma Rally1 bestritt, messen müssen.

Den Sieg in der WRC2 sicherte sich Andreas Mikkelsen, der im Škoda Fabia RS Rally2 in Passau zum zweiten Mal den WRC2-Titel gewann, auf P7 klar 1:15,9 Minuten vor seinem Markenkollegen Nikolai Gryazin und sehr deutlich 10:36,2 Minuten vor Kajetan Kajetanowicz. WRC2-Vizechampion wurde in Abwesenheit der Škoda-Pilot Guy Greensmith.

Die Rallye-Weltmeisterschaft 2024 wird wieder 13 Läufe umfassen. Sie wird wieder traditionell in Monte Carlo beginnen und wieder in Japan enden. Neu im Kalender (und das zum viertel Mal) sind die Rallye Polen (27. – 30. Juni) und die Rallye Lettland (19. – 21. Juli), die den Nachbarn Estland ersetzt. Dabei ist zum zwieten Mal die Zentral Europa Rallye (31.10. – 03.11.).

 

Endstand nach 22 Prüfungen

 

Pos.

Team/Nat/Fahrzeug

Zeit

1

Evans/Martin (GB), Toyota

3:32:08,8

2

Ogier/Landais (F), Toyota

+ 1:17,7

3

Rovanperä/Halttunen (FIN), Toyota

+ 1:46,5

4

Lappi/Ferm (FIN), Hyundai

+ 2:50,3

5

Katsuta/Johnston (J/IRL), Toyota

+ 3:10,3

6

Tänak/Järveoja (EE), Ford

+ 3:28,3

7

Mikkelsen/Eriksen (N), Škoda

+ 7:33,7

8

Gryazin/Aleksandrov (ANA), Škoda

+ 8:49,6

9

Kajetanowicz/Szczepaniak (PL), Škoda

+ 19:25,9

10

Arai/Tachikui (J),Peugeot

+ 22:22,7

 

 

Fahrer-WM Endstand nach 13 Läufen

 

Pos.

Team/Nat/Fahrzeug

Punkte

1

Kalle Rovanperä (FIN), Toyota

250

2

Elfyn Evans (GB), Toyota

216

3

Thierry Neuville (B), Hyundai

189

4

Ott Tänak (EE), Ford

174

5

Sébastien Ogier (F), Toyota

133

6

Esapekka Lappi (FIN), Hyundai

113

7

Takamoto Katsuta (J), Toyota

101

8

Dani Sordo (E), Hyundai

63

9

Teemu Suninen (FIN), Hyundai

42

10

Oliver Solberg (S), Škoda

33

                                                          

 

Hersteller-WM Endstand nach 13 Läufen

 

Pos.

Team/Nat/Fahrzeug

Punkte

1

Toyota Gazoo Racing WRT

548

2

Hyundai Shell Mobis WRT

432

3

M-Sport Ford WRT

287


WM-Finale bei Red Bull TV

Red Bull TV wird auch die Rallye Japan, den 13. Lauf und das Finale der Rallye-Weltmeisterschaft, mit Live-Streams begleiten. Jeweils um 14:00 Uhr MEZ sind zudem bei Red Bull TV am Freitag (17. November), am Samstag (18. November) und am Sonntag (19. November) die Highlights des jeweiligen Tages zu sehen.

Das WM-Finale bei Sport1

 

Der deutsche Sportsender Sport1 wird am Sonntag, 19. November 2023, um 23:00 Uhr eine einstündige Zusammenfassung vom Finale der Rallye-Weltmeisterschaft 2023 in Japan ausstrahlen.

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