Hockenheim: SBK-WM ein Hoch-Risiko-Spiel

VW erwartet in Argentinien ein echter Härtetest

Von Toni Hoffmann
Sébastien Ogier im Skoda Fabia S2000

Sébastien Ogier im Skoda Fabia S2000

Drei Mal siegte Volkswagen bei der Rallye Dakar, drei Mal wurden die siegreichen Piloten in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires als Sieger gekrönt.

Nun kehrt das Volkswagen-Werksteam vom 27. bis 29. April zur Rallye Argentinien in das Land zurück und startet mit Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F) und Andreas Mikkelsen/Ola Fløene (N/N) beim fünften Lauf zur FIA Rallye-Weltmeisterschaft. Mit mehr als 500 Prüfungskilometern ist es die längste WRC-Veranstaltung seit knapp zehn Jahren.

«Mit unserem Team nach Argentinien zurückzukehren weckt grossartige Erinnerungen: Hier haben wir in den drei zurückliegenden Jahren mit dem Race Touareg die Rallye Dakar gewonnen – und dazu viele Freunde und Fans gefunden», so Volkswagen Motorsport-Direktor Kris Nissen in der Teaminformation. «Da Volkswagen in Argentinien mit eigenen Werken vertreten ist, fühlt es sich beinahe wie ein Heimspiel an. Dass der WM-Lauf in diesem Jahr besonders lang ist, sollte uns ebenso liegen, denn unsere Mannschaft ist dank der Dakar-Erfahrung lange Distanzen und kurze Nächte gewohnt. Nun gilt es, beim Einsatz mit dem Fabia S2000 der Konzernmarke Skoda wichtige Erfahrungen in der Rallye-WM zu sammeln, um im kommenden Jahr mit dem Polo R WRC optimal vorbereitet zu sein.»

Lange Prüfungen fordern Fahrer, Team und Autos. 18 Wertungsprüfungen (WP) stehen den Piloten in Argentinien bevor. Und diese haben es in sich: Mit insgesamt 502,73 Prüfungskilometern ist das Schotter-Event die längste WM-Rallye seit der Safari-Rallye in der Saison 2002. Bereits auf der ersten Etappe stehen zwei WPs mit jeweils mehr als 50 Kilometern Länge an, am Abschlusstag mit WP14 «Matadero/Ambul» über 65,74 Kilometer sogar die längste der ganzen WRC-Saison.

Sébastien Ogier freut sich auf die Herausforderung: «Es ist die längste Rallye, die ich bisher gefahren bin. Für die Fahrer und genauso für die Mechaniker dürfte es sehr anstrengend werden, man muss sich seine Kräfte sehr gut einteilen. Auch das Auto erwartet eine Härteprobe.»

Der Franzose, der in Argentinien im Vorjahr Gesamtdritter wurde und wie gewohnt von Co-Pilot Julien Ingrassia unterstützt wird, kennt die Charakteristika der Prüfungen: «Auf der einen Seite gibt viele enge, kurvige Strecken mit Steinen und Felsen, auf der anderen Seite erwarten uns flachere Abschnitte durch die Pampa, die mir fahrerisch sehr gut gefallen. In den Bergen herrscht eine einzigartige Atmosphäre und der Duft gegrillter Steaks dringt sogar ins Rallye-Auto.»

Im zweiten vom Volkswagen-Werksteam zur Vorbereitung auf die Saison 2013 eingesetzten Fabia S2000 gibt der Norweger Andreas Mikkelsen sein Argentinien-Debüt. «Für mich ist es wichtig, ins Ziel zu kommen und möglichst viel Erfahrung zu sammeln. Dennoch geht es für mich auch darum, mein Talent zu zeigen und zu beweisen, dass ich eine so schwierige Rallye gut bewältigen kann. Der Lauf in Argentinien ist sehr lang, und es wird darauf ankommen, eine gute Balance aus Geschwindigkeit und Sicherheit zu finden, um dem Auto nicht zu viel zuzumuten. Auch die Fitness wird eine Rolle spielen. Schon das Erstellen des Aufschriebs vor der Rallye über diese lange Distanz erfordert volle Konzentration von Fahrer und Beifahrer.»

Volkswagen bestreitet in dieser Saison mit zwei Fabia S2000 der Konzernmarke Skoda Läufe zur Rallye-WM in der leistungsschwächeren S2000-Klasse. Die Einsätze dienen zur Vorbereitung auf die Saison 2013, in der Volkswagen mit dem Polo R WRC in der Königsklasse des Rallye-Sports antreten wird.

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