Erster Tagessieg des neuen VW Polo R WRC
Tagessieger Sébastien Ogier
Sébastien Ogier dominierte im VW Polo R WRC ab der zweiten Prüfung den schwedischen Winter-Klassiker schon fast nach Belieben. Der «Monte»-Zweite bescherte der Wolfsburger Truppe beim ersten zweiten WM-Einsatz den ersten Tagessieg des neuen VW Polo R WRC. Mit fünf von acht möglichen Bestzeiten hatte Ogier am Freitagabend bei der Ankunft in Karlstad einen komfortablen Vorsprung von 31,4 Sekunden auf den Weltmeister und WM-Spitzenreiter Sébastien Loeb im Citroën DS3 WRC.
«Das war heute ein perfekter Tag. Alles lief bestens. Wir hatten keine Probleme und machten auch keine Fehler. Am Ende hatten wir alles unter Kontrolle», freute sich der Tabellenzweite über den ersten Teilerfolg. Ogier war mit einem Rückstand von 2,5 Sekunden auf Loeb in den zweiten Schweden-Tag gestartet. Den Rückstand münzte er auf den sieben Tagesentscheidungen in einem Sieg mit einem Vorsprung von 31,4 Sekunden auf seinen einstigen Citroën-Teamkollegen Loeb um.
«Ich denke, wir haben am Vormittag zu viel Zeit verloren, weil wir nicht den richtigen Rhythmus gefunden hatten. Danach war Sébastien schon zu weit weg, um ihn noch ganz abzufangen. Wir haben ja noch zwei Tage. Und da kann sich gerade hier noch viel ändern», verschaffte sich Loeb eher selbst etwas Trost. Loeb hatte 2004 als bislang einziger Nicht-Skandinavier die Rallye Schweden gewonnen. Schweden ist die zweite von vier Stationen seiner Abschiedstour.
Sein Duell mit Jari-Matti Latvala im zweiten VW Polo R WRC bestimmte speziell den Freitagnachmittag. Nach mehrmaligem Platztausch musste sich der Vorjahresgewinner Latvala den 77-fachen Laufsieger Loeb gerade mal um 1,7 Sekunden geschlagen geben. «Wir haben nun wirklich keinen Grund, nicht zufrieden zu sein. Wir sind weiter gut im Rennen», meinte Latvala, der 2008 in Karlstad seinen ersten WM-Triumph erzielt hatte.
Von Zufriedenheit ist Mikko Hirvonen nach einem sehr enttäuschenden Tag weit entfernt. Schon auf der ersten Freitagsentscheidung versenkte der Vize-Champion seinen Citroën DS3 in einer Schneewand und verlor nicht nur mehr als 24 Minuten, sondern jegliche Hoffnung auf seinen dritten Schweden-Volltreffer nach 2010 und 2011.
Mads Östberg, 2011 Zweiter und 2012 Dritter, führte auf dem vierten Platz (Rückstand: 42,3 Sekunden) das Ford Fiesta-Septett an. Ihm folgten auf den weiteren Rängen sein M-Sport-Teamkollege Evgeny Novikov, die junge Schweden-Überraschung Pontus Tidemand, der Europameister Juho Hänninen, Thierry Neuville, Henning Solberg und Martin Prokop. Neuville bekam übrigens für den weitesten Sprung mit 35 m auf der vierten Prüfung «Vargäsen» den «Colin’s Crest Award».
Der Schweden-Debütant Sepp Wiegand schaute auf einen harten Tag mit für ihn doch ungewohnten und schwierigen Bedingungen zurück. Er beendete die erste Etappe im Fabia S2000 auf dem 15. Platz. Wiegand, der beim Saisonauftakt auf dem sensationellen achten Gesamtplatz die WRC2-Wertung vor Armin Kremer (Subaru) gewonnen hatte und als WM-Tabellenführer nach Karlstad anreiste, musste sich nach dem ersten Schweden-Drittel in der WRC2-Wertung hinter Anders Gröndal (Subaru Impreza) und Yazeed Al Rajhi (Ford Fiesta RRC) zufrieden geben.
Ergebnis nach der 1. von 3 Etappen, 8 von 22 Prüfungen (= 130,60 von 338,91 km) und 616 von 1.589 Gesamtkilometern:
1. Ogier/Ingrassia (F), VW Polo R WRC, 1:16.00,1 h.
2. Loeb/Elena (F/MC), Citroën DS3 WRC, + 31,4 sec.
3. Latvala/Anttila (FIN), VW Polo R WRC, + 33,1
4. Östberg/Andersson (N/S), Ford Fiesta RS WRC, + 42,3
5. Novikov/Minor (RUS/A), Ford Fiesta RS WRC, + 1:11,7 min.
6. Tidemand/Floene (S/N), Ford Fiesta RS WRC, + 1:22,1
7. Hänninen/Tuominen (FIN), Ford Fiesta RS WRC, + 1:49,5
8. Neuville/Gilsoul (B), Ford Fiesta RS WRC, + 2:00,2
9. H. Solberg/Prévot (N/B), Ford Fiesta RS WRC, + 3:25,3
10. Prokop/Ernst (CZ), Ford Fiesta RS WRC, + 4:43,3