Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Rallye-Pilot Robert Kubica: Talent für Schotter

Von Christian Schön
Robert Kubica: In Griechenland führt der ehemalige Formel-1-Pilot die WRC2-Wertung an

Robert Kubica: In Griechenland führt der ehemalige Formel-1-Pilot die WRC2-Wertung an

Der ehemalige Formel-1-Pilot Robert Kubica führt bei der Rallye Griechenland die WRC2-Kategorie überlegen an.

Robert Kubica (Citroën DS3 RRC) ist immer für einen coolen Spruch gut. «Gras unter den Rädern bedeutete in meiner bisherigen Karriere, dass ich abgeflogen bin», plauderte der ehemalige Formel-1-Pilot entspannt im Servicepark in Loutraki. «Heute muss ich über Gras fahren, weil da die Ideallinie verläuft.» Womit der 28-Jährige aus Krakau eines seiner grössten Probleme bei seiner erst zweiten Schotter-Rallye beschrieb: «Mir fehlt einfach die Erfahrung, um abschätzen zu können, wo man Kurven schneiden muss.»

Entsprechend gross war gelegentlich die Überraschung, wenn er die Spuren der vor ihm gestarteten Fahrer sah. «Für einige Kurven steht in meinem Aufschrieb, dass ich nicht ganz innen fahren darf, um nicht an Steinen hängen zu bleiben. Die erfahrenen Piloten fahren einfach auf der anderen Seite an den Steinen vorbei.»Für einige Überraschungsmomente sorgte auch die erste nächtliche Schotter-WP seines Lebens. «Ich habe unterschätzt, wie wenig man nachts tatsächlich sieht», verriet Kubica. «Belagwechsel kann man tagsüber zum Beispiel perfekt erkennen, bei Dunkelheit wirst du davon überrascht.» Verbesserung des Aufschriebs steht deswegen ganz oben auf der Aufgabenliste des Polen. «Und vergesst bitte nicht, dass für mich derzeit jede Rallye Neuland ist.»

Umso erstaunlicher ist, dass Kubica zur Halbzeit der Rallye Griechenland die Kategorie WRC2 gegen erfahrene Konkurrenten wie Abdulaziz Al-Kuwari und Yuriy Protasov (beide Ford Fiesta RRC) anführt. Zumal Kubica über Motorenprobleme klagte. «Ich habe zu wenig Leistung. Wo andere im sechsten Gang im Drehzahl-Begrenzer fahren, komme ich geradeso in den sechsten Gang.» In der Nachtprüfung am Freitagabend lief er dennoch auf den vor ihm gestarteten Mitsubishi-Piloten Nicolas Fuchs auf. «Im Staub bei null Sicht sind wir einmal durch einen Graben gerauscht. Zum Glück ist nichts weiter passiert.»

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