Hockenheim: SBK-WM ein Hoch-Risiko-Spiel

Wann sitzt Robert Kubica im Silberpfeil?

Von Mathias Brunner
Robert Kubica beim Test mit dem DTM-Mercedes

Robert Kubica beim Test mit dem DTM-Mercedes

Nach DTM-Test und Simulator-Einsatz: Der Pole soll endlich wieder richtig Formel 1 fahren.

Erstmals hat Mercedes-Rennchef Toto Wolff bestätigt: «Wenn es eine Möglichkeit gibt, Robert Kubica eine Renn-Rückkehr zu ermöglichen, sei dies im DTM-Auto oder im Formel-1-Cockpit, dann würden wir dass gerne tun. Jedes Team hätte gerne einen Fahrer dieses Kalibers.»

Schon am 29. April hatte SPEEDWEEK getitelt: «Robert Kubica: Formel-1-Comeback mit Mercedes». Anlass: Der frühere Formel-1-Star von BMW-Sauber und Renault hat den 2013er Silberpfeil getestet – virtuell, im Rennsimulator von Brackley (England).

«Ja, das stimmt, ich war dort», sagte der Pole im Rahmen der Azoren-Rallye. «Aber ich werde nicht verraten, wie oft ich schon dort war oder wie viele Runden ich gedreht habe.»

Kubica galt als heisser WM-Aussenseiter mit Renault, als er im Februar 2011 bei einem Rallye-Unfall in Italien schwere Armverletzungen erlitt. Die Ärzte dachten sogar daran, die rechte Hand amputieren zu müssen. Nach einer langen Genesung fährt der WM-Vierte von 2008 dieses Jahr in der Rallye-EM und –WM.

Kubica selber hat oft gesagt, dass sein Traum darin bestehe, in die Formel 1 zurückzukehren. Der Pole glaubt, dass er für das richtige Comeback bereit ist – aber nicht auf jeder Art von Strecke. «Barcelona etwa wäre möglich, Monaco hingegen wäre nicht möglich.» Für enge Strecken wäre der nach wie vor bewegungseingeschränkte Arm überfordert.

Wolff weiter gegenüber den Kollegen der BBC: «Ich kenne Kubica seit zehn Jahren. Ob wir ihm helfen sollen, liegt ganz alleine bei ihm. Gegenwärtig liegt sein Hauptaugenmerk auf den Rallye-Einsätzen.»

Damit ist der 28-Jährige einer der begehrtesten Fahrer: Ferrari hat die Bewunderung für Kubica nicht verhehlt, angeblich besass Kubica schon einen Vorvertrag mit Maranello, um an der Seite von Fernando Alonso Formel 1 zu fahren. Und auch bei seinem früheren Renault-Team aus Enstone – heute als Lotus am Start – wäre Kubica jederzeit willkommen.

Die Testeinschränkung jedoch besagt: Keine Testfahrten unter der Saison mit aktuellem Auto, nicht auf einer aktuellen Formel-1-Strecke, und beim Nachwuchsfahrer-Test könnte Kubica auch nicht unterkommen. An dem darf kein Pilot teilnehmen, der mehr als zwei Grands Prix bestritten hat.

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