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Sardinien, die erste Bühne für VW Polo R WRC

Von Toni Hoffmann
Die große Bühne anno 2011, die große Bühne anno 2013: Auf Sardinien erlebte der Volkswagen Polo R WRC seine Premiere im Licht der Weltöffentlichkeit.

An der Costa Smeralda wurde im Mai 2011 das erste Konzeptfahrzeug des World Rally Cars «made in Wolfsburg» vorgestellt. Zwei Jahre später ist der Volkswagen Polo R WRC an gleicher Stelle Mitfavorit auf Prüfungsbestzeiten und den Gesamtsieg. 104 Wertungsprüfungen hat der Polo R WRC in der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) bisher bestritten, dabei gingen vier Siege, vier weitere Podiumsresultate sowie 56 Bestzeiten auf sein Konto.

Erprobung für Saisonhälfte zwei: Testfahrten auf Sardinien

Mit intensiven Testfahrten hat sich das Werksteam von Volkswagen auf die Rallye Italien auf Sardinien vorbereitet. Zwei Wochen vor dem Start in Olbia nutzten die drei Fahrer/Beifahrer-Paarungen Latvala/Anttila, Ogier/Ingrassia und Mikkelsen/Markkula jeweils einen Tag, um an der Abstimmung der Polo R WRC zu arbeiten. Im Vordergrund stand dabei das Set-up der Diffenziale.

Stimmen vor der Rallye Italien

Jari-Matti Latvala, Polo R WRC #7
«Ich mag die Rallye Italien. Sie hat ein paar sehr schnelle Prüfungen. Man fährt sehr dicht und mit hoher Geschwindigkeit an Felsen und Bäumen vorbei. Es ist also absolute Präzision gefragt. Der Untergrund ist eigentlich relativ hart und steinig, darüber befindet sich in der Regel aber eine dicke Sandschicht. Die Grip-Verhältnisse sind deshalb nicht perfekt, denn die Prüfungen werden dadurch sehr rutschig. Von daher ist es nicht einfach, eine gute Abstimmung zu finden, aber ich denke, dass wir in Griechenland schon eine gute Basis gefunden haben. Ich hoffe, auch bei anderen Rallyes dieses Jahr noch ein Wörtchen um den Sieg mitreden zu können. Unser Hauptziel ist es jedoch, in der Herstellerwertung so viele Punkte wie möglich zu holen. Am wichtigsten ist, in der restlichen Saison konstant und schnell zu sein.»

Sébastien Ogier, Polo R WRC #8
«Im Gegensatz zu Griechenland dürfte die Rallye Italien etwas materialschonender sein. Der Untergrund ist teilweise sandig, also sehr weich. Die Hitze wird bei dieser Rallye eine wichtige Rolle spielen, denn für gewöhnlich ist es Ende Juni auf Sardinien sehr warm. Angesichts der hohen Temperaturen werden wir vermutlich die harte Reifenmischung einsetzen. Wir wissen jedoch auch, dass auf sandigem Untergrund die weichere in der Regel besser funktioniert. Es kommt also darauf an, den richtigen Kompromiss für die Bedingungen zu finden, die wir tatsächlich antreffen. Eines ist aber klar: Nachdem die Rallye Griechenland nicht einfach für uns war, wollen wir auf Sardinien wieder voll angreifen.»

Andreas Mikkelsen, Polo R WRC #9
«Das Wochenende in Griechenland war einfach klasse für mich. Drei Wertungsprüfungen gewonnen und bei der Power Stage einen Punkt geholt zu haben, ist wirklich ein sehr gutes Ergebnis – Platz vier ist mein bisher bestes in der WRC. Ich möchte einfach so weiterarbeiten wie bisher. Seit unserem Debüt mit dem Polo R WRC in Portugal haben wir uns kontinuierlich verbessert. Ich freue mich deshalb wirklich sehr auf Sardinien. Bei der Rallye Italien kann man härter attackieren als in Griechenland, denn dort wird das Material nicht so stark belastet. Dank der Tests vor der Rallye Italien haben wir auch mit der Abstimmung einen weiteren Schritt vorwärts gemacht und uns vor allem darauf konzentriert, am Differenzial zu arbeiten.»

Wussten Sie, dass ....

... Volkswagen Werksfahrer Andreas Mikkelsen am Rallye-Samstag auf Sardinien seinen 24. Geburtstag feiert?

... die Rallye Italien bereits 1928 ausgetragen wurde? Damals wurde sie noch Rallye Sanremo genannt. 2004 zog die Veranstaltung um und bekam einen neuen Namen: Rally di Sardegna.

... sich der Charakter der Rallye seit dem ersten Start 1928 grundlegend verändert hat? Heutzutage wird die Rallye Italien auf verwundenen, schmalen Pfaden und holprigen Pisten ausgetragen. In der Vergangenheit standen auch Asphalt-Sektionen auf der Agenda.

... die Rallye Italien – wie sie auf Sardinien ausgetragen wird – seit 2004 zum Rallye-WM-Kalender zählt? 2010 wurde sie als Lauf zur Intercontinental Rally Challenge (IRC) ausgetragen.

... Volkswagen drei Rallye-Italien-Sieger in seinen Reihen hat? 2009 siegten Jari-Matti Latvala und sein Beifahrer Miikka Anttila mit Ford. 2010 entschied Mikko Markkula als Beifahrer von Juho Hänninen in einem Fabia-S2000-Fahrzeug der Volkswagen Konzernmarke Skoda die Rallye Italien für sich. Einer der Gegner damals: ein gewisser Sébastien Ogier.

... Sébastien Ogier und Andreas Mikkelsen ebenfalls mit guten Erinnerungen nach Sardinien reisen? Ogier fuhr 2012 im Vorbereitungsjahr von Volkswagen im Skoda auf Platz fünf und gewann überraschend eine Wertungsprüfung – und das inmitten leistungsstärkerer World Rally Cars. Dicht auf seinen Fersen: Teamkollege Mikkelsen, der Siebter wurde.

... der erste Gewinner der Rallye Italien aus Rumänien stammte? Ernest Urdareabu gewann 1928 in einem Fiat 520. Im Jahr darauf wiederholte er seinen Erfolg mit einem Fiat 521.

... die Rallye danach bis 1961 nicht mehr ausgetragen wurde? 1961 feierte die Rallye Italien als «Rallye dei Fiori» ihr Comeback – Mario De Villa gewann mit einer Alfa Romeo Giulietta.

... 2008 die 2,69 Kilometer kurze Wertungsprüfung «Liscia Ruja» in der Nähe des Fünf-Sterne-Hotels «Cala di Volpe» ausgetragen wurde? Besser bekannt ist das «Cala di Volpe» als Lieblings-Resort von James Bond.

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